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AutorenbildAndy Meier

The(G)net Review: Forza Horizon

Colorado lädt zum Racing-Festival ein. Ob Forza auch im quasi Open-World Modus bzw. als Arcade-Racer funktioniert oder die Klasse der ernsteren Vorgänger im Asphalt versinkt, haben wir uns angesehen. Die Redaktion ist zwiegespalten.


Forza Horizon Test, Review, Testbericht für Xbox 360

Forza steht mittlerweile für Qualität. Zu Beginn noch als Möchtegern und Plagiat von Gran Turismo angesehen, mauserte sich die Marke zum ernstzunehmenden Konkurrenten. Mehr noch: Für Rennspiele benötigt der gemeine Videospieler heute keine PlayStation 3 mehr, sondern die Konsole von Microsoft. Der letzte Forza-Titel überzeugte mit einem erstklassigen Fahrverhalten, unzähligen lizenzierten Karossen und vielfältigen Strecken. Teil Vier der Serie basierte aber wie seine Vorgänger auf einer ernsten Rennfahrer-Karriere auf mannigfaltigen, dafür vorgesehenen Strecken.


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Forza Horizon schlägt in eine andere Kerbe. Ähnlich Test Drive Unlimited bietet sich ein komplettes Areal zur freien Erkundung an. Gestartet wird in einer ollen VW-Karosse. Der namenlose Protagonist erhascht auf den letzten Drücker einen Startplatz im legendären, aber fiktiven Horizon Turnier. Hier erarbeitet sich der angehende Rennfahrer mithilfe von gefahrenen Kilometern und spektakulärem Fahrverhalten eine bessere Reputation. Jene wird durch farbige Armbändel wiedergegeben und ermöglicht wiederum die Teilnahme an vorgeschrittenen Rennveranstaltungen.


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Im Zentrum des Renngeschehens ist der Festival-Hub. Hier werden neu verdiente Bändel abgeholt, die eigene Garage bestaunt, Upgrades vorgenommen oder Autos designt. Selbstverständlich ergeben die vorderen Platzierungen nicht nur Ruhm sondern auch Kohle. Jene wird in neue begehrte Autos gesteckt, welche ab und an für Spezial-Rennen schlicht benötigt werden. Tuning ist wie erwähnt zwar möglich, wird hier aber eher klein geschrieben und darf auch automatisiert werden. Den Lackierungen sind aber wieder kaum Grenzen gesetzt.


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Die zur Verfügung stehenden Strassenmeilen befinden sich allesamt in Nordamerika, genauer Colorado; das Festival ist eine lokale Erscheinung. Glücklicherweise weist der Bundesstaat eine abwechslungsreiche Umgebung auf, in Nevada wäre das Renngeschehen schnell zur kargen Wüstenraserei ausgeartet. Palmen und Meer dürfen sich die Rennbegeisterten naturgegeben nicht erhoffen, dennoch bleibt das Geschehen auch optisch interessant und wird nicht langweilig. Die Fahrzeugmodelle sehen nicht ganz so hervorragend aus wie beim letztjährigen Forza und die Rennen verlaufen alle mit 30fps, dennoch lässt das Spiel optisch wenig zu wünschen übrig. Musikalisch erwarten den Fahrer drei rockig oder elektronisch angehauchte Radiosender, die perfekt ins Setting passen; mehr Tracks wären aber wünschenswert gewesen.


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Dank flexiblerem Szenario bietet sich auch die eine oder andere Forza-untypische Aufgabe an. So werden Rennen gegen Flugzeuge bestritten oder umherstehende Scheunen nach neuen Fahrzeugen durchsucht. Rennen gibt’s sowohl auf Asphalt wie auch Sand, gegen bestimmte Fahrzeugtypen und unterschiedliche Mengen an Konkurrenten. Duellfahrten wirken ab und an ein wenig gescripted, was aber nicht sonderlich ins Gewicht fällt. Zudem flitzt der gewiefte Fahrer zwecks Bestzeitenvergleichs im Höchsttempo an überall verstreuten Radargeräten vorbei, oder überfährt unzählige Schilder, die wiederum zu Einkaufs-Rabatten führen.


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Nach dem Absolvieren einer Strecke wird, sofern Freunde den Titel auch spielen, die Bestzeit des werten Kollegen eingeblendet. Rennen dürfen dann auf Wunsch sogleich gegen einen Ghost des menschlichen Kontrahenten wiederholt werden. Dieser Aspekt des Spiels weiss je nach Freundeskreis ungemein zu motivieren und ist herrlich unaufdringlich und doch fordernd. Andere menschliche Fahrer tummeln sich im Singleplayermodus allerdings nicht auf der Strasse, das tut dem Spiel letztendlich gut. Wer Multiplayer sucht, wählt diesen direkt zu Beginn an.



Fazit:

Und warum herrscht Uneinigkeit in der (G)-Redaktion? Simulationsliebhaber die kaum für Arcade Rasereien zu begeistern sind, mögen sich an Forza Horizon erfreuen, spielen aber dennoch lieber die letzte Ausgabe des Rennspiels. Alte Arcadeanhänger fühlen sich im vereinfachten Rennspektakel aber pudelwohl. Denn selbst mit allen abgeschalteten Fahrhilfen steuern sich die Karossen gutmütiger über die Strassen als in den bisherigen Forza-Teilen. Der ganze Festival-Aspekt und die Möglichkeit, frei in Colorado herum zu fahren, lockern das Renngeschehen erfreulich auf. Formel 1 Puristen schauen sich Forza Horizon erst an, alle anderen holen sich den puren Gas-Spass möglichst bald beim Händler des Vertrauens ab.


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