top of page
AutorenbildRony Liemmukda

The(G)net Review: Fire Emblem Fates

Fire Emblem, eine Spielserie die weit bis in die 90er Jahre zurückreicht. Wir betrachten heute den neuesten Ableger, welcher in einer doch ziemlich ungewöhnlichen Form vertrieben wird.

Was bedeutet "ungewöhnlich"? Nun, wenn ihr euch in den Gamestores umschaut findet ihr Fire Emblem Fates: Vermächtnis, Fire Emblem: Herrschaft und einen DLC namens Fire Emblem: Offenbarung. Im Grunde genommen sind alle dasselbe und doch wieder nicht. Die Macher des Spiels sind eine Stufe weiter gegangen als manch andere. Ihr spielt in dem Spiel einen Teil der Story welchen sich alle drei Spiele teilen, aber dann müsst ihr euch entscheiden wie das Spiel fortgesetzt wird. Aber jetzt erst einmal der Reihe nach…


Fire Emblem Fates Test, Review, Testbericht für Nintendo 3DS

Zu Spiel beginnt gestaltet ihr euren Helden bzw. eure Heldin, abhängig davon ändern sich eure Adjutanten und Teile der Story. Es beginnt alles im Lande Nohr, ihr seid, wie immer, aktiv mit eurer Familie zu Gange als bald Gefangene aus dem Reich Hoshido herbeigebracht werden. Einige viele Ereignisse und unvorhergesehenen Intrigen später findet sich unser Held alsbald in Hoshido wieder, wo ihm offenbart wird, dass er eigentlich als Kind entführt wurde und er jetzt bei seiner richtigen, leiblichen Familie sei. Nach einer weiteren, wieder nicht vorhersehbaren, Arglist überschlagen sich die Ereignisse und wir finden uns auf dem Schlachtfeld wieder. Ein Kampf zwischen Nohren und Hoshiden und wir mitten drin. Hin und her gerissen zwischen unserer, doch liebgewonnenen, Ziehfamilie und unserem eigenen Fleisch und Blut. Ab hier beginnt das eigentliche Spiel. Wir müssen uns entscheiden! Kehren wir zurück zu den Nohren oder bleiben wir bei unserem eigenen Blut, den Hoshiden? Allerdings besteht auch die Möglichkeit keine der beiden Seiten zu wählen.



Fire Emblem Fates: Vermächtnis

Ihr habt euch entschieden bei eurer leiblichen Familie zu bleiben und wendet euch somit schweren Herzens von euren Brüdern und Schwestern ab. Natürlich wird dies mit Verrat geachtet und mit Tod gedroht. Nach einigen weiteren Ereignissen entschließt sich unser Held, angewidert der Gräueltaten wegen, Frieden zwischen den Ländern hervorzubringen. Eine lange, und vor allem schmerzvolle, Reise beginnt.


Wer sich für den Pfad entschieden hat, spielt den leichten Pfad des Spieles. Hoshido ist ein reiches Land, ihr habt viele Freunde und Verbündete und quasi grenzenlose Ressourcen. Allerdings ist es auch etwas weniger anspruchsvoll was die Kämpfe angeht. Diese bestehen zu meist aus "Besiege alle!" oder "Töte den Boss!".


Fire Emblem Fates Test, Review, Testbericht für Nintendo 3DS

Fire Emblem Fates: Herrschaft

Ihr habt euch entscheiden bei eurer Ziehfamilie zu bleiben und wendet euch, auch hier, schweren Herzens gegen euer eigen Fleisch und Blut. Natürlich sind auch die sehr erbost darüber und sehen dich als Verräter. Wenig später findet ihr euch bei eurem Ziehvater, dem König von Nohr, wieder. Natürlich habt unser Held fragen, aber auch muss er seine Loyalität beweisen, da er einige Zeit bei den Erzfeinden des Königreichs war. Dies wird umso schwerer, da die rechte Hand des Königs unseren Helden bis aufs Mark nicht ausstehen kann, und somit ziemlich übel in die Aufgaben eingreift. Was sein Ziehvater außerdem im Schilde führt, das mag ich hier aber nicht verraten. Über die Dauer der zugewiesenen Missionen entschließt sich unser Held von innen heraus das Übel zu vernichten, um endlich Frieden zu bringen.



Wer sich also für diesen Pfad entschieden hat, spielt den mittelschweren Teil des Spiels. Nohr ist ein weitaus ärmeres Königreich, durchzogen von Hass und Intrigen. Geächtete Herrscher, welche Länder erobern und so im Inneren des Reiches Widerstand schürt. Eure Ressourcen sind eng bemessen und Verbündete müssen sich hart erarbeitet werden. Die Aufgaben sind groß für wenig Mann, was darin resultiert, dass bei Kämpfen mit mehr bedacht gearbeitet werden muss.

Auch sind die Kämpfe im Gesamten abwechslungsreicher, denn außer "Töte alle!", "Besiege den Boss!", gibt es nun auch "Belagere das Anwesen" oder "Verteidige Feld X für n-Züge". In Angesicht der Massen an Gegnern die uns teils gegenüberstehen und der (anfangs) geringen Einheiten die wir selbst besitzen, eine schon nicht ganz leichte Herausforderungen.


Fire Emblem Fates Test, Review, Testbericht für Nintendo 3DS

Fire Emblem Fates: Offenbarung

Ihr möchtet nicht, dass sich eure beiden Familien bekriegen und lehnt es daher ab, sich einer Seite anzuschließen. Ihr wollt vermitteln, trefft aber auf verhärtete Fronten. Ihr steht nun da, als dritte Partei. Was bleibt ist die Flucht nach vorne, denn keiner mag euch Gehör verleihen. Ihr greift an, die Oberbefehlshaber beider Armeen als Ziel. Von beiden Seiten werdet ihr nun, trotz eurer "guten" Absichten, als Hochverräter gebrandmarkt, euch bleibt nur die Flucht ins Ungewisse.

Entscheidet ihr euch für diesen Pfad, habt ihr auch den schwersten Teil des Spiels gewählt. Ihr seid alleine im quasi-Exil, von beiden Familien verstoßen, (vorerst) nur zwei Getreue an eurer Seite und bisweilen kein klares Ziel vor Augen. Dies ändert sich aber nach einigen überraschenden Ereignissen schnell und auch hier ist der ewigwährende Frieden das Ziel.

Die Kämpfe und Zielbedingungen sind teils sehr anspruchsvoll. Schon der erste Kampf, nach dem Hochverrat, fordert einen Sieg in fünf Zügen! Die nächste große Herausforderung ist ein dunkles Labyrinth zu durchqueren. Ein falscher Schritt und die Einheit ist zurück am Start; die Freunde auf sich allein gestellt. Dabei ist ganz fatal, dass unser Held der Einzige zu dem Zeitpunkt ist, der wirklich kämpfen kann. Kurz um: Ein falscher Schritt und Spiel vorbei.


Fire Emblem Fates Test, Review, Testbericht für Nintendo 3DS

Was durch das gesamte Spiel gleich bleibt ist die Spielmechanik. Es handelt sich hier um ein rundenbasiertes Taktik-RPG mit sehr vielen Feinheiten. Die Steuerung erinnert an die guten alten Rollenspiele wie z.B. Shining Force. Ihr seid pro Mission (bzw. Kapitel) in einem Kampfgebiet unterwegs welches verschiedene Eigenschaften aufweist. Darunter wären: geologische Unebenheiten, Flüsse, Brücken, Gebäude. Eure Einheiten haben durch ihre verschiedenen Klassen entsprechende Attribute, welche unter anderem eure Bewegung entsprechend dem Gelände beeinflussen. Das heißt, ihr könnt nicht beliebig weit mit jeder Einheit über die Karte wandern und müsst somit jede Bewegung genau planen. Hinzu kommt das Waffensystem. Dies ist nach Schema "Schere-Stein-Papier" aufgebaut, was bedeutet, dass ihr gegen gewisse Waffenklassen sehr wahrscheinlich den Kürzeren zieht. Somit sind schon einmal zwei Faktoren gegeben, welche einem zu denken bringen. Darüber hinaus gibt es noch kritische Treffer und Spezialwaffen. Erste können Gegner mit meist einem Schlag ausradieren und sei die Waffe noch so schwach und der Gegner noch so stark. Die Spezialwaffen lassen sich im Verlaufe des Spiels finden und gibt einige Vorzüge. Ein Wyrmtöter zum Beispiel ist effektiv gegen jegliches Drachengetier, ein Klingenbrecher hat immense Vorteile Schwertkämpfern gegenüber. Gegen Fluggegner wirken Bogenschützen wahre Wunder.



Im weiteren Spielverlauf schließen sich viele neue Verbündete mit vielen verschiedenen Eigenschaften an. Meist auch während eines aktiven Kampfes, welche dann aber vorerst eigenständig agieren. Hier heißt es dann: So schnell wie möglich Kontakt aufnehmen, bevor sie getötet werden. Über die Zeit habt ihr so mehr Einheiten wie pro Kampf zulässig sind. Also gilt vor Kampfbeginn die richtige Armee zusammenzustellen, die Inventare vorzubereiten und sich über die Positionierung Gedanken zu machen. Die meisten Einheiten können mittels eines "Meistersiegels" aufgestuft werden. Je nach Basisklasse kann aus einer von bis zu drei erweiterten Klassen gewählt werden. Dies wirkt sich natürlich auf die neuen Fertigkeiten und Grundattribute, und vor allem auf das Kampfgeschehen, aus. War die Wahl nicht die beste, oder andere Gründe überwiegen, so ist es möglich mit einem anderen Gegenstand die höhere Klasse zu wechseln ohne den aktuellen Level zu verlieren. Weiterhin besteht die Möglichkeit diverse Klassen in eine Dunkelklasse zu verwandeln. Mit fortschreitendem Nutzen von Waffen steigt auch die Waffenfertigkeit, was dazu führt, dass noch mächtigere Waffen geführt werden können.


Fire Emblem Fates Test, Review, Testbericht für Nintendo 3DS

Wem das jetzt zu komplex klingt, dem muss ich leider sagen, dass es noch komplexer wird. In der grundlegenden Mechanik des Spiels steht die soziale Interaktion der Einheiten untereinander. Das heißt, in der Freizeit, sowie auf dem Schlachtfeld, werden soziale Bindungen aufgebaut, oder auch nicht. Nicht jeder kann mit jedem und nicht jeder will mit jedem. Wie im echten Leben halt. Mögliche Verbindungen sind im Einheiten-Menü sichtbar bzw. zeigen sich auf dem Schlachtfeld. Gegenseitiges Heilen schürt Freundschaften, ebenso das Supportsystem. Letzteres lässt Einheiten miteinander kämpfen, wobei der Support für die Abwehr von Attacken dasteht. Auch werden diverse Attribute vermischt, was zu einem besseren Gesamtstatus der Gruppeneinheit führt. Die zweite Form der Kombinatorik besteht in Einheiten neben- bzw. hintereinander zu positionieren. Dabei wird es ermöglicht, dass beide Einheiten einen Angriff starten, sofern die Einheitenklasse bzw. deren (aktuell ausgerüstete) Waffe es zulässt.



Aber hier hört das Spiel noch nicht mit der sozialen Interaktion auf! Es geht sogar zu Beziehungen und Kindern über. Erlangt eine Einheit mit einer anderen den Beziehungsstatus "A" und besteht die Möglichkeit auf Status "S", so kann mit dieser liiert werden. Daraufhin wird ein Kind gezeugt, welches über eine Nebenmission in die Gruppe als weiterer Kämpfer bzw. Kämpferin eintritt. Dies gilt für so gut wie alle Einheiten, somit darf also nicht nur der Held Spaß in seinen Gemächern haben. Ich vermute, dass noch die Möglichkeit für Affären besteht. Meine (schnuckelige) Dienstmagd hatte ich ziemlich schnell rum und eine süße Tochter gab’s obendrein auch noch. Später kam noch eine gute Freundin hinzu die langsam Herzchen für mich entwickelte. Allerdings bin ich etwas schnell durch das Spiel gerauscht und habe vorher nicht mehr das erste große Beziehungsherz voll bekommen. Somit ist dies, wie erwähnt, (noch) eine vage Vermutung meinerseits.



Nun noch ein Wort zu dem Ort zwischen den Kämpfen: Der Astralwelt. In jener Welt seit ihr in einem Paralleluniversum, fernab jeglicher Feinde, und habt ein eigenes Schloss welches ihr (quasi) frei gestalten könnt. Dort schürt ihr eure Beziehungen und bereitet euch auf die nächsten Kämpfe vor. Gebäude, wie Waffenläden, Lotterie, Kantinen und ähnlich Nützliches dürfen errichtet und gepflegt werden. Als Teil der Zwischenmissionen, zum Aufleveln, stehen, neben Herausforderungen, auch Schlossbelagerungen auf dem Programm. Dazu müsst ihr euer Schloss vor einer (großen) Horde Angreifer verteidigen. Dies ist spaßig und auch frustrierend zu gleich, ist der Ort so riesig groß und die Feinde so zahlreich.


Fire Emblem Fates Test, Review, Testbericht für Nintendo 3DS

Und letztlich noch etwas zum Schwierigkeitsgrad. In diesem Ableger von Fire Emblem gibt es effektiv drei Modi: "Super casual", "casual", "hardcore". Mit "super casual" ist gemeint, dass eine getötete Einheit ab dem nächsten Zug wieder zur Verfügung steht. In "Casual" ist die getötete Einheit ab dem nächsten Kampf wieder verfügbar. Und in "Hardcore“ hingegen ist die Einheit für immer verloren, sofern sie nicht integraler Bestandteil der Story ist. Übergreifend für alle Modi gilt: Einheiten die während des Storygeschehens (Cut-Scenes) getötet werden, sind für immer verloren. Einheiten die während der Story temporär kampfunfähig werden, sind nicht nutzbar bis sie wieder genesen sind. Möglich nutzbare Einheiten, die über eine Nebenmission erlangt werden könnten, aber bei der Mission sterben, sind auch für immer verloren. Ebenso sind Spezialgegenstände, die man nicht eingesammelt hat, für immer weg. Ein feines Detail, welches sich direkt auf das Gameplay auswirkt.



Das Spiel wechselt stetig zwischen klassischen Textbildschirmen, Cut-Scenes in 3D und japanischem Animationsfilm. Die Kampfübersicht ist in 2D gehalten, wobei auf dem oberen Bildschirm die Bewegung und auf dem unteren die Übersicht dargestellt wird. Alles in allem recht stimmig umgesetzt, auch wenn keine monumentalen Höhenflüge zu erwarten sind.


Bei der akustischen Untermalung bin ich zwiegespalten. Bei den regulären Textfelddialogen werden stellenweise einzelne Wörter eingeworfen und bei den Animationsteilen kommen schön gesprochene Sätze zum Vorschein. Die musikalische Untermalung reicht von "durchschnittlich" bis "echt klasse". Ansonsten ist die Vertonung der Situation gerecht umgesetzt und wirkt sich keinesfalls nervig aus.



Fazit:

Persönlich war ich nach ein paar Stunden hin und weg von dem Spiel. Endlich wieder etwas das mit einer relativ guten Story und einem sehr forderndem Spielprinzip überzeugt. In der Tat kann dieser Ableger als drei Spiele gezählt werden, denn nur wer alle drei Teile spielt versteht die gesamte Story dahinter. Meine Empfehlung ist zuerst Vermächtnis zu spielen. Danach Herrschaft und zum Schluss Offenbarung. Mit Vermächtnis erfährt man eine "sanfte" Einführung ins Spiel, und lernt die Umstände aus der Hoshiden-Sicht kennen. In Herrschaft geht es schon härter zu, es gilt viel mehr nachzudenken und es gibt einiges mehr zu beachten. Auch ist dann verständlich warum die Nohr so sind wie sie sind. Letztlich Offenbarung, dieser Teil fügt die Story in ein Gesamtbild und beantwortet die wohl noch letzten offenen Fragen. Auch ist das Spiel jetzt an der Spitze der Schwierigkeit angelangt. Ehrlich gesagt, hätte ich nicht auf "Casual" gespielt, hätte ich wohl nach Kapitel 10 keine Einheiten mehr gehabt. "Super casual" würde ich echt nicht empfehlen, denn nur aus Fehlern lernt man wie ein Spiel wirklich funktioniert. Alle die gerne fordernde Spiele mit einer recht guten Story mögen: Hier macht ihr wahrlich nichts falsch!


Fire Emblem Fates Test, Review, Testbericht für Nintendo 3DS

0 Kommentare

Ähnliche Beiträge

Alle ansehen

Comentarios


bottom of page