Mit Final Fantasy Crystal Chronicles beendete Square endlich den jahrelangen Konflikt mit Nintendo. Nun ist es auch Gamecube Besitzern möglich die Welt von Final Fantasy zu erforschen. Wie die Premiere von Square auf dem Gamecube gelungen ist, erfahrt Ihr jetzt.
Für Sony war es wohl ein Glücksfall, dass sich vor knapp 10 Jahren Nintendo und Square überworfen hatten. Final Fantasy erschien auf der Playstation und das N64 wurde von Square links liegen gelassen. Inzwischen ist aber viel Zeit vergangen und die ehemaligen Kontrahenten haben sich dazu entschlossen wieder zusammenzuarbeiten. Gemeinsam wollte man Final Fantasy für den Gamecube neu erschaffen und das Kriegsbeil ein für alle Mal begraben. So entstand das Konzept zu Final Fantasy Crystal Chronicles, das zwar von Square Mitarbeitern erschaffen wurde, aber schlussendlich von Nintendo vertrieben werden sollte.
Gespannt warteten viele Fans auf das Resultat dieser Zusammenarbeit, denn Final Fantasy Crystal Chronicles sollte frischen Wind in die Serie bringen. Schliesslich sollte das Spiel auch das Connectivity Feature nutzen, dass an der E3 2003 von Nintendo vorgestellt wurde. Und tatsächlich, Final Fantasy Crystal Chronicles ist erfrischend anders und hat mit der regulären Final Fantasy Serie nicht sehr viel gemeinsam. Einerseits setzten die Entwickler mehr auf InGame Grafik, weniger auf opulente Render Sequenzen. Anderseits soll der Multiplayer Modus im Vordergrund stehen und nur Teamwork zum Erfolg führen. Leider sind diese konzeptionellen Veränderungen von Final Fantasy Crystal Chronicles auch dessen grösste Schwäche. Denn obwohl der Multiplayer Modus eine Menge Spass macht, ist der reine Single Player Modus nur Durchschnitt. für Einzelspieler wird es nie wirklich spannend und es kommt bei weitem nicht die Atmosphäre eines Final Fantasy der alten Art auf. Der Multiplayer Modus ist dafür ein echtes Schmuckstück. Fans eines Secrets of Mana kommen voll auf ihre Kosten und wer die Investition nicht scheut, bekommt eines der besten Multiplayer Rollenspiele überhaupt.
Nur ganz billig ist der Spass leider nicht, denn um das Spiel wirklich geniessen zu können, muss jeder der bis zu vier Spieler einen Gameboy Advance und ein Link Kabel besitzen. Denn dank des Link Kabels hat jeder Spieler die persönlichen Statistiken und das Inventory immer bei sich und kann so immer selbst entscheiden, ohne den Spielfluss zu unterbrechen, was er als Nächstes tun will. Diese Investition lohnt sich, denn der Multiplayer Modus überzeugt auf der ganzen Linie. Denn dank eines cleveren Tricks wurde kein Splitscreen Modus benötigt, wie bei anderen 4 Spieler Rollenspielen, sondern dem Team steht der ganze Bildschirm zu Verfügung. Durch die begrenzte Reichweite des Kelchs, den die Gruppe immer mit sich herum tragen muss, um nicht in der feindlichen Umwelt Lebenspunkte zu verlieren, bleibt die Gruppe immer zusammen und keiner setzt sich so weit ab, dass er für längere Zeit vom Bildschirm verschwindet. Und da Multiplayer Games selten eine vielschichtige Story benötigen, wurde die Hintergrundgeschichte auf ein notwendiges Level eingedampft. Epische Abenteuer eines Final Fantasy VII kann man daher nicht erwarten.
Trotzdem, die Hintergrundgeschichte ist interessant und durchaus spannend mitzuverfolgen. Zwar ist das "rette-die-Welt" Schema von den Machern auch hier wieder benutzt worden, aber das gehört einfach zu einem Final Fantasy. Grafisch ist Final Fantasy Crystal Chronicles ein echtes Meisterwerk. Kaum ein Cube Spiel kann es mit der Grafik Pracht von FF CC aufnehmen. So kann man auch verstehen, dass auf die üblichen Render Sequenzen verzichtet wurde. Nur die Musik ist für ein Final Fantasy Game sehr, sehr durchschnittlich. Zwar ist der FF CC Soundtrack auf keinen Fall schlecht, doch an die unvergessenen Soundtracks früherer Inkarnationen des Spiels kommt er bei weitem nicht heran.
Fazit:
Wer vier Freunde mit einem Gameboy Advance kennt, die eh immer bei einem herumhängen, der kommt um Final Fantasy Crystal Chronicles nicht herum. Im Single Player Modus wiederum kann FF CC in keinster Weise überzeugen und Gamer, die gerne RPGs alleine spielen, sollten die Finger von Final Fantasy Crystal Chronicles lassen. Die grossartige Grafik und die spannenden Multiplayer Sessions machen FF CC zu einem Hitkandidaten, der ohne die Schwächen im Single Player Modus, uneingeschränkt zu empfehlen wäre.
Comments