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AutorenbildAndy Meier

The(G)net Review: Fighters Uncaged

Ist Kinect auch mit Nicht-Partyspielen kompatibel? Ubi Soft wagt den Schritt in unbekanntes Gefilde und bringt einen Zweikampf der ernsten Art auf den Bildschirm. Kann es sein, dass der Salontisch vor der Glotze das einzige Problem des Spiels ist?


Fighters Uncaged Test, Review, Testbericht.

Um dies zu überprüfen schieben wir alle sturzgefährdeten Gegenstände beiseite und wagen uns ins nächste Kinect-only Spiel. Gleich zu Beginn fällt auf: Allzuviele Optionen sind dem Spieler nicht vergönnt. Kämpfer erstellen? Ne, so was ist viel zu 2010. Ubi Soft macht auf Old-School und zwingt das digitale Konterfei eines Eurasiers mit Kapuzenpulli auf.


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Da ansonsten kaum Möglichkeiten vorhanden sind, gehen wir direkt ins Training, andernorts auch Tutorial genannt. Hier werden wir in den möglichen Schlägen und Tritte geschult. Es gibt Nahkampfmanöver, Aktionen für die mittlere Distanz und, nicht überraschend, auch für die grössere Entfernung. Unser Kämpfer erwehrt sich mit tiefen und hohen Kicks, Geraden, Ellbogenschlägen und Kopfstössen. Ausgewichen wird durch einen kurzen Zurück-Lehner. Im Training klappt das alles ganz gut, also geht es auf in den „Ring“.


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Wir schlagen uns in Parks, Fabrikarealen und anderen idyllischen Plätzchen. Denn an diesen Orten warten die zu Beginn frei wählbaren Gegner. Diese tragen wohlklingende Namen wir Ratface oder Mover. Genauso austauschbar wie deren Namen sind die Kämpfer selbst. Alle sind ähnlich und funktionieren nach demselben Muster. Blocken und Schlagen - oder gegebenenfalls auch nur Schlagen. Leider werden im eins gegen eins nicht mehr alle Schläge so gut erkannt, wie das noch im Training der Fall war. Dass es uns verunmöglicht wird, einen Schritt nach vorne oder hinten zu machen, ist auch nicht unbedingt als Vorteil zu werten.


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Viel schwerer wiegt aber das „Karriere“-System des Spiels. Geboten werden drei Liga-Klassen. Nachdem wir alle sechs zur Verfügung stehenden Kontrahenten auf die Matte geschickt haben, sind wir aber nicht automatisch in der nächsthöheren Liga. Stattdessen gibt es Punkte für jeden Kampf; gemessen an der verbrauchten Zeit und der übriggebliebenen Energieleiste - mehr oder weniger frei nach Street Fighter 2. Soweit ganz ok, diese Punkte werden aber für einen Ligaanstieg benötigt. Da es sehr unwahrscheinlich ist, nach den ersten Gegnern die erforderlichen Liga Punkte beisammen zu haben, schlagen wir uns mehrmals gegen die immer gleichen Typen. Motivation spätestens jetzt: Nahe dem Nullpunkt.


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Ohne hier ausufernd auf die Schwächen des Spiels eingehen zu wollen, aber: Wieso um alles in der Welt kriegt ein Spiel dieses Genres keinen Mehrspielermodus spendiert? Fighting Games ohne 2-Player Modus sind in etwa so sinnfrei wie Tennis ohne Ball. Endlos langweilige Backgroundgrafiken ohne jegliche Bewegung sowie unsäglich schwache Sprachsamples sorgen derweil für ein nicht ganz so prickelndes Spielerlebnis. Und die Story... ah Moment, schenkt ihr dem Handbuch keine Beachtung, wird jene immer unbekannt bleiben.



Fazit:

Ein Spiel mit einer Story, die nur im Handbuch Erwähnung findet, kann sich kaum in die Riege der Toptitel einreihen. Und genau so ist es leider. Ein weiteres, hingerotzt wirkendes Casualgaming-Produkt aus dem Hause Ubi Soft. Die Idee an sich ist gar nicht schlecht, würde Kinect besser eingebaut und ein intelligentes Spieldesign nicht komplett ignoriert werden. Für eine bis maximal zwei Stunden weiss Fighters Uncaged dennoch zu unterhalten, dies aber nur dank der noch erfrischend neuen und uns Spielern unbekannten Kinect-Steuerung. Würde man dieses Machwerk als schnelles Geld ohne wirklichen Inhalt bezeichnen, könnte man keineswegs als Lügner bezeichnet werden.


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