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AutorenbildAndy Meier

The(G)net Review: FIFA 12

Lizenz-Langweiler, Grafik-Blender, spielerisches Leichtgewicht, der Konkurrenz unterlegen, huch – das wird langsam spielbar, richtig gut, Konkurrenz hinter sich gelassen, Fast perfektes Fussballspiel – die Entwicklung von FIFA ist gewaltig. Wie sieht der Fussball in der Saison 2011/2012 aus?


FIFA 12 Test, Review, Testbericht.

Auf jeden Fall anders als bisher. EA hat auch in diesem Jahr wieder mit Schlagwörtern um sich geworfen und damit die werbewirksame Medientrommel gerührt. Selten haben sich die schön klingenden Spielmechanik-Änderungen massgeblich auf das Spiel ausgewirkt. Angst vor Veränderungen sollte der geneigte Käufer aber in diesem Jahr nicht haben. Die gross angekündigte Physikengine ist hier nur ein kleiner Teil eines grossen Ganzen das in sich geschlossen funktioniert und zu deutlich interessanteren Zweikämpfen führt. Das selten auftretende Spielergewusel deswegen, fällt hierbei kaum ins Gewicht.


Die Defensive wurde komplett überarbeitet. Das alte Spielprinzip komplett in die Tonne getreten und die Fussball-Sim ein grosses Stück in Richtung Realität entwickelt. Namentlich Tactical Defending. Was nichts anderes bedeutet, als dass jetzt auch in der Verteidigung Konzentration gefordert wird. Konnte man den Daumen früher dauerhaft auf dem A-Button belassen um den Ball zu ergattern, wird jetzt viel mehr Wert auf den richtigen Augenblick der Aktion gelegt. Ansonsten führt das Tackling zu einem Freistoss oder der Stürmer zieht am unvorsichtigen Defensiv-Mann vorbei.


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Womit wir eine hübsche Überleitung zur Offensive hätten. Den Stürmern wurde zum ersten Mal wieder die Möglichkeit verschafft, sinnvoll in ein Dribbling zu gehen und dieses auch gewinnen zu können. Dank präziserem Dribbeln umlaufen wir nach einigem Training gerne auch mal zwei nicht ideal stehende Verteidiger. Das übliche Feintuning im Bereich Schuss- & Passstärke bedarf auch FIFA 12, somit werden die ersten Partien mehr Training als grosser Fussball sein – auch für EA-Veteranen. Speziell gegen die CPU wirds ungewohnt schwierig. Die Elf des Gegners stehen aussergewöhnlich gut und es ist alles andere als einfach, dem Gegenspieler das Leder von den Füssen weg zu spielen.


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Die vorgeschlagene Joypad-Belegung bringt eine neue Funktion ins Spiel und auf die vier Hauptbuttons. Via X wird (alternative Steuerung) nicht mehr die KI zur Hilfe gerufen, sondern das Tackling ausgeführt. Mit A derweil bewegt sich der eigene Spieler neben dem Gegner mit angemessenem Abstand her und versucht den Weg zum Tor zuzumachen. Jeder wie er will, zumindest mir bringt diese Funktion zu wenig, als dass sie schnell via Daumen-Druck erreichbar sein müsste. Also weg damit auf RB und wieder die altbekannte Alternativ-Belegung hergezaubert. Mit über die Jahre eingespielter Steuerung, dem neu hinzugewonnenen Precision Dribbling und einem interessanteren weil forderndem Defensivsystem sind wir schnell wieder mitten drin statt nur dabei.


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Nach einem kurzen Blick auf den obigen Text frage ich mich aktuell, wie detailliert man noch auf die weiteren Funktionen eingehen sollte. Denn auch das ganze Rundherum gibt wieder enorm viel her. Angefangen bei den unzähligen Lizenzen und Ligen, über noch mehr lizenzierte Stadien bis zu einer neuen Kameraperspektive – die aber der bekannten Tele-Optik nicht das Wasser abgraben kann. Grafisch war bereits der Vorgänger auf einem enorm hohen Niveau. Hier fallen insbesondere die noch detaillierteren Spielergesichter der Stars ins Auge. Unbekanntere oder auch einfach günstigere Spieler sind allerdings wie schon bisher weniger ausgeklügelt modelliert. Der Sound ist FIFA typisch abwechslungsreich und in den hübsch designten und sinnvoll angeordneten Menüs wird man bestens musikalisch unterhalten. Wenig Neues gibt es bei den Kommentatoren zu vermelden. Wer Englisch bevorzugt, sollte sich tunlichst nicht die deutsche Version kaufen. Bei den deutschen Sprechern hat sich nur wenig getan, die eine oder andere neue Floskel haben wir aber entdeckt.


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Jetzt zur Langzeitmotivation des Titels – muss er doch wieder für ein ganzes Jahr Fussballunterhaltung sorgen. Der Karrieremodus wurde noch weiter ausgebaut, neu geben wir uns auch mit der Presse ab. Immer noch haben wir die Option vom Spieler, zum Spielertrainer, zum Manager zu werden beziehungsweise gleich in der jeweiligen Funktion zu starten. Einmal mehr binden wir auf Wunsch das eigene Konterfei via Virtual Pro ein. EA Gameface wurde weiter verfeinert und ich war überrascht, als ich mich im Trikot des FC Bayerns effektiv wieder erkannt habe.


Auch in FIFA 12 bietet sich ein hochklassiger Online Modus an. Jener wurde weiter ausgefeilt und bietet jetzt ein LIGA orientiertes System. Pro Saison werden einige Spiele absolviert. Je nach erreichter Punktzahl (3 Punkte Regel) steigen wir auf, halten die Klasse oder verabschieden uns in die nächst tiefere Liga. Neu wird erst das gewünschte Team gewählt und aufgrund dessen lost EA einen passenden Gegner in einer ähnlichen Klasse zu. Dieses System weiss bereits jetzt zu begeistern, zumal die Spiele online flüssig wie eh und je ablaufen. Selbstverständlich dürfen auch Freundschaftsspiele gegen Xbox Live Kameraden absolviert, oder gar eine hauseigene Liga erstellt werden.


Via Sammeln, Tauschen und Traden von Karten bilden wir auch im aktuellen Jahr das möglichst perfekte Ultimate Team – immer mit dem Blick auf Spieler-Harmonie und deren Fähigkeiten. Das hochgradig suchtgefährdende Prinzip wurde mit Recht kaum verändert.



Fazit:

Ist man willig, eine Eingewöhnungszeit in Kauf zu nehmen und die Spielmechanik von FIFA neu zu erlernen bzw. liebgewonnene Spielvarianten zu überdenken, wird man mit dem besten FIFA aller Zeiten belohnt. Erkämpft man sich einen Ball in der Defensive wird man regelrecht damit belohnt, den Zug zum gegnerischen Tor einzuleiten. Das Prinzip bietet noch Möglichkeiten zum Feintuning, das Fundament für zukünftige Titel wurde mit EAs durchaus gewagtem Schritt aber gelegt. Veränderungsunwillige dürfen sich übrigens in Freundschaftsspielen und gegen die KI auch weiterhin via FIFA 11-Steuerung auf dem Feld bewegen. Ich empfehle aber jedem, sich die Trainingszeit zu gönnen und die bessere weil realistischere Steuerung anzunehmen – es lohnt sich. Dass FIFA 12 damit jegliche Konkurrenz meilenweit hinter sich gelassen hat, bleibt beinahe überflüssig zu erwähnen.


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