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AutorenbildAndy Meier

The(G)net Review: Fester Mudd: Curse of the Gold – Episode 1

Eine Hommage an die lange vergessenen Adventuretage, erzählt in drei Episoden. Damit ist eins bereits jetzt klar: Die Hälfte der Leser interessiert sich nur schon der altertümlichen Grafik wegen nicht für den Titel. Junggebliebene Alte sollten sich aber umso mehr damit befassen.


Fester Mudd: Curse of the Gold – Episode 1 Test, Review, Testbericht.

Zufällig beim Durchstöbern des Internets bin ich auf Fester Mudd gestossen. Ein Grafik-Abenteuer der alten Tage. Keine auf Hochglanz polierten HD Grafiken, nein nicht einmal mit Sprachausgabe wird Fester bedacht. Ein hoch intelligenter Mauszeiger bleibt dem Spiel ebenso fern. Stattdessen wühlen wir uns wieder durch ein an Scumm angelehntes Verben-Menü und lösen Rätsel auf die altmodische, von LucasArts inspirierte Art und Weise. Noch passender ist das, weil Disney in diesem Jahr die altehrwürdige Spieleschmiede endgültig dicht gemacht hat. Traditionsbewusste Computerspieler trauern dem Namen nach, erstklassige Spiele liess der Entwickler aber seit mehr als einem Jahrzehnt keine mehr auf die Spieler los. Das übernehmen seit Jahren andere, meist der Sippschaft der Freizeit-Programmierer angehörende Entwickler – so geschehen bei Fester Mudd.


Fester Mudd: Curse of the Gold – Episode 1 Test, Review, Testbericht.

Mitinvolviert war übrigens Josh Mandel, ein alter Hase aus dem Hause Sierra, ein weiterer nicht mehr existenter Publisher aus den goldenen 80er und 90er Adventure-Jahren. Auch die Hände im Spiel hatte jener bei Al Lowes Freddy Pharkas Western Parodie. Passt wie die Faust aufs Auge, da auch Fester Mudd im Westen rumlümmelt. Durch ein Schreiben seines Bruders erfährt der tollpatschige Hauptcharakter, dass sein Familienmitglied Bud auf Gold gestossen sei. Nur logisch, dass Bud sich gleich auf sein Reittier schwingt und sich auf die Suche nach dem Bruder (oder einfach nur endlosem Reichtum) macht. Eine einfache Story, aber mehr beinhaltet auch The Secret Of Monkey Island nicht, und dennoch handelt es sich dabei um eines der besten Spiele aller Zeiten. Das ist Fester Mudd nicht, für gute Unterhaltung ist dennoch gesorgt.


Fester Mudd: Curse of the Gold – Episode 1 Test, Review, Testbericht.

Mitunter dank der herrlich klassischen Pixel-Grafik, die wie eine Zeitmaschine ins Jahr 1991 funktioniert. Im Gegensatz zum gezielten Verben-Einsatz hätte ich die Sierra Menüleiste zwar bevorzugt, die Verben tun aber ihren Dienst gut. Die wichtigen Gegenstände sind auffällig genug platziert und die zugehörigen Rätsel sorgen bis auf wenige Ausnahmen für kaum geistige Überforderung. In Episode 1 führt die Geschichte in eine typische Westernstadt die vom General Store über den Saloon bis zum Sheriffs Gebäude alles zu bieten hat, was in den wilden Westen gehört. Selbstverständlich verlangen die durchwegs sympathischen Einwohner nach dem einen oder anderen Gegenstand, den es oft über Umwege zu besorgen gilt. Belohnt wird man nebst einem erfolgreichen Abschluss der Episode mit ungewohnt witzigen Dialogen und gekonnt eingestreuten Gags.



Fazit:

Das Spiel lebt von den Charakteren und dem Humor. Fester Mudd verführte mich mehr zum Schmunzeln als so manch anderer Titel in den vergangenen Jahren. Zwar bieten sich eher wenig Schauplätze an, bei einer durchschnittlichen Spielzeit von gut drei Stunden ist das aber durchaus verschmerzbar. Leider endet der erste Teil just in dem Moment als man das Gefühl erhascht, dass das Spiel richtig losgeht. Für einen Preis von knapp $9 bzw. noch weniger, sollte man Fester auf dem Handy eine Chance geben. So stellt sich kaum die Frage, ob man hier zugreifen soll. Jeder der sich entfernt an Grafikadventures der alten Schule erfreut und gleichzeitig den altbackenen Grafikstil zu schätzen weiss, muss die kurzweilige, sehr unterhaltsame Reise durch den wilden Westen wagen.


Fester Mudd: Curse of the Gold – Episode 1 Test, Review, Testbericht.

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