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AutorenbildArmin Medic

The(G)net Review: Felix the Reaper

Felix leidet an Liebeskummer. Seine Angebetene Betty nimmt keine Notiz von ihm und unser Held ist zu Tode betrübt. Klar, als Beamter des Ministerium des Todes ist man(n) nicht in der Topliga in Sachen Partnerwahl. Doch Felix ist eine Kämpfernatur und versucht alles um das Herz seiner heimlichen Geliebten zu erobern.



Felix mag seinen Job überhaupt nicht, denn neben Betty ist Tanzen seine grösste Passion. Voller Leidenschaft lässt er kaum eine Gelegenheit aus, um kurz ne flotte Sohle aufs Parkett zu legen. Leider passt das seinem Boss gar nicht und kurzerhand wird das tanzende Pummelchen zur Strafarbeit verdonnert, denn schliesslich herrscht auch im Todesbusiness Zucht und Ordnung. Felix' Aufgabe besteht darin, skurrile Todesfälle einzuleiten und das Ministerium mit neuen Toten zu versorgen. Doch während andere Videospielkumpanen wütend die Knarren schwingen, geht Felix das ganze weitaus subtiler an. Zeitstillstand sei dank, puzzelt sich der korpulente Hobbytänzer in jedem Level durch 5 Missionen, bis er dem Ministerium das nächste Unfallopfer liefern kann.



In jeder Mission, die aus isometrischer Sicht auf einer schachbrettartiger Plattform angezeigt wird, manipuliert Felix das Geschehen so weit, bis am Ende die geforderte Aufgabe erfüllt wird und am Ende das gewünschte Subjekt dahinscheidet. Jedoch hat das ganze ein kleines Manko - Felix ist extrem allergisch auf Sonnenlicht. Und da sich die unterschiedlichen Tatvorgänge alle am helllichten Tag abspielen, ist Felix' kreative Ader gefragt, denn nur im Schatten kann unser Liebeskasper seinen Job verrichten. Per Knopfdruck dreht er Bäume um, damit deren Schatten ihn vor den gefährlichen UV Strahlen schützen oder blockiert die Sonne mit unterschiedlichen Objekten, die in den Levels rumliegen. Ziel jeder Mission ist es, einen bestimmten Ablauf einzuleiten, der am Ende der 5 Missionen den erforderlichen Kill auslöst. Felix bewegt sich dabei nicht frei, sondern marschiert von Quadrat zu Quadrat und muss durch geschicktes Umstellen der Umwelt das Missionsziel erreichen. Mal transportiert er ein Bierfass durch die Gegend, um es in die vorgesehene Halterung zu stellen, ein andermal schiebt er eine Nonne durch die Gegend......



Um die Übersicht zu gewährleisten, kann Felix die Kameraperspektive in alle Richtungen drehen, um auch unübersichtliche Areale in Augenschein zu nehmen. Bei einer besonders erfolgreichen Aktion steppt sich Felix einen Wolf und legt eine kurze Tanzeinlage hin. Am Ende jeder Mission bekommt der wohlgenährte Beamte eine Bilanz die aufzeigt, wie gut er die ihm gestellte Aufgabe absolviert hat. Kann Felix ein Rätsel nicht lösen, zeigt im Optionsmenü eine Lösungshilfe die nächsten Schritte an.



Fazit:

Zum Ausgleich spiele ich gerne gelegentlich ein Puzzlegame, nicht nur um die grauen Zellen auf Vordermann zu bringen, sondern um mir ne kleine Auszeit von all den Actiontiteln zu gönnen. Felix der Reaper würzt die knackigen Rätsel mit absurden Charakteren und abgedrehten Missionen. Trotzdem überzeugt mich das Gesamtkonzept nicht. Es wirkt alles ein wenig platt und uninspiriert. Die Steuerung segelt knapp an der Katastrophe vorbei. Der Cursor, mit dem ich Felix rumkommandiere, ist so schwer zu erkennen, dass ich mich, frage welche blinde Nuss das abgesegnet hat. Das Drehen der Kamera ist theoretisch eine tolle Option, verwirrt aber meistens mehr als sie nützt. Die fuzzelige Grafik erinnert an die PS2. Auch wenn der Entwickler ein "Indi" ist, da hätte man mehr reinpacken können. Kantenglättung scheint hier ein Fremdwort zu sein. Allein die Rätselauflösungen sind lustig, vor allem wenn man das Ende der jeweiligen 5 Levelmissionen erreicht. Das Problem ist einfach, dass das langweilige Gameplay kaum motiviert. Da interessiert mich auch nicht, ob Felix und Betty am Ende zusammen kommen. Ich musste mich echt zusammenreissen, damit ich weiterspiele. Es hilft auch nicht, dass Patrick "Captain Picard" Stewart als Storyteller fungiert. Da soll jemand sagen, dass Videospieltester ein Traumberuf sei! Hardcorepuzzler riskieren einen Blick auf Felix the Reaper, der Rest ist mit Kandidaten wie The Sojourn oder Machinarium weitaus besser bedient.



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