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The(G)net Review: FaceBreaker

Fäuste rauf und immer feste drauf! Während EA mit der Fight Night-Serie bisher vornehmlich für taktisches Boxen bekannt war, schlägt man jetzt mit Facebreaker voll in die Arcade-Richtung und versucht so in die Richtung EA BIG zu zielen. Hat der Prügler mehr zu bieten als simples Button-Smashing?


FaceBreaker Test, Review, Testbericht.

Wer braucht schon ein Intro oder eine aufgesetzte Hintergrundgeschichte bei einem Kampfspiel? Niemand, es gab hier viele Versuche der Entwickler die jedoch alle etwa gleich peinlich ausgingen! EA macht es wie die Kämpfer im Ring, sie kommen gleich zur Sache. Im Hauptmenü werdet ihr vor die Wahl gestellt, ob ihr lieber ein einzelnes Match gegen die KI, euch im Karrieremodus fünf Gürtel erkämpfen oder aber beim Couch Royal mit einem Kumpel um Trophäen spielen wollt. Dazu stehen euch zu Beginn sieben der insgesamt 14 Charaktere zur Verfügung, die allesamt im typisch ulkigen EA BIG Style gehalten sind. Von schwergewichtigen Muskelpaketen über selbstverliebte Schönlinge bis hin zu agilen Grazien und Voodoo-Priestern gibt es alles. Die zweite Hälfte spielt ihr im Karrieremodus frei.


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Mit einem umfangreichen Editor könnt ihr euch auch selbst coole Figuren basteln oder aber euer eigenes Gesicht mit Hilfe der Live Vision Kamera einscannen. Diese Idee ist nicht mehr neu seit der “Rainbow 6: Vegas“ Serie. Die Berechnung hier dauert jedoch fast 20 Minuten und die lange Wartezeit lohnt sich gemessen am bescheidenen Endergebnis eher nicht. Ich habe mich nicht wirklich wieder erkannt! Bessere Ergebnisse erreicht ihr sicher, wenn ihr euch mit Hilfe des Editors manuell ins Spiel integriert. Neben zwölf Körpertypen dürft ihr euch auch am Outfit, der Muskulatur, Frisur, Bart, Augenbrauen, Koteletten und Augenfarbe austoben sowie das Gesicht mit zig Einstellungen bei Wangenknochen, Kinn, Nase usw. nach euren Wünschen modellieren.


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Mit euren Kreationen steigt ihr nicht nur in den Ring, sondern stellt sie auf Wunsch auch online anderen Usern zur Verfügung. Ein nettes Gimmick, mehr jedoch nicht. Ab in die Arena und als erstes fällt das enorme Tempo ins Auge. Die Irren fighten als wären sie gedopt! Das Spieltempo von Facebreaker ist unglaublich hoch. Haben es die Entwickler hier vielleicht etwas übertrieben? Ja! Die Figuren schlagen dermassen flott zu, dass man kaum eine Chance hat, entsprechend auf den Schlaghagel zu reagieren. Obwohl die Steuerung eigentlich taktische Variationen ermöglicht, habe ich es kaum einmal geschafft einen anständigen Counter-Move anzubringen. Das Ganze funktioniert nach dem Schere-Stein-Papier-Prinzip: Jabs und Haken schlagen zwar die starken Angriffe namens Breaker, können aber mit Blocken und Ausweichen abgewehrt werden. Kommt ein Breaker durch, kann euch aber auch keine Deckung mehr helfen. Daneben habt ihr nicht nur die Chance, gegnerischen Schlägen auszuweichen, sondern diese auch gezielt abzuwehren und anschließend zu kontern.


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Jeder Charakter besitzt ausserdem individuelle Benommenheitsangriffe, die das Gegenüber kurzzeitig ausser Gefecht setzt. Das ist die beste Vorstufe zum Aufbau eines durchschlagenden Breaker-Angriffs, der sich aufbaut, indem ihr Schläge austeilt, ohne Gegentreffer einzustecken. Insgesamt gibt es fünf Stufen: Während die Haybreaker und Bonebreaker noch nicht ganz so viel Schaden anrichten, nagen die Groundbraker und Skybreaker schon deutlicher an der Energieleiste eures Gegners. Schafft ihr es, sogar einen Facebreaker anzubringen, sieht dieser nicht nur saucool aus, sondern beendet auch gleich den Kampf zu euren Gunsten. Klingt eigentlich gar nicht so übel, wären da nicht die leider zahlreichen Negativpunkte zu erwähnen.


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Das Spieltempo ist leider klar zu hoch und macht so ein taktisches Spielen unmöglich! Gezielt auf einen Facebreaker hinzuarbeiten ist kaum möglich und eher purer Zufall. Das ist Frust pur! Dazu kommt der mangelhafte Umfang, welcher durch einen brutalen Schwierigkeitsgrad irgendwie kompensiert werden wollte. Auch die leichteste Stufe ist beim 5. und letzten Endgegner 2 Stufen zu hoch! Grafisch ist das Spiel okay, die Hintergründe wissen zu gefallen ohne gross aufzufallen. Die Musik ist wie bei allen EA Spielen Lizenzware ohne irgendwie herauszustehen.




Fazit:

Oje, das ging irgendwie in die Hose! Facebreaker hätte durchaus cool werden können! Hätten die Entwickler beim Spieltempo nur ein wenig auf die Bremse gedrückt und dadurch die Kämpfe einen Tick taktischer gemacht, hätte sich der Comic-Prügler sehr weit nach oben vorboxen können. Hier braucht man schon die Reflexe eines Jedi, um die Kämpfe in höheren Stufen zu meistern. Zusammen mit dem überzogenen Schwierigkeitsgrad, der ebenfalls überwiegend durch die hohe Geschwindigkeit zustande kommt, und nicht zuletzt dem mickrigen Umfang, reicht es leider nicht für eine Kaufempfehlung. Schade nur, dass das eigentliche Boxen im Geschwindigkeitsrausch zu kurz kommt und dadurch kaum über simples Button-Mashing hinaus geht.


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