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The(G)net Review: Fable II

Eines der meist erwarteten Spiele dieses Jahres findet endlich seinen Weg auf unsere heimische Xbox 360. Populous Schöpfer Peter Molyneux stellt euch erneut vor die Wahl einen Weltverbesserer zu mimen oder euch als Landplage an den Bewohnern von Albion auszulassen.


Fable II Test, Review, Testbericht.

Wie im Vorgänger, beginnt ihr euer Heldentreiben als Kind. Diesmal habt ihr jedoch die Auswahl das Abenteuer als Mädchen oder als Junge zu meistern, was den Spielverlauf bis auf ein paar kleine Unterschiede jedoch nicht anders gestaltet. Bewaffnet mit einem Holzschwert und behangen von zerlumpten Kleidern werdet ihr in mit einem netten Tutorial in die Welt von Fable 2 eingeführt. Euer älteres Geschwister führt euch dabei durch die Gassen von Bowerstone, eine Stadt welche ihr im Verlauf vom Spiel immer wieder besuchen werdet. Während ihr mit der Steuerung vertraut gemacht werdet, gibt es auch schon die moralischen Aspekte von Fable 2 zu erforschen. So könnt ihr beispielsweise einem Dorfbewohner helfen die Käfer in seinem Lagerhaus zu beseitigen um ein Goldstück zu verdienen oder aber auch das ganze Inventar des Lagers zu Klump hauen, um den selben Lohn von einem, dem Lagerbesitzer nicht gut gesinnten, Verbrecher einzuheimsen.


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Nach der Dramatischen Einführung, in welcher ihr euer älteres Geschwister an den bösen Lord Lucien verloren habt und dabei mit einem blauen Auge davon gekommen seid, beginnt ihr euer eigentliches Heldendasein. Und als ein solcher müsst ihr euch natürlich sogleich im Kampf beweisen. Mit Nahkampfwaffen, Schusswaffen sowie mit Zaubersprüchen kann man seinen Widersachern einheizen. Für Abwechslung ist dafür reichlich gesorgt, denn euer Arsenal reicht vom Schwert zum Hammer, über eine Donnerbüchse bis zum Energiestoss à la Star Wars. Im Grunde genommen könnte man sich mit einer Axt allein durch die gegnerischen Horden hacken. Geschosse und Zaubersprüche sind aber ebenfalls sehr praktisch und bieten einem geübten Kämpfer deutlich mehr Möglichkeiten.


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Nachdem ihr eure ersten Gegner hinter euch gelassen habt, werdet ihr schon bald in einer Stadt ankommen. Dort gibt es eine völlig andere Seite von Fable 2 zu entdecken. Mit sogenannten „Gestures“ ist es euch möglich mit allen Bewohnern von Albion zu interagieren. Ob ihr eure Landsleute mit einem Tänzchen belustigt oder mit einem Fingerzeig und schallendem Gelächter verhöhnt ist dabei vollkommen euch überlassen. Überhaupt ist ein Dorf oder eine Stadt ein riesengrosser Spielplatz um euch als Held oder als Bösewicht profilieren zu können. Ihr wollt euren Ruf ruinieren? Nichts leichter als das! Brecht einfach in abgeschlossene Häuser ein und klaut alles was nicht niet- und nagelfest ist. Es wird nicht lange dauern bis euch ein Bewohner bemerkt und euch verpfeift. Ein Ordnungshüter wird dann auch bald erscheinen um euch dingfest zu machen. Aber anstatt euch anzuhören, was dieser zu sagen hat, geht es viel schneller ihm einen Feuerball ins Gesicht zu werfen und über seine Leiche zu steigen. Am besten schnappt ihr euch nun noch den Typen der euch angezeigt hat und ohrfeigt ihn bis er vor Angst davonrennt. Falls euch dann die anderen Bewohner des Dorfes mit ihren Buhrufen nerven, metzelt ihr am besten die ganze Bevölkerung nieder. Auf diese Weise, könnt ihr sicher sein, dass die meisten Bewohner Albions bei eurem blossen Anblick das Weite suchen werden.


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Falls ihr es gemächlicher angehen wollt, könnt ihr beim ortseigenen Dorfschmied einige Goldstücke mit ein paar gut gezielten Hammerschlägen verdienen. Nach getaner Arbeit verwöhnt ihr die Ansässigen Leute mit einem Konzert auf eurer Laute und gebt einer Dame, der das Konzert besonders gefallen hat ein nettes Geschenk. Nachdem ihr das Herz der eben genannten Meid mit ein paar weiteren Gesten erobert habt, schliesst ihr den Bund des Lebens und kauft euch ein nettes Häuschen am Fluss. Nach einem Schäferstündchen, wahlweise mit oder ohne Kondom, kann es auch schon mal vorkommen, dass der Storch euch eine Überraschung vorbeibringt. Eure guten oder bösen Aktionen spiegeln sich sogar in eurem Aussehen wieder. Ihr seht also, dass ihr in Fable 2 über unzählige Möglichkeiten verfügt euren Taten Ausdruck zu verleihen.


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Neben diesen für die Story völlig irrelevanten Interaktionen, werdet ihr mit Quests bei der Stange gehalten. Meist werdet ihr diese Aufgaben mit Hilfe eurer Kampfkünste lösen können. Beispielsweise müsst ihr den Anführer einer Verbrecherbande beseitigen oder euch in einer Kampfarena bis zum Champion mausern. Aber auch hier gibt es ganz interessante Abwechslungen zu erforschen. So könnt ihr einer Archäologin bei ihren Grabungen zur Seite stehen oder euch als Model für eine Statue zur Verfügung stellen. In den Geschichts-Quests, gilt es Schritt für Schritt den Mörder eures älteren Geschwisters, den bösen Lord Lucien, aufzuhalten und an ihm Rache zu nehmen.


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Im Verlauf des Spiels werdet ihr immer mehr Erfahrungspunkte, Gold und Ausrüstungsgegenstände aufnehmen. Mithilfe der Erfahrungspunkte könnt ihr euren Charakter in den drei Kampfattributen, Nahkampf, Schusswaffen und Magie verbessern. Diese Upgrades wirken sich auf das Aussehen eures Charakters aus. Je nach Verbesserung wird der Körperbau grösser oder kräftiger gemacht. Übrigens müsst ihr auch bei der Ernährung auf die Linie eures Alter-Egos achten. Gold regiert auch in Albion die virtuelle Welt. So könnt ihr euch neben Waffen und Ausrüstungsgegenständen auch Kleider, Esswaren oder aber auch Immobilien kaufen. Ihr habt die Möglichkeit ganze Dörfer inklusive aller Läden oder Schlössern zu erwerben. Die Besitztümer lassen sich für eure eigenen Zwecke benutzen, können aber auch gewinnbringend vermietet werden. Für die Eitlen unter euch, könnt ihr euer Geld für das Aussehen eures Protagonisten bei Barbieren, Schneidern oder selbst im Tatoostudio ausgeben. Doch aufgepasst, sogar euer Aussehen beeinflusst euer Umfeld.


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Die grösste Neuerung gegenüber dem Vorgänger ist ein vierbeiniger Freund, der euch von Kindesalter an begleitet. Euer Hund kann mithilfe von Trainingsbüchern im Kampf sowie im Schätze suchen ausgebildet werden. So spürt er am Wegrand gelegene Verstecke auf oder stürzt sich auf eure Widersacher. Euer Pelzknäuel ändert sein Aussehen passend zu seinem Meister. Wandert ihr auf dem Weg der Tugend habt ihr einen strahlend weissen Vorzeigebello an eurer Seite. Falls ihr euch für die dunkle Seite entscheidet, trottet ein regelrechter Höllenköter um euch herum.


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Bei der visuellen Präsentation haben die klugen Köpfe bei Lionhead aus den Vollen geschöpft. Wundervolle Lichteffekte füllen den Bildschirm bei euren Zaubersprüchen und die ganze Umgebung wurde mit viel Liebe zum Detail gestaltet. Eine Grafikreferenz ist Fable 2 sicher nicht, jedoch muss sich das Spiel sicherlich nicht hinter anderen Genrevertretern verstecken. Spielerisch hat Fable 2 die grössten Einbussen zu verbuchen. Die Steuerung ist zwar solide und man kann das Spiel durchaus ohne Problem durchspielen, jedoch wirken die Eingaben immer etwas ungenau und schwammig. Ein anderes Manko ist der Online-Kooperationsmodus. Über Xbox-Live könnt ihr eure Freunde aus dem Internet in „euer“ Albion einladen und das Land gemeinsam erkunden. Doch leider verkommt der Besucher dabei zu einem Statisten und kann praktisch nichts anderes tun, als dem Gastgeber im Kampf beizustehen. Der Soundtrack des Spiels ist sehr dezent gehalten, passt aber perfekt in die Welt von Fable 2 hinein. Den Entwicklern ist eine sehr gut abgemischte Kombination zwischen der Musik und dem Geschehen auf dem Bildschirm gelungen, welche während des Spielens eine sehr dichte Atmosphäre schafft.





Fazit:

Nach einer kurzen Einfindungszeit hat mich das Spiel in seinen Bann gezogen und danach nicht mehr losgelassen. Die Atmosphäre und die wirklich beeindruckenden und witzigen Möglichkeiten im Spiel, lassen locker über die etwas langen Ladezeiten und die schwammige Steuerung hinwegsehen. Das Fantasyepos ist ganz bestimmt ein Musthave für alle Fans des Action-Adventure-Genres. Fable 2 tritt direkt in die Fussstapfen seines Vorgängers, nur hat das Spiel in allen Bereichen einige Schuhnummern zugelegt.


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