Happy Birthday liebes Fable, in diesem Jahr wirst Du zum Teenager. Vor ziemlich genau zehn Jahren bescherten uns die Lionhead Studios den ersten Teil der mittlerweile zur Trilogie aufgestiegenen Serie. Ein guter Grund für eine runderneuerte Geburtstagsausgabe, oder?
2004 bzw. in der Zeit vor des ersten Fable-Releases überhäufte der gute Peter die Gaming-Community mit Vorschuss-Lorbeeren. Sollte es sich doch bei dem einzigartigen Action-Adventure um eine noch nie dagewesene Spiele-Erfahrung handeln. Der Spieler würde in eine neue Hemisphäre der Videospiele katapultiert und auf Wolken schwebend Herrn Molyneux für dessen Ideenreichtum danken.
Keine Frage, bei Fable handelte es sich schon damals um ein gelungenes bis gutes Spiel mit zeitgemässer Grafik und, das war relativ neu, mannigfaltigen Entscheidungsmöglichkeiten für gut oder eben böse. Je nachdem, wie sich der Spieler in unterschiedlichen Spielsituationen entscheidet, verändert sich das Ansehen des Haupt-Protagonisten in Albion, der farbenprächtigen Fable-Welt. Unzählige gute Taten führen dazu, dass sich die Einwohner des Ländchens mit Lobeshymnen um Euch scharen, zu viele fiese Schandtaten lassen die KI-Bevölkerung ein skeptisches bis ängstliches Auge auf den Ritter der Dunkelheit werfen.
Gelegenheit zu den Pro/Contra Entscheidungsfindungen erhält der namenlose Rächer bzw. Schurke in über das ganze Spiel verteilten Quests. Jene reichen vom einfachen Begleitschutz bis hin zur Rettung des ganzen Königreiches. Mit stetigem Vorankommen wird nicht nur die Familien-Hintergrundgeschichte entschlüsselt, auch verschiedenfarbige Experience-Points gilt es zu verteilen. Aufgerüstet wird die Kunst der Magie, die Bogen-Technik oder schlicht der Nahkampf verfeinert. Das Levelsystem und die sich um den (Anti-) Helden verändernde Welt wusste schon vor zehn Jahren zu überzeugen. Um das noch nie dagewesene Spielegefühl, wie von Molyneux prognostiziert, handelte es sich leider nicht.
Letztendlich wurde die Marke bekannt und führte zu zwei Fortsetzungen, Grund genug Teil eins der Serie gehörig auf zu hübschen. Insbesondere optisch hat sich Fable gemacht. Die Texturpracht zeigt schnell, dass wir nicht mehr das Xbox Original eingelegt haben. Eine deutlich hübschere Umgebung und zeitgemässe Texturen wohin das Auge reicht. Komplett umprogrammiert wurde das Geschehen aber nicht: Die Bewegungsabläufe wirken noch genauso holprig wie früher und zeigen, dass es sich eben doch „nur“ um ein Remake handelt. Das Handling wurde übrigens marginal verbessert und auf den immer noch nicht perfekten, wenn auch ein wenig besseren Stand der Nachfolger gebracht.
Fazit:
Wie sinnvoll es sein mag, ein erst 10 Jahre altes Spiel bereits zu runderneuern und mit HD Grafiken zu versehen, darüber lässt sich sicherlich streiten. Finanziell dürfte es Sinn genug geben: Das zeigen die zahlreichen Vorleger anderer mehr oder minder bekannter Spielserien. Und Grafik-Remakes gab es bereits zu seligen Sierra Grafik-Adventure Zeiten. Fans von Fable dürfen zugreifen, sofern es sie nicht stört, die unveränderte und somit bereits bekannte Geschichte nochmals zu erleben. Das Spiel ist durchaus gut gealtert: Fable Neueinsteiger riskieren einen Blick, Spass macht es auch noch heute – zumal der Retail-Preis in tieferen Regionen angesiedelt wurde.
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