Auf dem Shooter-Markt herrscht dichtes Gedränge und es wir für jeden neuen Genrevertreter immer schwieriger herauszustechen und sich zu etablieren. Mit F.E.A.R. 3 wollen die Day 1 Studios etwas Abwechslung in das Genre bringen indem Horrorelemente in das Spiel eingearbeitet wurden. Schaurig schön oder ein Schrecken ohne Ende?
Kenner der Serie werden sich sofort wohl fühlen. So schlüpft ihr in die Figur des genetisch verbesserten Supersoldaten Point Man. Auch die psychisch gestörte, mächtige und schaurige Alma ist wieder mit von der Partie und bildet den Gegenpol zum tapferen Helden. Wie ihr euch vielleicht erinnern mögt, wurde Alma im letzten Teil von F.E.A.R. geschwängert. Euer Ziel ist es nun, dieser Ausgeburt der Hölle den Garaus zu machen bevor das Kind das Licht der Welt erblickt. Denn wenn die Mutter schon so mächtig ist wollen wir uns gar nicht ausmalen zu was der Sprössling fähig sein könnte.
Doch die Zwangsabtreibung wird kein leichtes Unterfangen für Point Man. Denn ein weiteres bekanntes Gesicht der Serie verfolgt euch als Geistererscheinung durch das gesamte Spiel. Es handelt sich dabei um den Prototyp von Project Origin, Paxton Fettel. Doch dass er wieder mit von der Partei ist, ist gleichzeitig die grösste Stärke des Titels. Jede Mission kann nachdem Point Man sich den Weg frei geballert hat, mit Paxton nochmals durchgespielt werden. Dabei ändert sich das Gameplay völlig. Während Point Man der typische, schiesswütige Kerl ist kann Paxton in die Körper der Gegner hineinschlüpfen und so blutiges Chaos anrichten. Das Spiel eröffnet so ein völlig anderes Gameplay-Erlebnis. Was das Ganze noch besser macht ist, dass ihr entweder On- oder Offline mit einem Freund beide Helden gleichzeitig durch das Gemetzel steuern dürft.
Egal ob ihr gemeinsam oder alleine durch die Gänge von F.E.A.R. 3 streift, werdet ihr euch durch 8 Levels ballern. Das Spiel ist leider nicht extrem lang und wenn man die Gegner zu Zweit aufs Korn nimmt, saust der Schwierigkeitsgrad noch weiter in Keller und der Spuk ist nach wenigen Stunden vorbei. Daher empfehle ich euch das Spiel alleine zu meistern, denn so wirken auch die zahlreichen, durchaus gelungenen Schockeffekte viel gezielter und verängstigender.
Technisch sieht man F.E.A.R. 3 leider die etwas veraltete Grafikengine an. Das Geschehen auf dem Bildschirm wirkt leicht veraltet und kann sich nicht mit den Besten des Genres messen was reine Grafikpower angeht. Trotzdem wirkt die Präsentation überzeugend, ausser ein wenig überzeichneter Schauspieler und gelegentlicher Ruckler ist das Spiel sehr solide.
Gameplaytechnisch vermag F.E.A.R. 3 keine neuen Massstäbe zu setzen. Wie gewohnt werdet ihr im Laufe der Handlung etliche Waffen erhalten und auf alles schiessen was sich bewegt. Die einzige Abwechslung bieten die psychischen Kräfte der Protagonisten. So kann Point Man die Zeit um sich verlangsamen um die Widersacher besser aufs Korn zu nehmen. Paxton, wie bereits erwähnt, kann die Körper der Gegner - und somit auch deren Bewaffnung - kontrollieren. Ab und zu schwingt ihr euch auch in einen Mech und plättet Gegner mit brachialer Waffengewalt und holt Helis vom Himmel. Alles schön und gut, doch am Ende ist es einfach zu wenig für mich. Auch konnte mich die K.I leider nicht überzeugen. Manchmal wurde ich von einem ganzen Raum von Bad Boys nicht wahrgenommen oder sie weigerten sich einfach vehement auf mich zu schiessen. Was durchaus schade ist, denn die Intelligenz der Gegner war in Teil 1 noch erschreckend hoch.
Es gibt aber auch positives zu berichten. F.E.A.R. 3 wurde ein äusserst Umfangreicher und abwechslungsreicher Multiplayer Modus spendiert. Leider war es zur Zeit des Reviews nicht möglich diesen genau anzutesten, da wir vom Publisher nicht mit einem Online Code ausgestattet wurden.
Fazit:
Abschliessend bleibt zu sagen, dass F.E.A.R. 3 sich leider nicht wirklich von der Konkurrenz abheben konnte. Klar beleben die Schockmomente das Spiel und treiben die Story voran. Doch es reicht einfach nicht, um sich mit den besten des Genres messen zu können. Es muss aber auch gesagt werden, dass ihr eine Menge Spiel für euer Geld bekommt. Die Kampagne kann zweimal komplett anders durchgespielt werden und die Onlinemodi dürften euch auch länger vor den Bildschirm fesseln. Wer also nichts für die Call of Dutys oder Battlefields dieser Welt übrig hat findet vielleicht in F.E.A.R. 3 Gefallen.
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