Obschon die Serie schon seit Jahren auf dem Markt ist, wurde die weiterführende Zahl im Namen weg gelassen. Everybody’s Golf ist schliesslich der Erste seiner Art auf der tragbaren Sony Konsole. Ob das Vita Golf überzeugt, haben wir uns angesehen.
Uncharted hat es in die Top Ten der japanischen Verkaufscharts geschafft – als einziger Titel? Nicht ganz, dort befindet sich noch ein, zumindest im fernen Osten genauso bekannter Name: Everybody’s Golf. Der Rasensport eignet sich hervorragend als Zugpferd für den neuen Handheld. Gleich vornweg: Kenner der Serie werden mehrheitlich Altbekanntes wiedersehen.
Wie schon bei den Vorgängern spielen wir mit einem Manga angehauchten Charakter. Zu Beginn steht uns Männlein und Weiblein zur Wahl. Beide haben ihre Vorzüge und Nachteile wie beispielsweise in der Schussstärke oder beim Putten. Anfänglich stehen schon mehrere Kurse zur Wahl, später dürfen noch diverse weitere freigespielt werden. Kurz darauf befinden wir uns auf dem Green und trainieren unser Handycap.
Gespielt wird, auch auf der PS Vita, wie bei Golfspielen üblich. Sobald sich der Power-Balken gefüllt hat, drücken wir den Button. Die Anzeige schwingt wieder zurück und wir erwischen erneut den richtigen Zeitpunkt, um einen sauberen Schlag zu garantieren. Dabei berücksichtigen wir selbstverständlich Windstärke und Richtung genauso wie mögliche Hindernisse. Den Golfpro verschieben wir derweil direkt via Touchscreen um eine bessere Abschlagsposition zu erlangen. Mit dem rückseitigen Touchpad werden Entfernungsinformationen zum nächsten Loch eingeblendet. Insgesamt eine erfreulich bodenständige und gewöhnliche Steuerung. Die neuen Touch-Fähigkeiten des Handhelds werden unaufdringlich angeboten, bieten aber dennoch einen Einblick, zu was das Gerät fähig ist.
Schlagen wir genug Birdies oder gar Eagles spült es umso mehr in-Game Geld in der Kasse. Der Gewinn einer Herausforderung, speziell gelungene Schläge oder auch nur der letzte Platz eines 9-Loch Kurses, alles gibt mal mehr, mal weniger an Kohle. Frei nach dem Motto „ohne Moos nix los“, benötigen wir den erspielten Mammon dann auch gleich, um uns im Shop austoben zu können. Jener ist mit das Herzstück des Spiels. Neue Charaktere, mehr Kurse, Golfbälle, Schläger, und unzählige Kleidungsstücke. Den Individualisierungsmöglichkeiten sind kaum Grenzen gesetzt und die Motivation, noch weitere Löcher zu spielen bleibt so längerfristig erhalten.
Die Spielmechanik funktioniert mindestens ebenso gut wie beim PlayStation 3 Vorbild. Die Physik ist plausibel und die Kurse optisch wie auch spielerisch ansprechend. Slowdowns oder andere technische Macken suchen wir vergebens. Geschmackssache dürfte höchstens die Optik der Charaktere sein. Ein hervorzuhebendes Detail, kaum der Rede wert und dennoch erfreulich: Jeder Charakter hat seine eigene kurze Biographie, inkl. Mag ich und mag ich nicht Informationen. Völlig belanglos, macht aber die Jungs und Mädels auf dem Golfplatz eine ganze Ecke sympathischer – sofern man sich die Zeit für solche Nuancen nimmt. Die musikalische Untermalung gewinnt wohl kaum einen Blumentopf, fällt aber auch nicht störend auf. Zu guter Letzt bietet uns Sony noch einen Online-Modus. Hier schlagen wir Echtzeit oder rundenbasierte Turniere. Zudem bewegen wir uns in einer Lobby und frönen dabei dem socialising.
Fazit:
Everybody’s Golf punktet auch auf der PS Vita mit seinen üblichen Stärken. Da wären Charakter-Individualisierung und Unmengen an freispielbaren Utensilien. Dass mir keine neuartigen Touchscreen Steuerungen aufgezwungen werden, schätze ich. Als Freund von Golfspielen gefällt mir Everybody’s Golf ausserordentlich, auch oder umso mehr im Hosentaschen Format. Dass der Titel nicht so bierernst an den Sport ran geht wie die EA Konkurrenz, lockert das Spielgeschehen merklich auf. Für mich völlig zu Recht in den japanischen Top-10 Verkaufscharts und ein hervorragender Launch-Titel, der jedoch nur wenig wirklich Neues im Angebot hat.
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