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The(G)net Review: Enchanted Arms

Aus der japanischen Software-Schmiede 'From Software' kommt ein Rollenspiel, welches in erster Linie für die asiatische Region entwickelt wurde. Es soll der XBOX 360 zu einer besseren Ausgangslage im japanischen Konsolenmarkt verhelfen. Doch wie wird Enchanted Arms von der westlichen Welt aufgenommen?


Enchanted Arms Test, Review, Testbericht.

In Enchanted Arms geht es um Kameradschaft, Heroismus, Humanität und um einen Arm. Dieser Arm war namensgebend für das Spiel. Als kleines Kind wurde Atsuma - dem Helden der Geschichte - aus 'Devil Golem' Genen ein neuer, rechter Arm eingepflanzt. Natürlich nimmt dieser im Verlauf des Spiels einen gewissen Einfluss auf Atsuma, verleiht ihm unter anderem spezielle Fähigkeiten. Während der Geschichte reist ihr von Stadt zu Stadt und bekämpft dort mit den lokalen Helden das Böse. Dazu kann eine Party aus bis zu maximal 4 Kämpfern zusammengestellt werden. Die Party kann sowohl aus menschlichen, wie auch aus magischen Wesen, so genannte "Golems", bestehen. Die Kämpfe selbst werden in altbewährter, rundenbasierter Manier durchgeführt. Die Gegner tauchen zufällig auf und können vorher nicht gesehen werden (Random Encounter). Ein Ausweichen ist daher nicht möglich.


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Glücklicherweise halten sich die Zufallskämpfe in einem tolerierbaren Rahmen. Die Gegner werden von Region zu Region stärker. Dank des linearen Spielaufbaus führt dies aber zu keinem Problem. Es kommt sehr selten vor, dass man sich einem übermächtigen Gegner gegenüber sieht. Die eigene Party kann da bezogen auf die eigenen Stärken gut mithalten. Auch Partymitglieder welche nicht aktiv mitkämpfen, werden mit Punkten belohnt und erhalten dadurch ebenfalls Erfahrungswerte. So kann man seine Party ohne Probleme für schwierigere Regionen zusammen stellen. Um Golems als Partymitglieder zu bekommen, muss Core-Material entweder gekauft oder durch erfolgreiche Kämpfe gewonnen werden. Danach können diese in den Läden "synthetisiert" werden. Voraussetzung dazu ist jedoch die vorhandene Anzahl von "Gems", welche in drei unterschiedlichen Arten vorhanden sind. Auch diese können entweder gekauft oder durch erfolgreiche Kämpfe gewonnen werden.


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Das Core-Material für die richtig guten Golems bekommt man aber nur in Fights und auch nur von bestimmten Gegnern. Enchanted Arms erlaubt dem Spieler maximal acht Golems in der Party mitzuführen. Die übrigen können in den Läden hinterlegt werden und stehen bei jedem Besuch zur Auswahl bereit. Für neue Waffen wird das selbe Vorgehen wie für die Golems verwendet. Anstelle eines Golem-Cores wird dazu jedoch ein Waffen-Core und die entsprechende Anzahl Gems benötigt. Rüstungen welche die Verteidigungswerte erhöhen, sind im Spiel nicht zu finden. Das Land in Enchanted Arms wird ausschliesslich zu Fuss bereist. Ein Grossteil des Abenteuers findet in Städten und Dungeons statt. Der Schwierigkeitsgrad ist relativ niedrig. Zum einen erklärt das Spiel neue Funktionen immer sofort und zeigt auch aktiv an, welche Funktionen mit welchem Knopf ausgeführt werden können. Zum Anderen kann zu jedem beliebigen Zeitpunkt gespeichert werden. Ein häufiges Speichern ist auch sinnvoll. Sobald das letzte Partymitglied gestorben ist, heisst es "Game Over". Unverständlich ist in diesem Zusammenhang jedoch, weshalb jedes mal die Device für Speichern und Laden ausgewählt werden muss. Kaum ein Spieler wird während des Spiels sein Speichergerät ändern. Mit der Zeit wird das wirklich nervig!


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Bei den jeweiligen Kämpfen besteht die Taktik in der richtigen Positionierung und Angriffsart der eigenen Kämpfer, sowie die richtige Auswahl des Elementes. Sechs Elemente sind im Spiel vorhanden, wobei immer ein Pärchen die jeweilige Stärken bzw. Schwächen nutzen kann. Beispielsweise ist da Feuer und Wasser. Pro Runde wird der Bewegungsspielraum der Spielfigur durch blau eingefärbte Quadrate angezeigt. Bewegt werden kann der Charakter ausschliesslich in der eigenen, 3x4 Felder grossen Hälfte. Die Angriffsfläche wird hingegen rot angezeigt und kann auch die eigene Spielfeldhälfte beinhalten. Dies hat aber keine Auswirkung auf Partymitglieder, welche zufälligerweise ein solches Feld besetzen. Es können auch Angriffskombos durchgeführt werden. Diese verursachen dann natürlich bedeutend mehr Schaden beim Gegner.


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Online bietet Enchanted Arms nur sogenannte Golemkämpfe. Die offline aufgebauten Golems können via Xbox Live hochgeladen und in einem Team zusammengestellt werden. Mit diesem Team bestreitet der Spieler "Ranked Battles" gegen Golem-Teams anderer Spieler. Die Kämpfe finden dabei immer 1 gegen 1 statt. Da die wirklich guten Golems erst gegen Ende des Offline-Spieles gefunden werden können macht es Sinn, solange mit den Onlinekämpfen zu warten. Dabei sollte der Onlineteil ausschliesslich als Extra zum eigentlichen Spiel betrachtet werden. Während der Kämpfe können Supportzauber (Heilen, Attribute ändern) und auch Support-Items verwendet werden. Dazu verfügt jeder Charakter über unterschiedliche Stärken und Schwächen. Die Fähigkeitsattribute (Lebenspunkte, Magiepunkte, Geschwindigkeit, Nah- und Fernkampf) werden nicht nur wie üblich durch Level ups gesteigert. Nach einem erfolgreichen Kampf erhalten die Charaktere nebst den normalen Erfahrungspunkten noch Skill-Punkte. Diese können entweder für das Erlernen neuer Skills oder die Steigerung der Fähigkeitsattribute verwendet werden.


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Grafisch bewegt sich Entchanted Arms im Bereich der oberen Mittelklasse. Die Kämpfe werden mit vielen schönen und imposanten Effekten dargestellt. Ganz besonders sind dies die Spezialattacken. Die Charaktere erscheinen im typisch japanischen Manga-Stil. Städte und Umgebungen wirken futuristisch und passen gut zur Story. Das Spiel wurde sehr detailliert und liebevoll umgesetzt, kann aber einer Grafikperle wie z.B. Oblivion keinesfalls das Wasser reichen. Dazu wirkt die ganze Spielumgebung viel zu steril. Nur in den Städten bewegen sich ein paar wenige Menschen. Am auffälligsten sind jedoch die Lichteinflüsse und Partikeleffekte. Hier wurde wirklich nicht gekleckert, sondern geklotzt. Egal ob es sich dabei um Lichtreflexe beim Gegenlicht oder die Licht/Schatteneffekte in den Strassen oder Dungeons handelt.


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Auch bei der Sprachausgabe hätte man mehr erwarten können. Die englische Sprachausgabe (welche nicht bei allen Dialogen vorhanden ist) klingt eher unpassend. Dem Helden Atsuma wurde für sein Aussehen eine etwas zu hohe Stimme verpasst, welche zudem oftmals auch noch weinerlich klingt. Bei Makoto wird durch seine Stimme jedoch sofort klar, dass er homosexuell ist. Grundsätzlich ein Plus, dass hier keine unnötigen Barrieren im Weg standen. Aber in diesem Charakter widerspiegeln sich so viele Klischees, dass eine homosexuelle Person einiges als beleidigend wahrnehmen könnte. Glücklicherweise erlaubt das Spiel die Sprachausgabe auf japanisch mit englischen Untertiteln. Die japanischen Stimmen passen bedeutend besser zu den Charakteren. Es kommt auch gleich viel mehr Stimmung auf. Die Hintergrundmusik, vor allem während den Kämpfen wird leider schnell nervig, kann aber glücklicherweise abgeschaltet werden.



Fazit:

Enchanted Arms ist ein richtiges Old-School-Rollenspiel. Fans dieser Art von RPG werden sicherlich zufrieden sein. Ob Enchanted Arms im asiatischen Raum der XBOX 360 wirklich zum Durchbruch verhilft, wird sich zeigen. Grafisch ist es sicherlich ansprechend, trotz der oft sehr leblos dargestellten Welt. Die Zufallskämpfe wurden glücklicherweise in einem erträglichen Rahmen gehalten, welcher den Spieler nicht im Frust ertrinken lässt. Die rundenbasierten Kämpfe sind einfach durchzuführen und auch schnell beendet. Das grafische Effekt-Feuerwerk bei den Kämpfen ist schön, doch nach einer gewissen Zeit schaut man nur noch bei neu erstandenen Skills oder EX-Attacken zu. Ansonsten beschleunigt man die Kämpfe um schnell weiter zu kommen. Die Story an sich mag niemanden vom Hocker zu hauen. Zu oft wurde sie schon in der einen oder anderen Variante erzählt. Trotzdem vermag Enchanted Arms als bis jetzt einziges RPG seiner Art auf der XBOX 360 zu erfrischen und kann jedem Genre-Fan empfohlen werden.


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