Es ist mal wieder soweit! Grosse, böse Aliens kommen mit ihren Raumschiffen auf die Erde und haben nichts besseres zu tun, als Ärger zu stiften. Die Besucher haben nämlich nichts anderes im Sinn, als die Menschheit auszurotten und somit die Erde zu übernehmen.
Eure Aufgabe besteht nun darin, in 53 (!) Missionen das Alienpack zurück ins All zu befördern. Und wie macht man sowas heutzutage? Natürlich mit roher Waffengewalt! In jeder der 53 Missionen habt ihr nur ein einziges Ziel: Kill'em All! That’s it. Das hört sich nicht gerade spannend an, mag man jetzt denken. Ist es aber! Stellt euch vor, ihr betretet mit eurem Ranger einen Level und euch stehen hunderte Ameisen, Spinnen, Mechs und fliegende Ungetüme gegenüber! Ja, da staunt man nicht schlecht. Die Gegner sehen auch verdammt glitschig aus und sind enorm GROSS. Wenn sich davon noch mehrere Hundert nähern, steigt der Adrenalinpegel sofort nach oben. EDF 2017 protzt mit der Masse an Gegnern und weniger mit der Grafik, obwohl die ganzen Levels ordentlich aussehen und mit hübschen Explosionen und stimmigen Effekten in Schutt und Asche gelegt werden können. In verschiedenen Missionen bemerkt man zum Teil heftige Framerateneinbrüche, wenn wieder einmal zu viel los ist.
Die Atmosphäre von EDF 2017 kommt sehr trashig rüber. Das Highlight im Spiel sind aber definitiv die unglaublich riesigen Bossgegner. Zum Teil trefft ihr auf 5-6 davon, gleichzeitig! Ab und zu schnallt euch echt die Kinnlade zu Boden. Während der Alienschlacht findet ihr immer wieder Fahrzeuge. Am rechten oberen Bildrand habt ihr einen praktischen Radar, welcher euch anzeigt, wo sich die nächsten Gegner, Items, Freunde oder eben Fahrzeuge befinden.
Die Fahrzeuge sind leider nicht besonders brauchbar. Schwammige und ungenaue Steuerung, gepaart mit extrem langsamen Bewegungen, nützen diese euch eigentlich in der Schlacht nichts. Während den Auseinandersetzungen mit den Aliens werdet ihr immer wieder auf Verbündete der EDF treffen, welche sich euch beim Näherkommen anschliessen und fortan zur Seite stehen. Diese von der KI gesteuerten Kumpanen sind euch eine gute Hilfe, da der Schwierigkeitsgrad ziemlich happig ist. Selbst auf "Easy" werdet ihr tausend Tode sterben. Das gleiche gilt auch für die KI Soldaten und so seid ihr schnell wieder auf euch allein gestellt.
Lustig sind die Sprüche, welche die Mannen den Gegnern zurufen. Man kommt ab und zu richtig ins Schmunzeln und es werden Erinnerungen an alte 80er Jahre Trash Horrorfilme wach. Sound im allgemeinen ist eigentlich nicht vorhanden und wenn, dann düdelt er vor sich hin. Die Explosionseffekte tönen aber richtig gut und euer Subwoofer hat einiges zu tun. Ihr habt ebenfalls die Möglichkeit, einen menschlichen Mitspieler einzuladen und so kooperativ in die Schlacht zu ziehen. Leider funktioniert das nur Offline. Wenn ihr aber einen Kollegen zur Hand habt, erleichtert dies den Kampf ungemein. Es läuft auch einigermassen sauber. Wenn ihr fleissig Bugs und Mechs killt, hinterlassen diese bei ihrem Ableben verschiedene Items. Diese Items bleiben durchgehend liegen. Ihr könnt sie aufsammeln, werdet aber erst am Ende des Levels erfahren, was ihr da eigentlich aufgesammelt habt. Es gibt Waffen oder Energieupgrades. Zwischen den Levels könnt ihr in einem praktischen Menü jederzeit Speichern oder eure Waffen wechseln. Im ganzen Spiel könnt ihr 120 verschiedene Ballermänner finden, aber nur 2 davon mit euch in den Kampf nehmen.
Die Waffenpallette ist sehr breit gefächert. Nach längerem Spielen werdet ihr aber vermutlich sowieso auf Raketenwerfer umsteigen, da diese den grössten Schaden bei Gegnern und Gebäuden anrichtet. Die Levels bestehen meistens aus Stadtszenarien, sowie vereinzelten Aussenlevels und Untergrund-Arealen. Sie mögen nicht schön aussehen, sind aber wie erwähnt komplett zerstörbar. Wer schon immer einmal eine ganzen Stadt dem Erdboden gleich machen wollte, hat hier die Möglichkeit dazu. Es sieht auch sehr eindrücklich aus, wenn am Ende der Schlacht die ganze Stadt in Schutt und Asche liegt.
Tja, klingt nach einem super Spiel, oder? Leider machen ein paar sehr dumme und grobe Designschnitzer dem Game einen Strich durch die Wertungs-Rechnung. Das fängt beim monotonen Gameplay an: Hallo? 53 Levels? 5 Schwierigkeitsgrade? 9 Stunden Dauerballern? Nein danke! Nach gut der Hälfte wäre ich schon froh um das Ende gewesen, da sich die Levels und Gegner einfach immer wiederholen. Somit breitet sich schnell Langeweile aus. Ein paar unterschiedliche Missionsziele hätten dem Spiel sehr gut getan. Glücklicherweise gibt es keine Beschützermissionen. Der nächste nervige Punkt ist die sehr ungenaue Steuerung. Euer hölzern animierter Charakter ist sehr störrisch, wenn es um das überqueren von Hindernissen geht. Man bleibt so gut wie überall hängen. In einem so schnellen Spiel wie EDF 2017 ein tödlicher Fehler. Obwohl euer Held Hüpfen und seitlich Ausweichen kann, werdet ihr vielerorts wünschen, er wäre beweglicher.
Zum Schluss wäre da noch die Gegnervielfalt. Knapp 10 verschiedene Alienarten in 9 Stunden ist definitiv zu wenig. Alles in allem kann man das Spiel aber dennoch als unterhaltsam bezeichnen. Wer einfach nur das Hirn ausschalten und ballern will, kriegt bei EDF 2017 die Chance dazu. Es sieht einigermassen gut aus, der Umfang ist enorm und bis man die 6 Achievements geholt hat, ist man laaaange beschäftig.
Fazit:
Wer schon immer mal wieder nach Herzenslust ballern wollte, ist mit EDF 2017 gut bedient. In bester Starship Troopers Manier knallt ihr alles über den Haufen, was euch vor die Flinte kommt. Die Euphorie ist anfänglich gross. Leider macht sich nach gut 20 immergleichen Missionen etwas Ernüchterung breit. Wieso haben die Entwickler nicht an verschiedene Missionsziele gedacht? So wie es jetzt ist, kann ich es nur Ballerfans mit Hang zum Trash ans Herz legen. Selten hat man so extrem viele Gegner on Screen gesehen wie bei EDF 2017. Einfach unglaublich was zum Teil auf dem Bildschirm abgeht. Hoffen wir deshalb auf einen besseren Nachfolger, mit weniger Patzern und Online Coop Modus! Mein Tipp: Lasst euer Hirn beim Einschalten des Spieles am besten vor der Türe, denn Spass macht es auf eine komische und nicht erklärbare Weise irgendwie halt doch. ;)
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