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The(G)net Review: Driver: Parallel Lines

Die 70er erleben ein Revival. Nicht nur in musikalischer oder modischer Hinsicht, auch die damaligen Autos, im speziellen die amerikanischen Muscle Cars, üben noch heute eine gewisse Faszination aus. Ubisoft nutzt die Gunst der Stunde und bringt auf der Wii einen GTA Klon, angesiedelt in den 70er Jahren.


Driver: Parallel Lines Test, Review, Testbericht.

TK ist ein Fluchtwagenfahrer, welcher nur zu gerne das Gaspedal betätigt. Zu Beginn noch eine kleine und unbekannte Nummer, macht er durch seine Art Aufträge zu erledigen, schnell auf sich aufmerksam. Und bevor er weiss, wie ihm geschieht, wird er bereits für die ersten 'richtigen' Aufträge angeheuert. Doch bevor es wirklich ans Eingemachte geht, muss TK durch einfachere Aufgaben seine Fähigkeiten unter Beweis stellen. Dazu werden einzelne, in ein Tutorial gepackte Missione absolviert. Diese sind auf der Karte von New York durch gelbe Punkte markiert. Ein Blick auf die Selbige zeigt die eigentliche Grösse des Spielfelds und glaubt mir, das ist nicht klein!


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Viele verwinkelte Seitenwege und Abkürzungen führen die Hauptstrassen immer wieder zusammen. Am Anfang leiht uns unser Freund Ray einen Wagen aus, damit wir die Umgebung nicht zu Fuss ablatschen müssen. Doch der Wagen ist schneller Schrott, als ich meine Koteletten im Rückspiegel bewundern kann. Doch ein Mangel an Fahrzeugen, vier- oder auch zweirädrig, besteht hier nicht. Wurde ein Wagen oder ein Motorrad zu Schrott gefahren, schnappt man sich einfach das Nächste. Sei dieses Fahrzeug parkiert oder durch einen Fahrer besetzt. Im zweiten Fall, wird dieser einfach vom Steuer/Lenker gezerrt. Und die Auswahl ist mit gut 80 verschiedenen Fahrzeugen nicht zu knapp bemessen.


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Als ich das Tutorial endlich fertig gespielt habe, warten auch schon die echten Missionen auf mich. Diese sind noch recht einfach gehalten und es gilt erst mal ein paar Rennen zu gewinnen und ein paar teure Autos zu klauen. Kaum sind diese Missionen erfolgreich beendet, stehen auf der Karte gleiche Missionen in unteschiedlichen Schwierigkeitsstufen zur Verfügung. Diese sind aber im Gegensatz zum Hauptquest rot und nicht gelb markiert. Zusätzliche Quests stehen überall zur Verfügung, sind aber nicht auf der Karte ersichtlich. Einfach so rum zu kurven kann diverse Zeitrennen zu Tage fördern. In gewissen Missionen ist auch mal Waffengewalt nötig. Geschossen werden kann direkt aus dem Fahrzeug, natürlich mitten in der Fahrt, oder auch, wenn man zu Fuss unterwegs ist. Um so richtig die Sau rauszulassen sind auch einige Schusswaffen verfügbar. Von Colts, über Schrotflinten bis zu Automatikgewehren, ist alles da. Soweit erscheint alles sehr interessant. Ein typischer GTA Klon halt mit unterschiedlichen Haupt- und Seitenmissionen, die wirklich sehr abwechslungsreich und fordernd aufgebaut sind.


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Die Videosequenzen, welche die Story weiterführen, sind gut gemacht und das ganze 70er Ambiente ist mit jeder Faser zu spüren. Doch leider hört es hier auch schon auf. Meine anfängliche Skepsis kommt wieder hervor und wird auch untermauert. Die eigentlich innovative Steuerung der Wii erweist sich in diesem Spiel als eher untauglich. Gesteuert werden die Fahrzeuge mit dem Stick des Nunchuks. So weit, so gut. Eine analoge Sticksteuerung ist Usus bei Rennespielen. Doch kommt bei Driver: Parallel Lines auch noch die Bewegungssensivität des Nunchuks und der Wiimote zum Zuge. Da dies für mich hier wirklich spielentscheidend ist, möchte ich etwas tiefer auf diesen Punkt eingehen.


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Mit dem Nunchuk wird nicht nur Gas gegeben, gesteuert und gebremst. Mit dem Nunchuk können auch U-Turns mit der Handbremse durchgeführt werden. Dazu stehen mehrere Techniken zur Verfügung, welche im Tutorial aufgezeigt werden. Doch sobald man bei einer normalen 'Städterundfahrt' das Nunchuk leicht nach rechts oder links neigt, zieht das Fahrzeug zusätzlich zur Sticksteuerung auch noch in diese Richtung. Die Sticksteuerung alleine ist schon extrem sensibel. Alleine mit dieser durch den Verkehr zu fahren, ist eine grosse Herausforderung. Doch dabei das Nunchuk immer schön waagerecht zu halten, wird auf die Dauer nicht nur ermüdend, sondern grenzt schon fast an einen unmöglichen Kraftakt. Eine crashfreie Fahrt ist somit nahezu unmöglich oder nur mit einer riesen Portion Glück möglich. Erschwerend hinzu kommen noch die gut verteilten und regelmässig patrollierenden Uniformierten. Diese machen beim kleinsten Vergehen sofort Jagd auf TK.


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Ein weitere Punkt, welcher mich störte, ist die Mischung zwischen Wiimote und dem Steuerkreuz. Gewisse Auswahlen können nicht mit der Wiimote getätigt werden. Hier muss explizit das digitalte Steuerkreuz verwendet werden. Mir ist das gänzlich unerklärlich. Zugegebenermassen bin ich auch mehr als nur einmal darauf reingefallen, denn das 'Visir' der Wiimote ist bei einer solchen Auswahl weiterhin vorhanden und steuerbar. Doch das Pointing hat keinen Einfluss. Bei einer Konsole, welche zu 99.9% über den Pointer der Wiimote steurbar ist, ist diese Umsetzung sehr merkwürdig.


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Ein weiterer zu erwähnender Punkt ist die Grafik. Sind die vorgerenderten Zwischensequenzen wirklich ansehlich und lassen das Wasser im Mund zusammen laufen, so ist die in-Game Grafik eher auf DS Niveau. Die Gebäude sehen wie Kartonschachteln aus und bei den Fahrzeugen kann man nur mit sehr viel gutem Willen die Marke erahnen. Auch die Lackierungen erinnern eher an farbigen Rost (gibts das?), als an schön polierte Muscle Cars der 70er. Da kommt einfach keine Freude auf :( Neben diesen für mich gravierenden Minuspunkten kann sich das Game aber trotzdem noch knapp von unserem Garbage Award retten. Die Musik, die FX, die Fahrzeuge, Klamotten, Frisuren und vielen kleinen Details haben echt stil. Besser konnten die 70er wohl nicht eingefangen werden. Das ganze Ambiente dieser Jahre wurde perfekt implementiert. Auch wenn nicht immer grafisch super dargestellt, kommt doch Feeling auf. Gemäss der Spielpackung existiert noch die Zeitepoche des 2006 im Spiel. Bis dahin bin ich aber nicht gekommen. Da die einzelnen Missionen durch die zu sensible Steuerung sehr nervig zu spielen sind, habe ich nach ein paar Stunden entnervt aufgegeben.



Fazit:

Die Wii hat dieses Spiel einfach nicht verdient. Auch wenn die 70er Jahre wirklich klasse eingefangen wurden, sind Grafik und die Steuerung direkt aus der Hölle. Dieses Spiel ist einfach nicht für die Verwendung der Wii-Steuerung geeignet oder wurde schlecht umgesetzt. Wäre da nicht der coole Funk und die coolen Fahrzeuge, welche wirklich Stimmung ins Spiel gebracht haben, würde ich diesem Titel einen Garbage-Award verleihen.


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