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AutorenbildMichael Blum

The(G)net Review: Driveclub

DriveClub, die grosse Release Hoffnung von den „Evolution Studios“ für die PS4 wurde kurz vorm Durchstarten doch noch ein gebremst und um fast 1 Jahr verschoben. Grundsätzlich finden wir Verschiebungen, die der Qualität förderlich sind, absolut in Ordnung. DriveClub soll ein System Seller werden und muss damit höchsten Ansprüchen genügen. Ob dies klappt lest ihr in unserm Review.


Driveclub Test, Review, Testbericht. Wertung und Fazit.

Als die ersten Trailer zum kommenden Block Buster DriveClub vor etwa 2 Jahren über den Schirm flimmerten waren meine Erwartungen gemischt. Auf der einen Seite stand da die unheimlich leckere Optik mit noch nie dagewesenen Details der Fahrzeuge sowie Strecken. Auf der anderen Seite hatte ich Bedenken was das „Club Feature“ angeht. Rennen mit einem Fokus auf Teamsport – was soll das denn? Und wer braucht schon all dieses soziale Gedöns, Vernetzung und Clubs in einem Rennspiel, wo doch jeder Fahrer nur sein egoistisches Ziel verfolgt? Die Bestzeit und den Sieg. Das Konzept des „Miteinander“, damit konnte ich mich nicht wirklich anfreunden.


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Diese Befürchtungen wurden jedoch nach einigen Spielstunden zerstreut, denn das System macht durchaus Laune. Als bekennender Fan der einen schnellen Runde, empfinde ich es als ungemein motivierend, mich auf die Suche nach Hundertstel und Tausendstel zu begeben, um mich vor der Schließung der Veranstaltung doch noch an die Spitze der Rangliste zu setzen, vergleichbar mit einer klassischen Qualifikation. Je nach Einstellung kann der Ersteller seine Challenge auf einen Zeitraum zwischen 30 Minuten und einer Woche ansetzen. Ein solches Feature haben sich meine Freunde und ich seit Forza Motorsport 2 gewünscht. Doch nicht nur Zeitfahren, sondern auch ganz normale Rennen und Drift-Wettbewerbe können als Herausforderung aufgesetzt werden. Zieht man Einzel-Events als Basis heran, darf man außerdem im Vorfeld Optionen wie die KI-Stufe, Tageszeit, Zeitraffer, Runden und Gegneranzahl festlegen. Ist ein Event erst einmal erstellt, können wir zu diesem bequem dutzende von Freunden einladen.


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Unterschieden wird zwischen Solo- und Clubherausforderungen. Bei den Solo-Events steht die eigene Leistung im Mittelpunkt, Zeitenjagd auf eigene Rechnung. Die Club-Events sind jedoch um einiges interessanter, denn hier kämpft ihr mit maximal sechs Club-Mitgliedern um Ruhm und Ehre. Oder zumindest sollte es so sein, denn in der Praxis zeigt sich, dass schon ein einzelner Fahrer ausreicht, um allein bei Club-Events mit zu mischen. Dieses System treibt den Teamgedanken ad absurdum! Hier fehlt einfach eine Art Filter, der festlegt, dass mindestens zwei Spieler eines Clubs für eine gültige Zeit an diesen Events teilnehmen müssen und die Durchschnittszeit gewertet wird. Das sollte eigentlich nicht so schwer sein, oder?! Was toll ist, alle Teilnehmer starten unter identischen Voraussetzungen, Tuning und Setup bleiben unangetastet. Hier herrscht absolute Chancengleichheit für alle Teilnehmer, da jeder mit dem gleichen Material auf die Strecke geht. Was daher zählt, ist einzig und allein das fahrerische Können. Diese Chancengleichheit nimmt jedoch gleichzeitig dem Hobbyschrauber, welcher bei „Forza Motorsport“, „Gran Turismo“ und Co. noch richtig gefordert wurde, jegliche Möglichkeiten noch mehr aus seinem Wagen rauszuholen.


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Echte Kopfschmerzen dagegen bereitet mir persönlich die Fahrphysik. Ich stehe nun mal mehr auf realistische Physikmodelle als auf den Arcadelastigen Ansatz.. So driftet man lässig alla „Ridge Racer“ durch die Kurven, kann die Boliden erstaunlich gut durch Gegenlenken abfangen oder geht im Kampf gegen die aggressive KI ebenfalls entsprechend rabiat vor. Wie dies besser gelöst werden kann zeigt „Forza Horizon 2“, welches einen „fast“ perfekten Spagat zwischen Arcade und Simulation hinbekommt. Ein Schadensmodell gibt’s gleich gar nicht, denn bis auf ein paar Kratzer im Lack oder ein paar Risse in den Scheiben muss man keine Schäden oder gar Auswirkungen auf das Fahrverhalten befürchten. Das heute nicht mehr zeitgemäss!


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Zudem sorgen die Gegner immer wieder für Frust. Eigentlich dachte ich, dass die „Gummiband KI“ bei NextGen endlich Geschichte sei, dem ist jedoch noch immer nicht so. Doch obwohl es dadurch oft zu intensiven Auseinandersetzungen mit den anderen Fahrern kommt, wird zu schnell deutlich, dass hier ein simples Skript greift und somit nicht mal ansatzweise realistische Rennen stattfinden können. Das ist für mich ein absoluter Spasskiller und heute nicht mehr akzeptabel! Ich wollte diesen Umstand erst gar nicht wirklich glauben und habe das gleich mal getestet. Im ersten Durchlauf fuhr ich eine bestimmte Strecke voll auf Sieg, die KI blieb mir stehts voll auf den Fersen. Im nächsten Durchlauf, auf gleicher Strecke, habe ich die Handbremse halb angezogen mit dem Resultat: 30 Sekunden langsamer mit gleichem Zieleinlauf. Lächerlich! Hatten die Entwickler nicht immer betont, es gebe keinen Gummiband-Effekt in DriveClub? Im Test sieht das Ergebnis leider ganz anders aus und so erweist sich vor allem die KI als einer der grössten Kritikpunkte.


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Der Fuhrpark ist angenehm abwechslungsreich gestaltet. 38 lizensierte Boliden bekannter Hersteller wie Audi, BMW, Mercedes und Co. sind ebenso mit dabei wie einiges Exoten vom Schlage eines Aston Martin Vanquish oder eines McLaren P1. Die Wagen sehen ausnahmslos super aus. Doch obwohl die Zusammenstellung des Fuhrparks durchaus gelungen ist, fällt er verglichen mit anderen Rennspielen doch etwas mager aus. Ein Fotomodus fehlt leider ganz, somit lassen sich die einzelnen Wagen aus der eigenen Garage nicht wirklich geniessen. Interaktions-Möglichkeiten gibt es keine. Angesichts dessen, was die Mitbewerber mittlerweile bieten, ist das schlichtweg zu wenig. Die Motorensounds darf man als durchwegs gelungen anschauen, brüllen die einzelnen Boliden durchwegs kernig, wenn auch lange nicht auf dem Niveau eines „Forza Motorsport“.


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Die Grafik ist das eigentliche Highlight des Titels. Technisch wischt DriveClub mit Konkurrenten wie „Need for Speed Rivals“ den Boden auf und zählt mit zu den ansehnlichsten Titeln, die man derzeit auf der neuen Sony-Konsole finden kann. Die Schauplätze sind angenehm abwechslungsreich gestaltet und geizen nicht mit Details. Ihr rast durch die hügeligen Landschaften Schottlands, schneebedeckte Wälder in Norwegen und durch die saftig grünen Wiesen Kanadas. Im Zusammenspiel mit dem sehenswerten Tag-/Nachtwechsel, der sich in Einzelrennen manuell mit einem Zeitraffer beeinflussen lässt, ergibt sich eine sehr stimmige Spielwelt. Ein dynamisches Wettersystem fehlt bis anhin noch, soll aber bald per Patch nachgereicht werden. Hoffen wir, dass sich dies nicht negativ auf die Bildrate auswirkt, denn bereits jetzt kämpft die PS4 deutlich am Limit. Von konstanten 60 Bildern pro Sekunde ist man weit entfernt.



Fazit:

Der erhoffte Mega Blokbuster ist DriveClub leider doch nicht geworden. Die KI ist unterirdisch schlecht, der Onlinemodus nicht wirklich ausgereift und der Umfang nicht gerade der Wahnsinn. Für die eine oder andere Zeitenhatz am Abend reichts aber dennoch. Wem Arcadelastige Rennspiele mit schicker Optik zusagen, kann durchaus mal einen Blick wagen. Simulationsfans, welche Spiele wie „Forza Motosport“ oder „Gran Turismo“ verehren, lassen besser die Finger davon.


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