Verrücktes Haar, durchgeknallte Namen und eine Hundertschaft an Kämpfern kann nur eines bedeuten: Ein neues Dragonball Game! Die Fanbasis des berühmtesten Anime-Exports Asiens wächst immer noch und so bringt Namco-Bandai die wahnwitzige Prügelei jetzt in neuem Next-Gen Gewand.

Ja, auch ich bin insgeheim ein Dragonball Fan, und das mit meinen 36 Lenzen! Man kann sich halt dem Scharm und dem Witz von Akira Toriyama's epischer Geschichte nur schwer entziehen. Alle 42 Einzelbände habe ich mir besorgt, zig Fernseh-Serien und Kinofilme reingezogen und natürlich auch ein paar Spiele gespielt. So richtig begeistert haben mich letztere bis jetzt jedoch nicht. Mit Dragonball Z: Burst Limit ändert sich das jetzt. Das Spiel fängt nochmals ganz von vorne an und bringt somit Newcomer und Fans storytechnisch nochmals von 0 auf 100, und diesmal ohne verhasste Schnitte und Änderungen, die Dragonball Z und so manche andere Import-Serie bei uns hat über sich ergehen lassen müssen. Burst Limit füllt Lücken und Löcher der monumentalen Saga.

Als klassisches One-on-One Fighting-Game ausgelegt empfiehlt es sich, erst einmal den Trainings-Modus von ins Auge zu fassen. Es gibt eine Tonne Moves zu erlernen, ohne die man in höheren Stages kein Land sieht. Richtige Kämpfernaturen wollen sich ja nicht auf wildes Knöpfchendrücken verlassen, oder? Glücklicherweise ist die Knopfbelegung eher simpel: Leichter und schwerer Angriff, Projektil (Fireball) und Blocken liegen auf den sogenannten "Facebuttons". Mixt Feuerbälle mit den Angriffstasten und ihr erhaltet simple Combos. Die stärkeren Special Moves wie die Aura-Aktionen oder den Mega Crush vollführt ihr unter Zuhilfenahme der Schulter-Tasten. Der Block-Button ist "multifunktional". Je nach Timing weicht ihr aus, blockt, reflektiert oder schiesst Feuerbälle zum Gegner zurück. Zu Beginn des Spiels stehen nur drei Charaktere zur Verfügung, wenn ihr euch den langen Z-Chronicles Story-Modus kämpft werden nach und nach der Rest der 21 Kämpfer freigeschalten.

Im Story-Modus spielt ihr drei der fünf Dragon Ball Z Sagas nach und erlebt noch einmal alle erinnerungswürdigen Schlüssel-Szenen aus der Sicht der Guten und der Bösen. Die "Saiyan", "Frieza" und "Cell" Sagas die hier erzählt werden sind zwar nur ein kleiner Teil der gesamten Dragonball-Story, bieten aber genügend Inhalt, um 3 Film-DVDs zu füllen. Während ihr euch durch die über 50 Fights des Story-Modus kämpft schaltet ihr auch sogenannte "Drama Piesces" frei. Diese kleinen "Cut-Scenes" in Game-Grafik werden unter bestimmten Bedingungen eingespielt und sind eigentlich Power-Ups. Sie erhöhen ein oder mehrere Attribute eures Kämpfers für kurze Zeit oder ermöglichen Partner-Moves. Sie machen aus Burst Limit auch so etwas wie einen interaktiven Trickfilm, mit schnell geschnittenen Film-Schnippseln und Close-Ups, die in einem herkömmlichen Fighting Game eher fehl am Platz wären und den Spielfluss hemmen würden. Von den freigespielten Drama Piesces könnt ihr bis zu 3 Stück einem Charakter zuweisen und ihn somit individualisieren. Um alle Drama Piesces freizuschalten, müsst ihr euch mehrmals durch den Story-Modus schlagen.

Wie jedes andere Fighting-Game auch ist Burst Limit natürlich am besten, wenn man es gegen einen Freund (oder online) spielt. Dann kann man die billigen Tricks nicht mehr einsetzen, auf die ein Computer-Gegner immer und immer wieder rein fällt. Leider laggen Online-Spiele fast immer, ausser ihr findet einen Partner in eurer näheren Umgebung. Euer Abschneiden wird in online Statistiken festgehalten und ihr könnt diese Informationen dazu benutzen, weltweit nach geeigneten Kampfpartnern zu suchen. Neben den Online-, VS- und Story-Modi bietet DBZ Burst Limit auch noch einen Trainings-Modus mit programmierbaren Gegnern und drei verschiedene Trial-Wettbewerbe, in denen ihr eure Kampfkünste unter Beweis stellen müsst. Im Survival-Modus müsst ihr beispielsweise 100 Gegner besiegen. Im Time-Trail gilt es, 10 Gegner so schnell wie möglich zu plätten. Im "Battle Point" Modus schliesslich erhaltet ihr unterschiedlich viel Punkte für jeden ausgeführten Move und müsst so eine gewisse Punktzahl erreichen. Egal welchen Modus ihr spielt, Burst Limit ist mit seiner Schnelligkeit und den "over-the-top" Special-Moves stets ein Hingucker.

Die bunten Grafiken und die eingespielten Cut-Scenes machen das Spiel zum spielbaren Anime, was jeden Fan der Serie begeistern sollte. Einziger Wermutstropfen sind die Backgrounds, die praktisch keine (zertörbaren) Objekte bieten und eher blass und leer daherkommen. Der Gesamteindruck ist aber äusserst stimmungsvoll und gelungen. Mit dem Soundtrack muss man sich aber erst mal anfreunden und die englische Sprachausgabe ist ziemlich lächerlich. Glücklicherweise bietet Burst Limit die Option, das Spiel in Japanisch mit Untertiteln zu geniessen.
Fazit:
Dragonball Z: Burst Limit ist ein Fighting-Game, dass dank seiner herausragenden Präsentation und leichten Zugänglichkeit sicherlich nicht nur Fans des Mangas begeistern wird. Ihr müsst also nicht den Unterschied zwischen Super Saiyan und Aura Spark kennen, um das Spiel geniessen zu können. Fans erhalten aber sicherlich einen Mehrwert, wenn sie die komplexen Beziehungen einzelner Charaktere und die Storyline näher kennen. Unter dem Strich ist Burst Limit ein gelungener Next-Gen Einstieg, den man sich als Genre-Fan durchaus antun kann.

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