Der neuste Streich aus dem Hause Omega Force ist da. Ein Mix aus dem Dynasty Warriors Rezept und dem langzeit RPG-Klassiker Dragon Quest von Square Enix. Das Ergebnis ist eines der besten Games aus der Reihe. Den Spieler erwartet ein Action geladenes Hack´n´Slay mit RPG-Elementen und vielen altbekannten Charakteren.
Vor etwa einem Jahr sorgte Nintendo für Aufsehen, als sie sich an die Dynasty Warriors Formel heran wagten und mit Hyrule Warrior einen Überraschungshit auf der WiiU landeten. Das etwas eingestaubte Rezept wurde von Omega Force mit vielen Details aus dem Zelda-Universum wieder in Schwung gebracht und heraus kam ein Spiel, dass sowohl Zeldafans wie auch Dynasty Warriors Anhänger begeistern konnte. Nun hat sich auch Square Enix an der Geheimformel versucht und alles ins Spiel gepackt was das Genre hergibt.
Wir starten Dragon Quest Heroes, in dem wir uns einen Hauptprotagonisten aussuchen. Luceus oder Aurora stehen uns zur Auswahl. Beide sind Mitglieder der Stadtgarde von Arba. Haben wir uns entschieden, können wir ein paar Spieleinstellungen vornehmen, wie etwa ob wir die Sprachausgabe auf Englisch oder Japanisch haben möchten, Schwierigkeitsgrad oder Kameraeinstellungen. Haben wir auch das erledigt, können wir endlich in die Welt von Dragon Quest Heroes eintauchen.
Ein kleiner Introfilm begrüsst und führt uns durch die Hauptstadt im Königreich Arba. Es herrscht Jahrmarkt und überall vergnügen sich Menschen und Monster. Unsere Protagonisten zusammen mit dem kleinen Wesen Healix finden wir am Schiesstand, wo sie gegeneinander antreten. Während wir dem vergnügten Treiben zuschauen, schwenkt die Kamera immer wieder auf eine dunkle Gestalt mit Kutte, die einen Fluch auszusprechen scheint. Auf einmal öffnen sich Portale in der friedlichen Welt von Arba. Feinde stürmen heraus und greifen die Menschen an. Ausserdem scheinen alle befreundeten Monster ebenfalls verhext worden zu sein, denn auch diese attackieren plötzlich die Bewohner.
Luceus, Aurora und Healix erkennen die brenzlige Lage sofort und rennen zurück zum Schloss um den König zu beschützen. Auf dem Weg zum Thronsaal führt uns Healix durch ein kurzes Tutorial um uns die Grundkampftechnik beizubringen und ein paar Spezial-Moves zu zeigen, wie etwa Combo-Angriffe oder wie wir Mana einsetzen können.
Das Spielprinzip ist wie wir das von den anderen Dynasty Warriors Spielen her kennen nicht sehr herausfordernd. Es reicht meistens einfach auf einen Knopf mehrmals zu hämmern oder sich ein paar der Moves einzuprägen, um gegen praktisch alle Gegnerwellen gewappnet zu sein. Dennoch kann nicht immer einfach blind drauf los gespielt werden, sondern ab und zu braucht der Spieler auch eine Strategie um sein Ziel zu erreichen und nicht immer ist es mit simplem, nicht-überlegtem Hack´n´Slay getan. Die Feinde droppen Münzen, Heilpflanzen, Mana, oder Monstercoins. Letztere können während eines Kampfes eingesetzt werden um das Monster, welche die Münze fallengelassen hat, zu rekrutieren. Dies kann vorallem beim Verteidigen einer Waffe oder eines Generators sehr nützlich sein. Zu unseren normalen Kampfattacken kriegen wir auch noch einen Spezialangriff dazu, welchen wir einsetzen können, sobald der zugehörige Spezialbalken aufgeladen ist. Dieser verleiht uns für kurze Zeit Unsterblichkeit und eben jene Super-Attacke. Diese ist vorallem gegen grössere Gegner und Bossmonster äusserst effektiv und sollte daher überlegt eingesetzt werden.
Je weiter wir in die Geschichte vordringen, desto mehr Charaktere treffen wir. Nachdem wir endlich bei König Doric angekommen sind, schliesst sich dieser uns sofort an. Er ist ein äusserst starker Kämpfer und somit ein nützlicher Verbündeter. Kurz darauf treffen wir auf die Ingeneurin Isla, die mit einem Boomerang kämpft und mehrere Gegner auf einmal erledigen kann. Mehr und mehr Charakter schliessen sich uns im Laufe der Story an und wir treffen auf sowohl altbekannte Gesichter aus den alten Dragon Quest Spielen, wie auch auf neue Verbündete. Wir können so unsere eigene Party zusammenstellen und mit einem einfachen Tastendruck auf L2 zwischen den Mitgliedern hin und her wechseln.Jeder Charakter verdient Skillpunkte und jeder hat einen individuellen Skillbaum. Dies erlaubt dem Spieler, vorallem am Anfang die Party ausgeglichen zu gestalten. Dragon Quest Heroes integriert geschickt auch einige RPG Elemente. So können zum Beispiel Quests angenommen werden, Heilsteine aufgeladen werden oder Rüstungen hergestellt werden. Die Materialen dafür müssen in RPG Manier gefarmt werden.
Grafisch kann sich Dragon Quest in seiner neusten Auflage zeigen lassen. Die Figuren von Akira Toriyama haben selten so gut ausgesehen. Auch die Musik ist ein Ohrenschmaus und wurde einmal mehr von Koichi Sugiyama komponiert. Somit finden wir sämtliche Soundtracks aus der Dragon Quest Saga, wie auch zahlreiche neue Melodien. Auch die, für die Serie typischen, Geräusche und Klänge wurden integriert und somit fühlen wir uns, trotz des anderen Spielprinzips, oft in die alten RPG Zeiten zurückversetzt.
Zu bemängeln ist der fehlende Mehrspielermodus. Dragon Quest Heroes schreit geradezu nach einem lokalen Coop Modus und wäre perfekt für gemütliche Herbsttage zu zweit gewesen.
Fazit:
Altbekannte Charaktere, ein zauberhafter Soundtrack und ein Action geladenes Hack ´n´Slay Konzept erwartet den Spieler in „Dragon Quest Heroes: The World Tree's Woe and the Blight Below“. Das Gampeplay ist sehr kurzweilig und stellt keine grosse Schwierigkeit dar. Dennoch macht es Spass, sich den Wellen von Gegnern zu stellen und gegen die riesigen Bossmonster zu kämpfen, auf die wir immer wieder stossen. Nicht zu letzt auch, weil ein paar RPG- Elemente geschickt eingefädelt wurden und wir so nicht nur stumpfsinnig auf Feinde einprügeln, sondern unsere Charaktere auch neu ausrüsten können, Quests entgegen nehmen, Skillpunkte verteilen und unsere Party aufleveln müssen. Ein grosses Minus allerdings ist der fehlende Mehrspielermodus. Wo der Spieler bei Hyrule Warriors zu zweit gegen die Wellen von Feinden antreten und geschickt Strategien zusammen ausarbeiten konnte, kann bei Dragon Quest Heroes ausschliesslich alleine gespielt werden. Warum auf diese Option hier verzichtet wurde, bleibt ein Rätsel und wir können nur hoffen, dass dieser im zweiten Teil, der nächstes Jahr erscheint, berücksichtigt wird. Wer ein japanisches Rollenspiel erwartet ist bei Dragon Quest Heroes sicherlich nicht ganz richtig und wird die tiefgründige Story und Charakterentwicklung vermissen. Wer hingegen offen ist für ein etwas anders Spielprinzip, sich aber dennoch gerne in der Welt von Abra wiederfinden möchte und natürlich für Anhänger der Dynasty Warrior Reihe und Fans von Kooperationen wie Hyrule Warriors, ist beim neusten Omega Force Spiel auf alle Fälle gut aufgehoben. Dragon Quest Heroes zählt zu einem der besten Ableger der Dynasty Warrior Reihe und verspricht viele kurzweilige Stunden.
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