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AutorenbildMatthias Schmidlin

The(G)net Review: Dragon Age: Origins

Fans von Biowares epischen Rollenspiel müssen nie besonders lange auf Nachschub warten. War vor einem Jahr Mass Effect 2 noch der Renner ist es dieses Jahr der Nachfolger zur Drachensaga "Dragon Age". Das schöne an den Bioware spielen - sie haben vom Gameplay her so vieles gemeinsam, dass man getrost das eine oder andere Spiel in die Konsole legen kann, ohne befürchten zu müssen, man müsse besser vorher das Handbuch gründlich studieren, um all die Finessen der Steuerung wieder in den Griff zu bekommen.


Dragon Age: Origins Test, Review, Testbericht.

Das wichtigste vorneweg. Muss man für Dragon Age Origins den Vorgänger gespielt haben, um mit der Story klar zu kommen? Nein, muss man nicht. Obwohl man eventuell Seitenhiebe besser versteht ist es nicht nötig. Im übrigen macht Dragon Age Origins sowieso alles besser als der Vorgänger. Das fängt schon bei der Steuerung der eigenen Party an. Musste man sich im ersten Teil noch relativ oft um die KI gesteuerten Gefährten kümmern, reduziert sich das bei Dragon Age Origins auf ein Minimum. Die Burschen und Mädels reagieren meist autonom und können mit rudimentären Befehlen doch etwas taktischer eingesetzt werden, wobei ich sagen muss dass das bei meinem Durchgang höchstens ein bis zweimal der Fall war. Wie schon im ersten Teil lässt sich das Spielgeschehen jederzeit pausieren um eurer Gruppe Befehle zu erteilen welche die Party danach ausführen soll. So bleibt auch das grösste Kampfgetümmel nach wie vor übersichtlich. Auch das Levelingsystem wurde deutlich vereinfacht. Ihr wählt eure Talente neu über kleine übersichtliche Talentbäume statt euch durch den Menü-Dschungel des ersten Teils zu klicken.


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Gleich geblieben ist dafür das das bewährte Kampfsystem. Erscheinen Gegner in eurem Sichtfeld ziehen eure Helden automatisch die Waffen. Normale Angriffe werden mit Spezialattacken auf den Buttons ABX und Y kombiniert um den Gegner mächtigen Schaden zuzufügen. damit ihr euch nicht auf vier Spezialattacken beschränken müsst habt ihr über die Schultertasten weitere vier Slots für die aktiven Fähigkeiten. Auch hier zeigt sich wieder wieviel Mühe sich die Bioware-Jungs mit der KI der Party gegeben hat. Heiler und Fernkämpfer haben sich bei mir kein einziges mal ins Getümmel gestürzt sondern haben immer schön das weite gesucht und sich sinnvoll verhalten. Nicht einmal hab ich leise in mich reingeflucht weil der Heiler mir zu spät neue HP verpasste hätte.


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Auch das Inventar wurde einem kompletten Redesign unterzogen. Man kann nun seine ausgerüsteten Gegenstände per Knopfdruck gegen die eben aufgelesenen Items abgleichen und so überflüssige Sachen direkt wieder auf den Boden schmeissen. Das spart nicht nur massig Platz sondern lässt den Spielfluss so deutlich an Schwung gewinnen, da man sich nicht ständig durch mühsame Menüs hampeln muss.


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Dass die Story mal wieder richtig ansprechend geworden ist brauch ich ja wohl nicht extra zu erwähnen. Wo Bioware draufsteht ist auch Bioware drin. Schon bei Mass Effect 2 haben sich die Jungs mächtig ins Zeug gelegt so dass auch die optionalen Nebenquests richtig gut designt sind. Dem Schreihals auf den Platz vor dem Schloss hab ich sogar mit freude geholfen seine 'verschwundene' Frau zu finden. Nicht etwa weil mich die Frau irgend einer Weise interessiert hätte, nein. Aber als der Typ ausgeholt hat und erzählte dass er das Weibsbild nur finden wolle damit deren Familie ihm nicht anhängen könne sie umgebracht zu haben, hab ich angebissen. So muss eine Geschichte erzählt werden. Von Nebenquesets a la: 'Meine gute Frau wurde von Banditen verschleppt - ach bitte bringt Sie mir zurück!' hab ich nämlich langsam echt genug.


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Bei allem Lob gibts aber auch Schelte. Man versprach uns für Dragon Age Origins eine richtig grosse lebende Welt. Nun - gross ist sie. Ja. Aber lebendig. Nur weil ein paar NPCs mehr rumstehen heisst das noch lange nicht dass die Welt auch lebendige ist. Hier wünsche ich mir für den dritten Teil dann doch etwas mehr.


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Grafisch gibts nichts an Dragon Age Origins auszusetzen. Obwohl man der Unreal-Engine ansieht dass sie nicht mehr die Neuste ist, wirkt alles richtig atmosphärisch und aus einem Guss. Da kann ich die relativ deftig verwaschenen Texturen noch gut entschuldigen. Auch musikalisch kann man nicht meckern. Der Score zu Dragon Age Origins gewinnt bestimmt keinen Preis, untermalt die stimmige Story aber bestens und fällt nie negativ ins Gewicht. Mit ein paar wenigen Ausnahmen sind auch die Sprecher auf kontinuierlich hohem Niveau. Leider kann man das von den Faceanimations nicht behaupten. Klar erwarte ich von einem Deagon Age keine Gesichtsanimationen a la LA Noir aber etwas mehr hätte man da schon machen können. Die sonst nämlich schönen Charaktere verlieren dadurch massig an Glaubwürdigkeit.



Fazit:

We mal wieder richtig Lust hat Abend und Abend an einem einzelnen Spiel zu sitzen, der wird um Dragon Age Origins nicht rumkommen. Auch für Einsteiger ist der zweite Teil wegen den übersichtlicheren Menüs bestens geeignet. Nie hat man das Gefühl sich im Menü Gewirr zu verirren. Wer aber mit Rollenspielen noch nie etwas anfangen konnten der wird auch mit Dragon Age Origins nicht glücklich. Alles in allem: mir hat es gefallen. Daumen hoch!


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