Nintendo bringt mit Donkey Kong Jet Race erneut einen Funracer auf die Wii. Doch diesmal wird nicht gefahren, sondern mit Fassraketen geflogen. Mit von der Partie ist mal wieder die ganze Affenbande und ihre Gegner die Kremlins. Doch Funracer ist nicht gleich Funracer.
Nintendo scheint sich mit der Wii immer mehr auf neue Pfade zu begeben. Mit Donkey Kong Jet Race machen sie einen weiteren Schritt auf einem eher abgelegenen Territorium. Als gewagt ist dieser Schritt sicherlich nicht zu bezeichnen. Mit Funracern hat Nintendo aus der Vergangenheit mehr als genug Erfahrung sammeln können und mit Mario Kart auch immer wieder Erfolge verzeichnet. Als Affe oder Kremlin schnallt ihr euch zwei Fassraketen unter den Bauch und düst so über die einzelnen Rennstrecken, mit dem logischen Ziel die Rennen zu gewinnen. Für Lesefaule stellt Donkey Kong Jet Race ein ausführliches Tutorial zur Verfügung, welches euch das Spiel erklärt.
Die Rennen sind in die Schwierigkeitsgrade Anfänger, Profi und Experte eingestuft. Innerhalb einer Stufe finden mehrere Championships statt, welche wiederum in mehrere Rennen aufgeteilt sind. Sowohl Championships, wie auch die oberen Schwierigkeitsgrade müssen erstmal frei gespielt werden. Das selbe gilt auch für die spielbaren Charaktere. Der Spieler muss dafür am Ende einer Meisterschaft die Punkterangliste anführen. Zu Beginn ist nur Donkey Kong und ein Kremlin verfügbar. Die Rennen sind manchmal ganz schön fies. Oder sollte ich sagen "die Gegner"?
Während der Rennen können Items, welche sich in roten oder blauen Ballons befinden, eingesammelt oder der Gegner einfach mit den Fäusten traktiert werden. Die Items unterscheiden sich in Support- und Angriffsitems. Auf der 'Rennbahn' sind zudem viele Bananen vertreut, welche es sinnvollerweise einzusammeln gilt. Ab einer bestimmten Anzahl wird ein Turboboost zur Verfügung gestellt. Dieser Turbo kann es ganz schön in sich haben. Werden während der Boostphase Objekte zerstört, dann verlängert sich diese Phase. Geschickte Flugkünstler verschaffen sich so einen äusserst angenehmen Vorteil. Dabei gilt es aber zu beachten, dass nicht alle Objekte zerstörbar sind. Hie und da schwebt durchaus mal ein Eisen- statt eines Holzfasses in der Luft.
Bei einer Kollision mit einem der Hindernisse, egal ob zerstörbar oder nicht, wird der gespielte Charakter rapide abgebremst. Wer keine Lust mehr auf Meisterschaftsrennen hat, der kann zur Abwechslung bei Candy Missionen fliegen. Dort müssen vorgegebene Ziele in einer bestimmten Zeit oder einer bestimmten Anzahl Runden erledigt werden. Missionen können aus dem Einsammeln einer vorgegebenen Anzahl Bananen bestehen, oder es müssen eine Anzahl Holzfässer zerstört werden. Im Multiplayer dürfen sowohl offline wie auch online bis zu vier Gegner gleichzeitig gegeneinander antreten. Gesteuert werden die fassraketenbestückten Spielfiguren mit Wiimote und Nunchuck. Um Geschwindigkeit aufzunehmen, werden die beiden Controller abwechslungsweise geschüttelt. Um nach links oder rechts zu steuern, wird entweder die Wiimote oder das Nunchuck geschüttelt. Durch das gleichzeitige Hochziehen beider Controller ist sogar ein Springen in der Luft möglich. Die Steuerung ist zu Beginn wirklich witzig. Stundenlanges Spielen lässt aber die Arme zwangsläufig ermüden. Die Steuerung reagiert zudem sehr sensibel und interpretiert nur zu schnell einen Sprung, obwohl eigentlich Gas gegeben werden soll.
Grafisch ist Donkey Kong Jet Race sehr ansprechend. Die abwechslungsreichen Bahnen und Themen sind wirklich stimmungsvoll umgesetzt. Lavarennen, Dschungelrennen, Winterrennen, gewisse Rennen enthalten sogar Abschnitte unter Wasser. Die Affenbande sieht toll aus, was mir bei den Kremlins eher schwer fällt zu sagen. Aber es ist klar erkennbar, dass sich die Entwickler immer besser mit der Wii-Hardware auskennen.
Auch die Musik und die Soundeffekts sind ansprechend. Nicht gerade berauschend aber auch nicht auffällig oder gar störend. Schade bei DK Jet Racing ist die Tatsache, dass das Spiel viel zu schnell langweilig wird. Da helfen auch die unterschiedlichen Themen, Missionen und Spielfiguren nicht darüber hinweg. Die Steuerung ist einfach gehalten, reagiert aber immer zum ungünstigsten Zeitpunkt anders, als gewollt. Die Gegner reagieren selbst auf der einfachsten Spiel-Stufe stellenweise unfair. Ursprünglich war dieser Port für den PAL Gamecube gedacht, hat es aber nie in die Regale geschafft. Das erklärt wahrscheinlich auch die eher lieblose "Umsetzung" auf die Wii.
Fazit:
Donkey Kong Jet Race hat zu Beginn noch echten Spass bereitet. Das Rumgeschüttel der Controller und die Reaktionen der Spielfiguren waren witzig. Doch das nützt sich leider nur zu schnell ab. Die Waffen sind langweilig, fieses Gelächter in Multiplayer-Rennen kommt eher selten auf und die AI ist stellenweise echt unfair. Auch die Missionen von Candy bringen nur kurzzeitig Abwechslung. Eigentlich schade für Kong. Ich warte lieber auf das nächste Mario Kart und lass es dort wieder fetzen.
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