Lego Star Wars, Lego Indiana Jones, Lego Batman, Disney Universe. Hat keinen Zusammenhang? Mittnichten, so falsch sich diese Namensreihe anhören mag, so ähnlich stellen sich die Spiele bei genauerem Betrachten heraus.
Disney Universe, neben Kassenschlagern wie Call of Duty, Uncharted, Skyrim oder Rage fand diese Ankündigung möglicherweise kaum Beachtung. „Zurecht“ würde der stereotype Coregamer bei dieser Gelegenheit lauthals verkünden. Zu jener Gruppe zähle ich mich zwar nicht, verkünde aber mit. Wären wir alle einige Jahrzehnte jünger, würde der Begeisterungsfluss im nachfolgenden Text sicher grösser ausfallen. Man verzeihe mir also die nachfolgende Kritik:
Disneys Lizenzprodukt schmeisst im grossen Stil mit grossen Namen um sich. Die dazu gestrickte Story ist komplett belanglos und nur Mittel zum Zweck. Ein virtuelles Disney Universum wird durch einen Fiesling infiltriert und macht das schöne Zauberland zu einem Albtraum für die netten Besucher. Statt Friede, Freude und Eierkuchen erwarten die blauen Winzlinge diverse kleine und grössere Gegner, die via Buttonmashing zügig dem Erdboden gleich gemacht werden. Nach erfolgreichem Kampf hinterlassen die Feinde Münzen, im Verlauf des Spiels viele, sehr viele Münzen.
Jene Münzen setzen wir ein, um die verschiedenen Level Bereiche frei zu kaufen oder neue Kostüme zu ergattern. Die Levels spielen in einigen der bekanntesten Disney Filmproduktionen der letzten Jahre. So ackern wir uns durch die Piraten der Karibik, den König der Löwen oder gar Thron. Grafisch bietet die Level Auswahl entsprechend eine gewisse Portion an Abwechslung. Zusätzlich zur Umgebung wartet auch der Charakter mit Bereitschaft zur Stil-Veränderung auf. Wir wählen aus diversen Disney Figurenkostümen aus und bekleiden unseren tapferen Recken damit. Für Disney Fans ein Schmaus, was sich da anbietet. Ob wir uns als Mickey Maus, Donald Duck, die Grinsekatze aus Alice im Wunderland, eine Thronfigur oder als Karibikpirat verkleidet ins Getümmel wagen, bleibt dem persönlichen Geschmack überlassen.
Natürlich nur, sofern durch fleissiges Münzensammeln die notwendige finanzielle Sicherheit geschaffen wurde. Und hier haben wir auch gleich den Hauptmotivationsfaktor sowie die frappierende Ähnlichkeit zu den LEGO-Spielen: Das Sammeln. Ist die Sammelwut erst mal entfacht, lässt man das Joypad nicht so schnell wieder aus den Händen. Da aber durch das Sammeln bzw. die neu erspielten Kostüme keine neuerlichen Wege auf bereits gespielten Pfaden eröffnet werden, lässt die Begeisterung nach einmaligem Durchspielen stark nach.
Glücklicherweise wurden die verschiedenartigen Disney Areale nochmals in mehrere Levelabschnitte unterteilt, womit das Spiel an Spielgehalt gewinnt. Förderlich ist zudem der (ausschliesslich) lokal Multiplayerpart, in welchem wir mit bis zu drei Mitstreitern durch die Levels watschen und Gegner platt machen; zwischenzeitlich auch die tapferen Mitspieler. Ein wenig chaotisch wird’s mit mehr als zwei gleichzeitigen Spielern dann doch.
Zuletzt sei nicht ungesagt, dass Disney Universe auf ein jüngeres Publikum zugeschnitten wurde. Die Aufgaben in den einzelnen Abschnitten sind doch sehr einfach. Gegenstand x zu Gerät Y bringen um Schalter Z freilegen und bedienen zu können und so eine Brücke zu überqueren; beispielsweise. Da die Bereiche eher klein gehalten sind, wird weder Orientierung noch die fixe Kamera zu einem Problem. Noch weniger, weil man zwar Energie verlieren kann, darauffolgend aber gleich wieder an selber Stelle weiterkämpft.
Fazit:
Sammelwütige Spiele Fans finden hier ein erfrischend anderes Setting. Speziell für Disney Kenner dürfte das eine oder andere interessante Detail zu finden sein. Der Mix macht’s aus, und passt insgesamt gut zusammen – zumindest für die Jüngeren Videospieler. Das einfache, wenig fordernde Spielprinzip bietet für alle anderen möglicherweise zu wenig. Gegnerhorde plattmachen, Sammeln, Schalter aktivieren, Sammeln, Gegner erledigen, Sammeln, Level abschliessen. Ohne die Disney Lizenz würde sowas kaum für genügend Absatz sorgen – das ist bei den erfolgreichen LEGO Spielen aber kaum anders. Fans und deren Kids spielen Disney Universe im Duo.
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