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AutorenbildSaid Tijani

The(G)net Review: Dishonored

Wolltet ihr schon immer einmal in einem Spiel völlige Freiheit haben? Als Rambo oder als unerkannter Geist durch die Levels ziehen? Dishonored von Bethesda gibt euch nun diese Möglichkeit. Kann das ambitionierte Projekt überzeugen?


Dishonored Test, Review, Testbericht.

Ihr schlüpft in die Haut von Corvo Attano, dem Bodyguard der Königin der fiktiven Stadt Dunwall. Nach einem längeren Einsatz ausserhalb der Stadt, kehrt ihr zurück. Genau in diesem Augenblick, wird vor euren Augen die Königin ermordet sowie deren Tochter entführt. Sofort sind die Wachen präsent und werfen euch den Mord der Königin vor. Schnell bemerkt ihr, dass es ein Komplott gegen euch ist. Durch diverse Umstände schafft ihr es jedoch zu fliehen sowie einer Rebellentruppe anzuschliessen. Jetzt brennt Corvo natürlich auf Rache gegen die Verschwörer. Die Story ist ganz ok, kann leider gegen Ende hin nicht ganz überzeugen.


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Das Spiel handelt in einer an London im Industriezeitalter angesiedelten Zeit. Die ganze Stadt ist in Aufruhr wegen der Rattenplage. Hinzu kommen korrupte Politiker, verängstigte Bewohner und zwielichte Gestalten. Die Atmosphäre im Spiel ist sehr dunkel, gar schockierend. Die Stadt ist in verschiedene Bereiche aufgeteilt, welche ihr im Verlauf eures Abenteuers alle besucht. Schleicht euch durch ein Bordell, infiltriert einen Maskenball, besucht Hinterhöfe sowie Brauereien. Die Levels sind sehr abwechslungsreich und überraschen euch immer wieder aufs neue. Auch toll: Die Wachen sowie Zielpersonen können bei jedem Neustart anders platziert sein, so hat jeder Spieler ein anderes Erlebnis. Innerhalb einer Mission könnt ihr auch viele Side Quest finden, welche euch mit neuen Items belohnen, sie sind aber optional.


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Dishonored ist ein ganz spezieller Egoshooter. Überall sind Spuren von Bioshock, Thief, Deus Ex sowie anderen prominenten Spielen zu entdecken. Dies kommt nicht von ungefähr. Das Gameplay von Dishonored gibt euch nämlich etwas, was man selten in solchen Spielen findet: Freiheit. In jeder der insgesamt 9 langen Missionen, müsst ihr meistens eine Zielperson eliminieren. Wie ihr das macht und ob ihr die Zielperson umbringt, ist euch überlassen. Wer gerne hinterhältig spielt, kann das gesamte Spiel ohne jemanden umzubringen oder entdeckt zu werden durchspielen. Die Levels sind so gestaltet, das es immer verschiedene Wege zum Ziel gibt. Überquert die Dächer des Levels um unentdeckt zu bleiben, benützt Gasleitungen um hinter die Wachen zu gelangen oder sucht geheime Durchgänge. Wer das Spiel im Geheimen durchspielen möchte, braucht aber viel Geduld. Ihr könnt Wachen bewusstlos würgen um sie danach an einem unbewachten Ort zu verstecken. Gespräche mit den Einwohnern innerhalb der Levels verraten euch ebenfalls versteckte Orte oder geben euch Tipps um die Mission zu erfüllen.


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Rambos hingegen, laufen durch die verwinkelten Levels und bringen alles um, was sich ihnen in den Weg stellt. Dank eines ausgetüftelten Kampfsystems spielen sich auch die direkten Konfrontationen sehr angenehm, hektisch wird es höchstens bei vielen Gegnern. Wer gerne einen Mix aus schleichen und meucheln bevorzugt, wird auch hier fündig werden. Durch die enorme Freiheit von Dishonored, wird jeder Spieler seinen Spielstil finden. Glückicherweise ist die Steuerung jederzeit intuitiv und lässt euch selten im Stich.


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Neben dieser sehr offenen Spielweise haben die Entwickler noch magische Elemente ins Spiel eingebracht. Durch verschiedene Attribute, könnt ihr z.B. für kurze Zeit Ratten oder Fische übernehmen. Oder einen Rattenschwarm auf die Gegner hetzen, die Zeit verlangsamen oder durch die Fähigkeit des Zwinkerns blitzschnell an einen Ort teleportieren. Diese und mehr Fähigkeiten erleichtern euch das Leben sehr. Wer das Spiel genauer studiert, kann so sehr komplexe Manöver ausführen. Haltet beispielsweise die Zeit an, sobald Wachen auf euch feuern, übernehmt währenddessen die Kontrolle über eine Wache, stellt euch vor den Kugelhagel und normalisiert die Zeit wieder, so wird die Wache von seinen eigenen Leuten und Kugeln getötet. Diese und andere Manöver sind verdammt toll umzusetzen. Hinzu kommen noch normalere Items wie Springfallen, Granaten, Armbrust und mehr. Die magischen Fähigkeiten lassen sich mit in den Levels versteckten Runen aufleveln und so immer stärker machen. Innerhalb der Levels findet ihr auch Unmengen an Büchern, welche euch mehr über die Missionen verraten.


Dishonored Test, Review, Testbericht.

Audiovisuell ist das Spiel toll gemacht. Die Grafik reisst den Spieler sofort in diese verruchte Welt. Alles wirkt aus einem Guss, die Grafik versprüht sofort Steampunk-Atmosphäre. Alles wirkt ein wenig comichaft und doch sehr erwachsen. Die Levels sprühen zwar nicht vor Details, sind aber extrem verwinkelt und lassen den Spieler überall neues entdecken. Dishonored leidet jedoch an vielen kleinen Fehlern wie aufpoppender Grafik, Rucklern sowie seltenen Abstürzen. Die Gegner sind leider eher wenig abwechslungsreich. Deren Intelligenz ist mal top mal flop. Die Animationen reichen ebenfalls von sehr gut bis hin zu hölzern. Die deutsche Sprachausgabe geht knapp in Ordnung, wer jedoch dem Englischen mächtig ist, holt sich die UK-Version. Das Spiel ist voll mit Sprachausgabe. Schade ist der Held stumm.


Dishonored wird euch sehr lange beschäftigen. Für die einzelnen Missionen werdet ihr nicht selten bis zu einer Stunde benötigen. Glücklicherweise lässt sich jederzeit speichern. Wer gerne verschiedene Szenarien eines Levels ausprobieren will, wird sehr viel Zeit mit Dishonored verbringen. Mehrspielermodis fehlen aber komplett.



Fazit:

Mich hat Dishonored von der ersten Sekunde an gepackt. Durch den wirklich einzigartigen Grafikstil wirkt die Stadt bedrückend, beängstigend und doch einladend. Sobald ich mich mit dem etwas komplexen Spielablauf angefreundet hatte, schlich und meuchelte ich mich durch das Spiel wie ein Profikiller. Hier kurz auf die Dächer hüpfen, die Wachen beobachten bis sie einen Fehler machen, nur um ihnen danach eine Rattenplage aufzuhetzen. Dishonored bietet sehr viele Freiheiten, gar fast zu viele. Mehrmaliges Durchspielen ist Pflicht. Schade ist die Story nicht wirklich herausragend und der Hauptakteur stumm, ansonsten stimmt an Dishonored fast alles. Action- wie aber auch Schleichfans werden viel Spass in Dunwall haben.


Dishonored Test, Review, Testbericht.

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