top of page
AutorenbildMichael Blum

The(G)net Review: DiRT 3

Mit DIRT 3 steht bereits der dritte Ableger des arcade'igen Rallyspiels in den Regalen der Händler, diesmal ohne den Colin McRae Zusatz. Die Vorgänger konnten durchaus überzeugen und glänzten primär durch klasse Optik, coole Aufmachung und eine einfache, sehr arcadelastige Steuerung.


Gerade letztgenannter Punkt sorgte bei Rallyfanatikern für allgemeines Naserümpfen. Dirt 3, so versprach der Entwickler Codemasters, soll mit der besten Fahrphysik des Genres auftrumpfen können und nochmals mehr Abwechslung bieten.


DiRT 3 Test, Review, Testbericht.

Der Karrieremodus ist wie in den vorhergehenden Teilen der Serie als Mischmasch verschiedenster Disziplinen gestaltet. Der Rallypart nimmt nicht einmal 50% der Karrierezeit in Anspruch, Disziplinen wie Drift, Truckrennen oder Gymkhana beanspruchen einen weiter gesteigerten Grossteil des Spiels. Das ist, wie ich finde, sehr schade. Waren die früheren Colin McRae Rallyspiele sehr simulationslastig, konnte Dirt 1 doch wenigstens mit einer einfacher ausgelegten Steuerung und einem frechen Auftritt punkten. Fans der alten Teile konnten durch den starken Rallypart befriedigt, Neulinge durch das gelungene Gesamtpaket gewonnen werden. Mit Dirt 2 und dem nochmals extremeren Dirt 3 lässt man nun Fans des klassischen Rallyspiels immer mehr aussen vor. Es gibt keinen eigentlichen Rallypart, die Saison lässt sich nur mit dem Abfertigen des oben genannten Mix aus Disziplinen erfolgreich durchspielen.


DiRT 3 Test, Review, Testbericht.

Niemand will in einem Rallyspiel Driftevents durch die Wüste fahren müssen. Auch die Truckraces sind mehr als überflüssig. Wenn ich Rundenwettbewerbe bestreiten will, dann spiele ich Forza Motorsport oder Need for Speed - aber sicherlich nicht Dirt. Der komplett neue Part nennt sich Gymkhana, eine in den 1960er Jahren entstandene Motorsportvariante, in welcher es primär um fahrerisches Geschick geht. In einem vorgegeben Kurs müssen verschiedenste „Kunststücke“ mit dem Wagen vorgeführt werden wie etwa Drifts in engen Zonen, Sprünge über Rampen oder zentimetergenaues Abräumen von Pylonen. Diese Sportart gewann in den letzten Jahren immer an Popularität, dies nicht zuletzt durch den Youtube-Wunderknaben und Mitinhaber von DC Shoes, Ken Block.


DiRT 3 Test, Review, Testbericht.

Im Spiel ist dieser Part jedoch mehr Schein als Sein, denn anstatt kompletter Aufgaben oder Choreographien, ist Freestyle angesagt. Ihr dreht auf einem Parcours wild eure Pirouetten und legt einen Drift nach dem andern hin ohne jemals genau zu wissen, wie es denn nun sein müsste. Ken Block ist bei Colin McRae Dirt 3 das Aushängeschild und auch technischer Berater, deshalb ist es wenig verwunderlich, dass sich das Spiel immer mehr in Richtung dieser Klamauk-Sportart entwickelt und der eigentliche Kern des Spiels, der Rallypart, immer nebensächlicher wird.


DiRT 3 Test, Review, Testbericht.

Versteht mich nicht falsch, der Karrieremodus in Dirt 3 macht durchaus Spass und kann auch motivieren, denn der Rallypart ist einmal mehr exzellent umgesetzt, die aufgebundenen Zwänge durch die „anderen“ Disziplinen sind jedoch mehr Klotz am Bein als gelungene Abwechslung im Rennalltag eines Rennspieleliebhabers.


DiRT 3 Test, Review, Testbericht.

Technisch kann das Spiel jedoch auf ganzer Länge voll überzeugen. Die Texturen sind hoch aufgelöst, die Partikeleffekte beeindrucken durch eine Detailverliebtheit, welche sonst nur bei Egoshootern zu finden ist. Im Rallypart fährt man durch Wüsten mit eindrücklichen Lichteffekten: Finnische Nadelwälder mit allerlei Geröll und Flussläufen, über schneebedeckte Pässe inklusive Schneegestöber - das sieht alles einfach Klasse aus und läuft überraschenderweise immer flüssig über den Schirm. Auch die Cockpitperspektive weiss zu gefallen, wird der Übersicht wegen jedoch meist aussen vor gelassen, denn von der Motorhaube her lassen sich die teils verwinkelten Rallykurse einfach am besten einsehen.


DiRT 3 Test, Review, Testbericht.

Online dürft ihr euch mit 7 Mitspielern in allen Disziplinen messen, die auch im Singleplayer Modus präsent sind. Diesmal gibt es sogar einen lokalen Splitscreen-Modus für 2 Spieler, der sogar flüssig läuft, und das ohne merkliche Abstriche in der Grafik.


DiRT 3 Test, Review, Testbericht.

Die Soundkulisse ist ebenfalls gelungen und überzeugt mit kernigen und satten Motorensounds. Als ich zum ersten Mal am virtuellen Steuer des Audi Ur-quattro sass, war ich vom bösen Fauchen des Turbos wirklich beeindruckt.


Ein neues Feature ist die Möglichkeit, Wiederholungen direkt auf euer Profil von Youtube raufzuladen, so dass diese der ganzen Welt zur Verfügung stehen. Dies ist ein durchaus cooles Feature. Leider dürfen Videos nicht länger als 30 Sekunden sein. Wiederholungen lokal speichern ist nicht möglich. Dies wiederum ist schwach.



Fazit:

Fans der Serie wird auch Teil 3 wieder begeistern. Das Spiel sieht klasse aus, die Steuerung ist präzise und weitestgehend frustfrei umgesetzt. Für Rallyfanatiker ist eher Vorsicht geboten, denn diese sollten das Spiel erst anzocken: der Gymkhana-Part sowie die Rallycrossrennen mit den Trucks und Buggys sind nun wirklich nicht gerade für jeden Piloten eine Bereicherung, von den Driftevents wollen wird gar nicht erst sprechen.


DiRT 3 Test, Review, Testbericht.

0 Kommentare

Ähnliche Beiträge

Alle ansehen

Comments


bottom of page