Was gibt es über Diablo 3 zu sagen, was nicht sowieso schon Jeder weiß? Die PC Version ist nach etlichen Patches und dem heiß erwarteten Addon "Reaper of Souls" wieder zur gewohnten Serien-Stärke zurückgekehrt. Nur, wo bleiben die Updates für die Konsoleros? Für jene gibt es jetzt endlich die Ultimate Evil Edition. Grösser, böser, besser. Wir haben uns die PS4 Version der Referenz-Schnetzelei genauer angesehen.
Ich muss gestehen: Als alter Zocker des Urvaters Diablo sowie dessen hervorragender Fortsetzung, konnte ich mir kaum noch vorstellen, dass Diablo 3 an einer Konsole erneut Spass machen könnte. Die PlayStation 3 Umsetzung habe ich mir damals eigentlich ausschliesslich für das heimische Spiele-Regal gekauft, schon kurz nach dem Anspielen hat sich das Schlagartig geändert. Die direkte Steuerung der Spielfigur, das Spielerlebnis in 55" auf der Wohnzimmer-Mattscheibe und nicht zuletzt das unheimlich spassige Drop-In Co-Op Spielsystem holt alles aus dem Titel heraus, was sich der Konsolenspieler nur wünschen konnte.
Mit der Ultimate Evil Edition werden nebst der alten Generation nun doch noch die Next-Gen Konsolen bedient. Diese machen von der neu zur Verfügung stehenden Power ordentlich gebrauch. Native Full-HD Auflösung mit 60 FPS und das selbst bei vier Spielern auf einem Screen, lassen keine Wünsche offen. Mindestens genau so erfreulich: Der neue fünfte Akt und die neue Klasse des Kreuzritters, welche einem Paladin ziemlich nahe kommt. Durch das Addon wurde der Levelcap auf Stufe 70 angehoben und die bekannten Schwierigkeitsgrade Normal, Nightmare, Hell sowie Inferno sind einem neuen System gewichen, welches den Schwierigkeitsgrad über fünf Stufen an den Stärken des eigenen Charakters anpasst. Eine überraschend gelugene Variante, welche zusammen mit dem neuen Abenteuermodus und den weiterentwickelten Paragonstufen soviel Spass macht, wie man als Hack & Slay Fan nur haben kann. Der dadurch ausgelöste Sammeltrieb, an immer besseres Gear zu kommen, lässt auch nach über 100 gespielten Stunden nicht nach und selbst nach dieser Spielzeit findet der virtuelle Held neues Equipment, das den Dungeon-Kämpfer noch etwas deftiger draufhauen lässt.
Im Vierspieler Koooperativ-Modus über das weltweite Netz oder lokal an der gleichen Konsole macht Diablo 3 natürlich am meisten Spass. Controller an – und DropIn; voilà. Charaktere können lokal auf der eigenen Konsole erstellt werden, oder mittels neuem PlayStation 4 Cloud System werden die Paladine und Magier der Sofa-Freunde unkompliziert ins eigene Spiel geladen, sofern diese mit ihrem Account an der eigenen Konsole angemeldet sind. Entgegen der Ur-Version wird der Drop nun sinnvoll aufgeteilt. Gold wird für alle gesammelt und wertvolle Artefakte werden bereits vom System her dem Spieler zugewiesen. Selbstverständlich können nicht Charakter gebundene Items immer zwischen allen Spielern getauscht werden.
Für die Farmer unter euch gibt es übrigens im Abenteuermodus eine Erweiterung der Nephalemportale. Schnetzelt euch nach Lust und Laune durch immer schwerer werdende Wellen von Gegnern bis hin zum Boss, der nach erledigtem Kampf einen Portalschlüssel fallen lassen kann. Mit diesem geht es dann ab zum nächsten, schwereren Portal, um dem dortigen Obermotz mit Wonne auf den Schädel zu hauen. Mit den Tormnetstufen könnt ihr euch so eure ganz persönliche Herausforderung basteln.
Fazit:
Selbst nach der Mac- sowie der PlayStation 3 Umsetzung lässt es nicht nach. Ich ertappe mich Abend für Abend, wie es mich nach weiteren Abenteuern giert. Man könnte der landläufigen Meinung verfallen, dass ein Non-MMORPG nach weit über 300 Stunden seinen Reiz verloren hätte. Aber nicht Diablo 3; danke Blizzard! Sofern keine unnatürliche Abneigung gegen alle Arten von Dungeons besteht, gilt hier eine klare Kaufempfehlung, sowohl für Kenner der Serie wie auch Diablo-Greenhorns.
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