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The(G)net Review: Destroy all Humans! Path of the Furon

Ich sollte die Wahl noch bitter bereuen. Denn nachdem ich das Testmuster in meine Tasche gesteckt hatte, liess ich mir es doch nicht nehmen, mal einen Blick auf das 50Cent Spiel zu werfen. Und eigentlich hat es mir gut gefallen. Warum hab ich nicht gewechselt....?!


Destroy all Humans! Path of the Furon Test, Review, Testbericht.

Der Ausserirdische, der auf den Namen Crypto hört, war mir schon vor vier Jahren absolut sympathisch. Griesgrämig und immer mit einem bösen Spruch auf den Lippen. Es kann also nichts schief gehen. Auf ins 70er-Jahre Action-Adventure.


Hier hätte eigentlich der Satz „Fans dürfen beruhigt sein“ stehen sollen. Denn die beliebten Gameplay-Elemente der Vorgänger wurden auch in "Der Weg des Furons" übernommen. Offene Welt, PSI-Kräfte, mächtige Wummen mit denen ihr die Stadt in Schutt und Asche legen könnt, POX, das egoistische Hologramm und Cryptos UFO runden das Destroy all Humans-Packet ab. Also es klingt doch wirklich alles wie ein würdiger Nachfolger der PS2 und XBOX-Version, könnte man meinen.


Destroy all Humans! Path of the Furon Test, Review, Testbericht.

Doch leider muss ich hier ein deutliches „Nein – es ist kein würdiger Nachfolger“ platzieren. Warum? Weil Destroy all Humans mit einer unglaublichen konsequenten Ignoranz gegenüber modernem und schönem, einen sträflich falschen Weg einschlägt. Nicht nur dass die technische Seite des Spiels komplett in den Sand gesetzt ist, nein. Auch grobe Designschnitzer und unnötige Wiederholungen lassen Destroy all Humans komplett absacken. Missionen, die zur Zeit von GTA 3 schon besser waren, haufenweise aufrüstbare Waffen, die nur selten wirklich nötig sind, nämlich dann wenn die Mission einen dazu zwingt, sie zu benutzen, die ewig gleichen Sprüche der Spaziergänger, welcher per PSI-Fähigkeit gelesen werden können. Es schmerzt, wenn man sich das Spiel anschaut. Es schmerzt wirklich. Denn das Potential wäre vorhanden gewesen.


Destroy all Humans! Path of the Furon Test, Review, Testbericht.

Ihr steuert Crypto in der Third-Person Ansicht durch fünf offene Städte und erledigt dabei haufenweise lineare Missionen wie „Leg-das-Casino-der-Konkurrenz-in-Schutt-und-Asche“ oder „Finde-und-zerstöre-den-Sender“. Was in den ersten 2 Spielminuten durch die einfache Handhabung Spass macht, artet aber alsbald in Frust aus, der seinesgleichen sucht. Die sich ständig wiederholenden Missionen gepaart mit der schlimmen technischen Umsetzung geben einem viel versprechenden Spiel den Resten. Wo früher der spritzige Humor noch für Auflockerung sorgte, wirkt in "Der Weg des Furons" alles so richtig übel aufgesetzt.


Destroy all Humans! Path of the Furon Test, Review, Testbericht.

Um auch den letzten Funken Hoffnung noch zu zerschlagen, haben es die Sandblast Studios übrigens geschafft, mich in komplettes Erstaunen zu versetzten. Ich hab nämlich noch nie gesehen, dass man aus der Unreal Engine 3 so wenig herausholen kann. Was dem Endkäufer hier geboten wird, ist schlicht und ergreifend eine Frechheit. Es reicht nicht, dass die Städte kahl und lieblos wirken. Nein, man lässt die Menschen in der Stadt ab einer gewissen Distanz eine erweiterte Version des Moonwalks ausführen. Einfach ohne Bewegung der Beine, als ob unter der Strasse grosse Magnete verlaufen würden und die Menschen mit den Gegenpolen in den Schuhen über die Gehwege gezogen werden. Zu den hässlichen Animationen gesellen sich die beiden Brüder Framedrop und Texturmatsch gleich mit zur Party dazu. Wenn ihr im UFO unterwegs seid und aus Wut auf das Spiel versucht mit dem Strahl alles zu zerstören, was euch in den Weg kommt, ruckelt ihr euch so von Planquadrat zu Planquadrat und bestaunt die hässlichste Version der Unreal Engine 3, die ihr wohl je zu Gesicht bekommen habt und es wohl in dieser Form auch nie mehr sehen werdet.


Destroy all Humans! Path of the Furon Test, Review, Testbericht.

Damit ihr das Spiel nach dem Kauf auch irgendwann garantiert nie mehr in eurer Konsole haben wollt, aus Angst, das Spiel könnte das System mit Hässlichkeit infizieren, ist die Synchronisation zwar nicht so schlecht wie der Resten des Spiels, wirkt über alles aber lustlos und widerspiegelt für mich ziemlich genau der Grundgedanke des Entwicklerteams: „Damit es halt gemacht ist.“



Fazit:

Destroy all Humans! Path of the Furon ist eine Frechheit am Kunden und an den armen Spiele-Redakteuren, die es testen müssen. Da seht ihr, dass auch so ein Job einem die Abgründe der Spielwelt-Hölle eröffnen kann. Auch Fans der Vorgänger ist geraten die Finger davon zu lassen. Ihr spart euch Geld, Nerven und die Illusion, dass man eine so tolle Franchise gar nicht in den Sand setzen kann. Hier wird euch nämlich eindrucksvoll das Gegenteil bewiesen.


Destroy all Humans! Path of the Furon Test, Review, Testbericht.

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