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The(G)net Review: Der Herr der Ringe: Die Eroberung

Der Herr der Ringe. Wohl die erfolgreichste Fantasy-Saga überhaupt. Seit die Filme von Peter Jackson über die Kino-Leindwand geflimmert sind, ist eine regelrechte „Der Herr der Ringe“-Mania ausgebrochen. Ich hab sogar eine Zeit lang versucht, mich dieser zu erwehren, hab es schlussendlich aber (aufgrund des weiblichen Geschlechts) nicht geschafft und mir die Filme in einem Marathondurchlauf (alle drei Filme am Stück) angeschaut. Und ich muss sagen – mir haben sie gefallen.


Lord of the Rings: Conquest - Der Herr der Ringe: Die Eroberung - Test, Review, Testbericht für PS3 und Xbox 360

Das Spiel tut es aber überhaupt nicht. Um es in ein paar kurze Worte zu fassen: Die Eroberung ist ein riesen Murks. Nicht nur, dass aber auch nicht eine Sekunde lang so etwas ähnliches wie Atomsphäre – von welcher in den Filmen ja reichlich vorhanden ist – aufkommen würde, sondern auch das komplett lieblose Level- und Charakterdesign setzen dem ganzen die Krone auf.


Lord of the Rings: Conquest - Der Herr der Ringe: Die Eroberung - Test, Review, Testbericht für PS3 und Xbox 360

Doch mal langsam mit den jungen Pferden. Man kann ja ein Spiel schliesslich nicht zur Sau machen, wenn die werte Leserschaft überhaupt nicht weiss, um was es in dem Spiel geht. Ihr alle kennt bestimmt Star Wars: Battlefront, welches damals für die Playstation 2 erschienen ist. Hier hat sich Entwickler Pandemic Studios die bekannte Science-Ficition-Franchise (die übrigens auch ausgeschlachtet wird, bis man am liebsten einen ausgewachsenen Bären erschlagen würde, weil er eine Wookie ähnlich sieht) geschnappt und einen Battlefield-Abklatsch für Konsolen produziert. Aber ein überaus erfolgreicher und auch spassiger. Statt mit bekanntem Waffenarsenal hat man sich halt mit Phasern und Lichtschwertern zu den Besetzungspunkten durchgekämpft und so weiter und sofort.


Mit „Der Herr der Ringe – die Eroberung“ ist es damit nicht weit her. Warum? Weil es schlicht das Spielprinzip von Battlefront klaut (die dürfen das ja – ist ja vom selben Entwickler-Studio) und es ins „der Herr der Ringe“-Universum transferiert. Klingt eigentlich, als könnte gar nichts schief gehen, oder? Hab ich auch gedacht....bis ich das Spiel selbst gespielt hab. Zuerst eine wichtige Info an alle Fans: Auch wenn ihr die Filme oder die Bücher noch so verehrt, überlegt es euch bitte zweimal bevor ihr das Geld zum Fenster raus schmeisst.


Lord of the Rings: Conquest - Der Herr der Ringe: Die Eroberung - Test, Review, Testbericht für PS3 und Xbox 360

Obwohl „die Eroberung“ komplett auf Multiplayer ausgelegt ist, hat man dem Spiel einen Singleplayer-Modus spendiert. Wobei – mehr schlecht als recht. Der Singleplayer ist eigentlich nichts anderes, als die Multiplayer-Maps mit Bots angereichert. Mit saublöden Bots, wenn ich das mal so sagen darf. Die helfen euch nämlich überhaupt nicht beim erledigen der Aufgaben. Als Schwertkämpfer, Bogenschütze, Magier oder Späher müsst ihr die grossen Schlachten aus dem Herr der Ringe Universum nachspielen. Wenn man dazu noch bedenkt, dass EA die komplette Lizenz an den Filmen hat, frag ich mich einmal mehr, wie man das hat in den Sand setzen können. Obwohl in den Tutorials viel von taktischem Vorgehen gelabert wird, beschränkt sich das Gameplay nur auf simples „Knöpfe hämmern“.


Ob ihr jetzt als Schwertkämpfer versucht die unnützen Kombos zu verwenden oder euch als Späher in die Horden schleicht, nur um einen einzigen Gegner aus dem Hinterhalt zu meucheln bevor ihr durch einen Schwerthieb niedergestreckt werdet – von Taktik hab ich während dem Zocken nicht viel gespürt. Ein Gefühl welches eher noch aufzukommen vermag, ist wohl der Frust. Wenn ihr wegen eines ausgeführten Schlages die Brücke herunter stürzt, werdet ihr euch noch häufig genug fragen, wie viel Liebe in diesem Spiel wohl stecken mag......Ausserdem dünkt es den geneigten Spieler doch stark, dass Pandemic keine Ahnung von Balancing hat. Während der Schwertkämpfer und der Magier unglaublich stark sind, finden der Bogenschütze und der Späher praktisch keine Verwendung im Spiel. Auch in den etwas besser spielbaren Multiplayer-Partien (klar – die Bots sind ja hier nicht mit dabei) findet man mehrheitlich Schwertschwinger und Zauberer.


Lord of the Rings: Conquest - Der Herr der Ringe: Die Eroberung - Test, Review, Testbericht für PS3 und Xbox 360

Und um auch den letzten Funken Hoffnung zunichte zu machen, musste ich feststellen, dass das Hero-Gameplay sich bis auf winzige Einzelheiten nicht von den „normalen“ Klassen unterscheidet. Ob ihr jetzt mit Gandalf auf den Balrog losgeht oder mit einem Standard-Magier, den Unterschied bemerkt man nur anhand des weissen Mantels und der grauen Haare....


Dabei sind die Ansätze durch das Battlefront-Prinzip doch gar nicht schlecht. Die aus den Filmen nachgestellten Maps sind zwar auf der grafischen Seite potthässlich, haben aber doch einen gewissen Wiedererkennungswert. Auf den Karten sind Punkte verteilt, die entweder von der guten Seite gehalten, oder – schwer zu erraten, was? - von der bösen Seite eingenommen werden müssen. Weitere bekannte Spiel-Modi (einfach aufs HdR-Universum gemünzt, wie z.B. satt Capture the Flag – Capture the Ring) sind selbstverständlich auch vertreten bringen aber nicht die gewohnte Abwechslung. Was für Fans aber interessant sein könnte: Im Solo-, sowie im Multiplayer-Part darf man zwischen der guten Seite und der Seite Saurons wählen. Nett. Da die Klassen aber komplett identisch sind und sich auch genau gleich spielen, ist der Reiz auch hier auf ein Minimum zurück geschraubt. Schade.


Lord of the Rings: Conquest - Der Herr der Ringe: Die Eroberung - Test, Review, Testbericht für PS3 und Xbox 360

Mit dem Auge der Grafikhure betrachtet, ist „die Eroberung“ wahrlich keine Augenweide. Kantige Modelle, schlechte Sprech- und Bewegungs-Animationen und verwaschene Texturen (schon mal was von Bump-Mapping gehört) runden das Spielerlebnis ab und machen aus „der Eroberung“ wohl eher „die Enttäuschung“. Das einzige was im technischen Bereich mithalten kann ist der Soundtrack. Klar...der wurde ja auch für die Filme komponiert und nicht fürs Spiel. Übrigens; die Synchronsprecher sind allesamt nicht die aus den Filmen. Bis auf den Erzähler. Der hat die Synchronstimme von Elbenpapa Elrond.



Fazit:

Der einzige Grund das Spiel zu kaufen kann wohl nur sein, wenn ein Fan die Sammlung komplettieren will. Pandemic hat wahnsinnig viel Potential verschenkt. Zwei bis drei Monate länger in der Entwicklung und die miesen, unnötigen Fehler hätten das Spiel wenigstens für Fans interessant gemacht. So lautet mein Schlussurteil aber ganz eindeutig: Finger weg!


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