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AutorenbildArmin Medic

The(G)net Review: Deathbound

Von der Nische zum Branchen Dominator. Am Soulslike Genre kommt 2024 keiner mehr vorbei. Mittlerweile vergeht kein Monat ohne irgendein Demon Souls inspiriertes Action-Hau Drauf. Um die Spielerschaft jedoch bei Laune zu halten reicht es nicht, einfach FromSoft's Hit Reihe zu kopieren. Es gilt mit neuen, interessanten Mechaniken zu punkten. Deathbound verspricht letzteres.


Deathbound Test, Review, Testbericht.

In der rostbraunen Welt von Zieminal gibt es nichts zu lachen. Nach einer weltumspannenden Apokalypse wird die Zivilisation ins düstere Mittelalter zurückgeworfen. Zwar stehen die Gebäude wie Fabrikanlagen, Bunker und der grosse Rest noch, aber weder WiFi oder Mobiltelefonie noch irgendwelchen anderen technischen Schnickschnack funktionieren. Eine funktionierende Wirtschaft, wie wir uns kennen, sind in Deathbound nur Geschichten aus vergangenen Zeiten.


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Theron Guillauman alias "der Kreuzritter des Todes" befindet sich mittendrin in dieser Misere. Klassisch in schwerer Ritterrüstung gekleidet, samt passendem Schild und Schwert, könnte man meinen, ein Dark Souls Knight hätte sich ins Spiel verirrt. Die behäbige Rolle, der Block samt Parieroption und zwei unterschiedliche Hiebe verstärken unseren Verdacht. Die ersten paar Minuten vermöbeln wir im Testlevel bzw. Tutorial die üblichen dürren Untoten und wahnsinnigen Säbelschwinger. Dabei werfen wir regelmässig ein Auge auf unsere Lifebar, die unerwartet an die Ausdauer gekoppelt ist. Verliere ich einen Teil meiner Gesundheit, wird auch die Staminabar um den gleichen Wert gekürzt.


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Was auf den ersten Blick besonders für Neulinge verwirrend und teils frustrierend wirken kann, macht schon nach den ersten Minuten Sinn. Denn Theron ackert sich nicht alleine durch die finsteren Korridore und Militäranlagen. Nach dem ersten Scharmützel stossen wir auf den leblosen Körper einer Meuchelmörderin. Theron absorbiert ihre Seele und ab sofort übernehmen wir ihre Fähigkeiten. Per Druck auf das Digipad verwandeln wir uns in eine flinke Messerstecherin mit eigener Lebens/Staminaleiste, deren blitzschnelle Dashes kaum Zeit fürs Durchatmen lassen. Zudem verteilen wir mit ihr aus sicherer Entfernung empfindliche Treffer mit der Armbrust. Sobald sich die Ausdauer senkt, wechseln wir zu Theron, der mit voller Energie den Rest des Widersachers erledigt.


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Beim knapp 10 stündigen Durchgang wurde unsere bunte Truppe u.a. um einen giftverschiessenden Magier, einem Kung Fu FIghter mit Capoeira Moves, einem Hammer schwingenden Tank und der speerfuchtelnden Lulia erweitert. Aber aufgepasst, die Charaktere werden euch nicht einfach vor die Füsse geknallt. Wer sich nicht genau in den linearen Levels umschaut, kann schon mal an einem Sidekick vorbei latschen. Maximal vier Seelen unterschiedlicher Helden lassen sich gleichzeitig mittragen. Bei jeder Attacke füllt sich der fünfstufige Syncmeter. Sobald dieser freudig blinkt, wechseln wir während einer Angriffsserie umgehend auf einen alternativen Charakter und zaubern einen mächtigen Sync-Move aus dem Ärmel, der unserem Gegenüber heftigen Schaden verursacht.


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Besonders bei den Bosskämpfen erwies sich diese Taktik als vorteilhaft. Das konstante wechseln der Figuren unterstützt zudem noch einen weiteren Effekt; Ruhende Charaktere regenerieren langsam ihre Gesundheit. Denn sollte einer der Helden das Zeitliche segnen, reisst er alle in den Abgrund und wir landen umgehend im Game Over.


Deathbound Test, Review, Testbericht.

Wie es sich für ein Soulslike gehört, päppeln wir uns an den unterschiedlichen Checkpoints bzw. Elektrosäulen hoch, investieren unsere XPs in den Skilltree, der unsere Abwehr, Schlagkraft, Sync Aufladung usw. aufwertet und stellen hier auch unser Wunschteam aus den gefundenen Seelen zusammen. Als Accessoires dienen Ringe mit stets zwei unterschiedlichen Boosts, die sich ebenfalls aufleveln lassen. Per Schnellreise geht's zudem in bereits absolvierte Gebiete, um den einen oder anderen übersehenen Helfer aufzugreifen oder mehr XP zu farmen, falls die teils heftigen Bosse einem zu sehr zusetzen.



Fazit:

Deathbound bietet kurzweilige Actionunterthaltung für den Hardcore Dark Souls Fan. Die Mechaniken sind schnell erlernt und rein theoretisch funktioniert das Konzept auf Papier. In der Praxis mangelt es aber an Optimierung. Verzögerte Schläge, unausgereifter Animation Cancel und die etwas hakeligen Sync-Moves dämpfen die anfängliche Motivation. Es fehlt an der präzisen Geschmeidigkeit, die man in der heutigen Zeit erwartet. Wer aber auf Steuerungsverhalten aus alten Souls Tagen steht, wird bestens bedient. Die unterschiedlichen Feinde bieten nichts Neues und besonders bei einigen Gegnern kommen mir gewisse Movesets verdächtig bekannt vor. Bei den Bossen hat man sich nicht aus dem Fenster gelehnt und auf die bewährten Ritter mit Riesenschwert oder Magie verschiessende Zauber-Altheten gesetzt. Kreativer kommt da schon das Leveldesign daher. Teils komplexe Abschnitte mit Shortcuts und der gelegentliche Aha-Moment sorgen für gute Laune, auch wenn die ewig rostmatschige Optik etwas mehr Farbvarianten vertragen hätte. Und auch bei Deathbound begeht man den Kardinalfehler, dass man den finalen Abschnitt einfach mit allen Gegnervarianten im Quadrat vollstellt, damit künstlich der Schwierigkeitsgrad Richtung unfair getrieben wird. Liebe Entwickler, nehmt euch doch den letzten Part vor dem Endboss im Elden Ring DLC als Beispiel. Das mag alles sehr harsch klingen, man darf aber nicht vergessen, dass 2024 im Genre mit Stellar Blade und Wu Kong die Messlatte nochmals höher gelegt wurde. Was früher noch abgenickt wurde, geht heute nicht so einfach durch. Deathbound kann man als soliden Durchschnitt klassifizieren, der sich das Mittelfeld mit Titeln wie Steelrising oder Thymesia teilt.


Deathbound Test, Review, Testbericht.

Deathbound gibt's digital für PlayStation 5, Xbox Series X|S und PC via Steam und GOG. Das Testmuster stammt von Trialforge Studio, wofür wir uns herzlich bedanken.

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