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AutorenbildSascha Böhme

The(G)net Review: Dead Space

Ihr mögt Sci-Fi? Ihr mögt gepflegten Horror und gorige Effekte? Filme wie "Alien", "Das Ding" oder "Event Horizon"? Dann werdet ihr um EA's Weltraum-Epos Dead Space nicht herum kommen. Selten hat uns eine neue Franchise derart in den Bann gezogen.


Dead Space Test, Review, Testbericht.

Wer mich kennt weiss, dass ich für einen guten Shocker immer zu haben bin, sei es nun als Film oder in Videospielform. Leider sind gute neue Horror-Spiele im letzten Jahrzehnt (!) eher eine Rarität. Klassiker wie Resident Evil, Silent Hill oder Fatal Frame sind nach wie vor die besten Vertreter des Genres. Viele neuere Spiele wie Illbleed, Lifeline oder Geist behaupten von sich, euch in Angst zu versetzen, bringen es aber nicht wirklich zu Stande. Doch jetzt kommt Electronic Arts mit Dead Space, eine brandneue Franchise, die dem Genre alle Ehre macht! Ob ihr Angst haben werdet hängt allerdings davon ab, wieviel Fantasie ihr habt und ob ihr richtig in ein Videospiel eintauchen, euch fallen lassen könnt. Dead Space ist definitiv eines dieser Games, die ihr alleine und in völliger Dunkelheit geniessen solltet. Am besten mit Kopfhörer oder laut aufgedrehtem 5.1 Soundsystem. Wenn ihr diesen Ratschlag befolgt kann ich euch garantieren, dass euch die Vorkommnisse an Bord der USG Ishimura in Angst und Schrecken versetzen werden!


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Dead Space bedient sich ausgiebig bei vielen verschiedenen Horror-Idealen. Am besten lässt es sich als eine Mixtur aus Filmen wie 'Event Horizon' und John Carpenter's 'Das Ding aus einer anderen Welt' beschreiben, mit Gameplay-Elementen aus Resident Evil 4 und Bioshock. Ihr übernehmt die Rolle von Isaac Clarke, einem Ingenieur, der die Kommunikationsanlagen des Raumschiffs 'USG Ishimura' überprüfen und reparieren soll, nachdem der Funkkontakt zur Erde abgebrochen ist. Bei der Ankunft stellt ihr fest, dass die USG Ishimura einem schwebenden Blutbad gleicht und die Crew nicht nur auf grauenvolle Art und Weise getötet wurde, sondern auch noch mit einem mysteriösen Alien-Virus infiziert ist, die sie zu grotesken, äusserst aggressiven Kreaturen mutieren lässt. Weil euer eigenes Schiff bei dem Dockungsmanöver mit der Ishimura schwer beschädigt wurde ist es eure Aufgabe, dieses wieder auf Vordermann zu bringen und nebenbei aufzuklären, was genau an Bord des riesigen Sternenkreuzers passiert ist.


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Von der ersten Minute an zieht euch die atemberaubende Präsentation und die sensationelle Grafik in ihren Bann. Um die Schönheit der Optik nicht zu verschandeln haben sich die Entwickler dazu entschieden, sämtliche altbekannte Bildschirmelemente wie Lebens- oder Ammo-Anzeigen zu beseitigen. Ein klassisches HUD gibt es nicht, trotzdem ist alles da, was ihr braucht: Lebensanzeige, Anzeige für Spezial-Energie, eine 3D Karte, ein Logbuch und ein Inventory-System. Eure Lebensanzeige seht ihr beispielsweise in Form eines leuchtenden Schlauchs am Rücken eures Anzugs. Videobotschaften, Inventar oder die 3D Karte werden über den Bordcomputer dieses Anzugs holografisch dargestellt. Während ihr darauf zugreift, könnt ihr euch immer noch frei bewegen und die Kamera rotieren. Alle Aufträge erhaltet ihr über holografische Videomessages oder Audio-Logs. Sogar Wegweiser zum nächsten Ziel werden holografisch auf den Boden projeziert.


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Obwohl das Spiel zu 90% an Bord des riesigen Raumschiffs spielt und ihr einzelne Gebiete mehrmals aufsucht, kommt es euch nie so vor, als würdet ihr ständig durch die gleichen Korridore laufen oder die gleichen Räumlichkeiten betreten. Manchmal müsst ihr euch Wege ausserhalb des Raumschiffs suchen, in totaler Schwerelosigkeit. Dann springt ihr dank Magnetstiefeln von der Wand zur Decke und liefert euch mit den Aliens 360 Grad Scharmüzel. Die mutierten Crewmember halten euch ständig auf Trab und kommen in vielen, abstossenden Variationen daher. Manche haben noch menschliche Beinde, andere sind komplett transformiert und greifen mit Tentakeln an. Je länger jemand mit dem Virus infiziert ist, desto schlimmer wird die Mutation - so scheint es zumindest. Um diese Wesen zu töten, müsst ihr sie zerstückeln. Dazu schiesst ihr ihnen mit dem Lasercutter Arme, Beine, Köpfe oder Tentakeln ab. Aber Achtung: Platzende Köpfe und Bäuche bringen schonmal kleine Krabbelviecher zum Vorschein, die euch dann ins Gesicht springen! Die vielen verschiedenen Monsterarten lassen euch immer im Unklaren, was als nächstes passiert, ganz wie im Film 'Das Ding'. Ihr steuert Held Isaac übrigens über eine klassische über-die-Schulter Ansicht, wie in Resident Evil 4. Zu Beginn scheint die Kamera etwas zu nahe am Helden, dieser Eindruck verschwindet jedoch mit längerer Spielzeit. Die KI der Feinde darf als clever bezeichnet werden. Flüchtet ihr von den Viechern, krabbeln sie vielleicht durch einen Lüftungsschacht und überraschen euch an einem anderen Ort.


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Dead Space gibt euch eine Menge cooler Waffen in die Hand. Ihr startet mit einem Plasma Cutter, der sowas wie die Basis-Handfeuerwaffe darstellt. Später findet ihr Rifles, Rippers (Sägeblatt Waffen), Line Guns (fürs Grobe), Flammenwerfer und vieles mehr. Die Waffen lassen sich an speziellen Terminals mit Power-Nodes verbessern. Diese findet ihr versteckt im Raumschiff oder kauft sie im Shop, ebenso wie andere Upgrades, neue Suits oder Munition. Apropos Munition: Praktisch ist, dass gefallene Gegner immer Munition für die Waffe fallen lassen, mit der ihr ihnen das Lebenslicht ausgeknipst habt. Isaac bekommt nebenbei noch telekinetische Kräfte und die Fähigkeit, die Zeit zu verlangsamen. Diese Kräfte werden häufig bei kleineren Umgebungs-Puzzles eingesetzt.


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Neben der grandiosen Grafik trägt auch der sensationelle Sound zur gelungenen Grusel-Atmosphäre bei. Richtige Musikstücke gibt es keine, dafür werden passende Sound-Fetzen je nach Stimmung und Action eingespielt. Das Spiel zwingt euch auf die Umgebungsgeräusche zu achten. Ihr hört Kratzen, fallende Kanister, Grollen, ein Schmatzen oder auch mal leises Geflüster. Unheimlich! Die Soundkulisse alleine sorgt schon für Schweissperlen auf der Stirn und ihr seid ständig angespannt. Es könnte ja etwas unbeschreiblich grauenvolles hinter dem nächsten Ecken auf euch lauern! Die Sprachausgabe (Englisch) überzeugt und passt perfekt auf die Lippenbewegungen der virtuellen Schauspieler. Isaac selbst ist stumm, ganz wie sein Counterpart Gordon Freeman aus Half Life.


Dead Space Test, Review, Testbericht.

Dead Space ist ein reinrassiges Einzelspieler-Erlebnis, falls ihr also mit einem Freund spielen wollt, müsst ihr woanders suchen. Wie Bioshock vor ihm macht die Singleplayer Kampagne aber derart viel Laune, dass ihr das locker verschmerzen werdet. Die 12 Kapitel werden euch bestimmt um die 9 Stunden unterhalten und ich glaube behaupten zu dürfen, dass Dead Space eines dieser Spiele ist, die man gerne ein zweites Mal durch zockt!



Fazit:

Wahnsinn! Was für ein Spiel! Seit der "Doberman-Szene" aus Resident Evil hatte ich nicht mehr soviel Spass an Schockeffekten. Überhaupt hatte ich seit Resident Evil nicht mehr soviel Spass mit einem Survival-Horror Spiel. Dead Space sieht atemberaubend aus, zieht euch mit seinem Sound in seinen Bann, spielt sich hervorragend und wird nie langweilig. Ich kann euch dieses Spiel nur wärmstens ans Herz legen. Für mich ist es ein ganz heisser Kandidat auf den Titel "Spiel des Jahres 2008" und es wird wohl nur einen verschwindend kleinen Bruchteil von Gamern geben, die Dead Space nicht zu schätzen wissen.


Dead Space Test, Review, Testbericht.

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