Sonne, Strand und sexy Beach-Babes, das alles bietet Dead or Alive Xtreme Beach Volleyball. Doch ist somit automatisch auch ein gutes Spiel? Als das erste Mal Bilder von Dead or Alive Xtreme Beach Volleyball gezeigt wurden, ging ein Raunen durch die Gaming Community. Einerseits waren viele Gamer schon von den ersten Bildern begeistert, andererseits kritisierten auch eine Menge Leute, dass man mit "Sex" Games verkaufen wolle.
Inzwischen ist das Spiel im Handel erhältlich und etwas kann man schon sagen, bevor man überhaupt intensiv auf das Game eingeht: Die ganze Aufregung im Vorfeld war doch reichlich übertrieben. Natürlich bietet das Spiel knisternde Erotik, Girls in knappen Bikinis und selbstverständlich spielen die Entwickler gekonnt mit den verschiedensten (Männer-?)-Phantasien. Aber das alles ist so offensichtlich, dass der Spieler es sofort bemerkt und er erkennt auch sofort, dass es die Hersteller bei weitem nicht so todernst sehen, wie die vielen selbsternannten Sittenwächter, die schon, bevor das Game überhaupt released wurde, von einem weiteren Tiefpunkt der Spiele-Industrie gesprochen haben. Denn Dead or Alive Xtreme Beach Volleyball lässt sich wohl am besten mit Monster Rancher, ebenfalls aus dem Hause Tecmo, vergleichen.
Es geht nie wirklich darum, möglichst gut Volleyball zu spielen, genau wie es in Monster Rancher nie wirklich um die Kämpfe geht. Der Begriff "Feriensimulation" würde das Spiel wohl am ehesten charakterisieren. Wie sich Dead or Alive 3 Veteranen noch erinnern können hat Zack, nachdem er das DoA-Turnier gewonnen hat, einen Trip nach Las Vegas gemacht, um sich etwas von den Strapazen des Kämpfens zu erholen. Wie wir nun erfahren, hat er dort in den Casinos richtig abgeräumt und sich aus dem Gewinn eine kleine Insel gegönnt. Und da es ihm dort wohl zu einsam war, hat er unter dem Vorwand eines Turniers die ganzen hübschen DoA Ladies auf sein Eiland gelockt. Am Anfang stehen dem Spieler die bekannten DoA 3 Stars, plus die neue Volleyballspielerin Lisa, zur Auswahl. Hat man sich dann für eine Protagonistin entschieden, betritt man auch schon Zacks Insel, ein Tropenparadies, wie es wohl noch keines in dieser grafischen Qualität zu bewundern gab.
Die Ferienstimmung auf der Insel wurde wirklich perfekt inszeniert und man kann den warmen Sand fast spüren. Und spätestens hier versteht man den Sinn von Dead or Alive Xtreme Beach Volleyball, denn so wunderbar abschalten konnte man wohl noch in keinem Game. DoA XBV ist wohl die günstigste Südseereise aller Zeiten. Nun gut, jetzt mögen Kritiker einwenden, der Volleyball Part sei also doch nur vorgeschoben und in Wirklichkeit gehe es gar nicht mehr um ein Spiel, sondern man hätte eben so gut die Sports Illustrated Swimsuit Edition kaufen können. Aber das ist eben auch nicht richtig, denn Volleyball zu spielen macht wirklich Spass und das Spielprinzip ist auch sehr durchdacht. Nur muss der Spieler weniger durch die Gegend rennen, sondern viel mehr ein Gefühl für den Ball entwickeln und spüren, wann er den Ball schmettern soll. Das ist relativ einfach zu erlernen und durch die sogenannten Nice Points, die man erhält, wenn man den Ball richtig getroffen hat, geht das Ganze schnell in Fleisch und Blut über. Timing ist alles, könnte man auch sagen.
Jedoch dreht sich bei Dead or Alive Xtreme Beach Volleyball nicht alles nur um Volleyball, denn bei verschiedensten anderen Minigames kann man auch Geld verdienen. So lohnt sich ein Casino Besuch auf alle Fälle und auch das Hopping Game am Pool macht Spass. Das gewonnene Geld investiert man dann in verschiedenste Bikinis, Accessoirs und Geschenke. Dutzende von Artikeln stehen zur Auswahl und Sammlernaturen werden sicher in genügendem Masse herausgefordert, denn bis man für jedes Mädchen alle Bikinis freigespielt hat, vergeht schon einige Zeit.
Technisch gibt es an Dead or Alive Xtreme Beach Volleyball nichts zu bemängeln. Die Grafik ist wunderschön und ein besseres Karibik Feeling wurde noch nie in einem Spiel vermittelt. Auch die ganzen Mädels und ihre Accessoires wurden mit viel Liebe zum Detail gestaltet. Zwar gibt es ab und zu ganz kleine Clipping Fehler, beispielsweise kann das lange Haar durch einen Hut fallen, aber das fällt wahrscheinlich nur sehr aufmerksamen Spielern auf.
Unterstützt wird die sehr gute Grafik noch durch den ausgezeichneten Soundtrack. Natürlich wird es immer Leute geben, die über einige Lieder die Nase rümpfen, aber denen steht es offen den Soundtrack selber zu bearbeiten, wobei es wohl schwer sein wird, noch stimmungsvollere Musik zu finden. Ein grosser Teil des Südseefeelings wird also auch über den Soundtrack erzeugt.
Die Girls wurden alle sehr detailliert gestaltet und es macht Spass, sie beim Sonnenbaden zu beobachten und ihnen immer wieder neue Outfits zu "schenken". Dieser Aspekt ist sehr interessant und niemand wird bezweifeln, dass der auch einen grossen Teil des Scharms von Dead or Alive Xtreme Beach Volleyball ausmacht. Trotzdem ist das Spiel keine billige Voyeur Simulation, wie mancher Kritiker nun behaupten wird. Natürlich haben die Macher sehr viel Energie in diesen Teil des Games gesteckt, die ganzen Bikinis sind sehr phantasievoll, manchmal nicht viel mehr als ein Hauch von Nichts. Zyniker könnten das Ganze als Barbie Game für Männer bezeichnen und vielleicht haben sie sogar recht, wobei das gar nicht so schlimm sein muss, denn Männer, die sich freiwillig mit Mode, auch wenn es nur Bademode ist, auseinandersetzen, sind dadurch vielleicht viel aufgeschlossener, was die Bedürfnisse des anderen Geschlechts angeht.
Fazit:
Man muss gar nicht darum herum reden, Dead or Alive Xtreme Beach Volleyball lebt zu einem grossen Teil von der Erotik und die wurde wirklich perfekt ins Spiel eingebunden. Das Game bietet aber deutlich mehr als nur das und es ist wohl die beste Feriensimulation, die es je gab. Man kann sogar Aspekte eines Dating Games entdecken und das mag für manchen "Import-Fan" besonders interessant sein. Sollte sich Dead or Alive Xtreme Beach Volleyball gut verkaufen, könnte es vielleicht sogar manches Dating Game in den Westen schaffen, was natürlich ein sehr schöner Nebeneffekt wäre. Es ist schwer zu sagen, wer das Spiel nun kaufen soll. Gamer, die es nur wegen dem "Sex" kaufen, werden vielleicht ein wenig enttäuscht sein, denn es ist kein Hentai Game und mehr nackte Haut als in der Werbung oder auf dem Cover sieht man nicht. Es ist wohl das perfekte Spiel für alle, die gerne mal eine oder zwei Stunden abschalten und etwas Südsee Atmosphäre geniessen und dabei vielleicht noch ein bisschen Volleyball spielen wollen.
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