Ein Port für ein fast 20 Jahre altes Spiel hat es anno 2024 noch auf die, schon fast aus dem letzten Loch pfeifende, Nintendo Switch geschafft. Das Xbox 360 Weltraumabenteuer DarkStar One aus dem Jahre 2006 gibt sein kleines Comeback und ist nun neben dem PC und der Xbox auch auf der aktuellen Nintendo Konsole erhältlich.
In DarkStar One schlüpfen wir in die Schuhe von Kayron Jarvis, einem frisch gebackenen Geleitschutzpiloten, der gerade seine Ausbildung bei SimRob Security Services abgeschlossen hat. Als kleines Geschenk zum bestandenen Abschluss, hat uns unser vor kurzem verstorbene Vater ein Raumschiff, die titelgebende DarkStar One, hinterlassen. Mit diesem Schiff fliegen wir ab jetzt also durch die weiten Welten der Galaxis. Nach ein paar schnellen Einführungsmissionen, um unser neues Gefährt besser kennen zu lernen, geht’s auch schon los und wir dürfen unser Logbuch nach Herzenslust mit Missionen füllen.
Ob ihr eine Karriere als Händler, Schmuggler, Weltraum-Pirat oder doch Kopfgeldjäger anstrebt, ist euch dabei selbst überlassen. Euer Ruf in der Galaxie entwickelt sich ganz nach den Entscheidungen und Handlungen, die ihr während eures Abenteuers trefft. So kann sich Kayron mit diversen Fraktionen entweder gut stellen oder es sich mit ihnen verscherzen, es liegt ganz in eurer Hand.
Damit ihr in den vielzähligen Gefechten nicht sang- und klanglos untergeht, müsst ihr fleissig Credits verdienen, um die DarkStar One stetig aufzuwerten. Das geschieht natürlich durch das Erledigen von Haupt- und Nebenmissionen. Für jeden abgeschlossenen Auftrag fliesst eine nette Anzahl an Credits auf euer Konto. In jedem der zahlreichen Sternen-Systeme findet ihr Forschungs- und Handelsstationen, auf denen ihr landen könnt, um euch am Terminal die aktuell zur verfügung stehenden Missionen abzuholen.
Neben genügend Kohle für die Upgrades müsst ihr auch Artefakte auf euren Reisen finden und einsammeln. Die DarkStar One ist nämlich ein spezielles Raumschiff und so werden die drei Hauptteile des Schiffs, der Rumpf, die Flügel und der Antrieb, mithilfe von Artefakten verbessert. Je mehr ihr euer Schiff verbessert, desto mehr und vor allem stärkere Upgrades wie Waffen, Schilde und Brenner könnt ihr euch in der Schiffswerft kaufen und montieren lassen. So passt ihr die DarkStar ganz an euren Spielstil an. Nimmt euch eine Truppe Piraten mal so richtig auseinander, kann es extrem befriedigend sein, sich nach ein paar Nebenmissionen einen neuen Laser oder ein paar neue Raketen ans Schiff zu schnallen und damit die erneute Begegnung mit dem Weltraumgesindel ganz anders aussehen zu lassen.
Das Herzstück des Spiels sind definitiv die Raumschiffschlachten, in denen ihr euer Fluggeschick regelmässig unter Beweis stellen müsst. Gekonntes Manövrieren, getimtes Ausweichen und strategisches Bremsen und Schubgeben will gelernt sein, um in den Kämpfen die Oberhand zu gewinnen. Habt ihr euer Schiff erstmal so richtig im Griff, düst ihr nur noch so durch die Weiten des Alls.
Ganz charmant und üblich für Spiele aus den frühen 2000ern: Seid ihr erstmal in einen Kampf verwickelt, gibt es via Funk auch gleich gehörig Trashtalk auf die Ohren. Ich meine, wer würde seine Gegner nicht gerne mal “entkörpern” oder wünscht ihnen, dass sie 300 Tode sterben. Die NPCs im Spiel sind allgemein sehr gesprächig, ihr könnt so ziemlich jedes Schiff und jede Station im Spiel anfunken und so kurze Dialoge auslösen. Hier und da können Funksprüche anderer Schiffe auch mitgehört werden, um so an wichtige Informationen heranzukommen.
Für das Durchspielen der Hauptmissionen dürft ihr mit rund 20 Stunden rechnen. Mit all den Nebenmissionen und Möglichkeiten, die euch das Spiel bietet, können natürlich noch viel mehr Stunden hinter dem Steuer der DarkStar One verbracht werden.
Fazit:
Wie bei vielen dieser Ports, die in den letzten Jahren für die Switch erschienen sind, frage ich mich ein bisschen, wer eigentlich genau die Zielgruppe für diese Spiele sein soll. Für Kenner und Liebhaber des Originals bietet dieser Port eigentlich nichts Neues und ob fast 20 Jahre alte Grafik und Gameplay jüngere bzw. neue Spieler wirklich noch hinter dem Sofa hervorlocken wird, ist auch eher fraglich. DarkStar One geht von daher schon fast in die Kategorie "Special Interests". Trotzdem; wer auf Raumschiffschlachten steht und von der etwas trüben und blockigen Grafik nicht abgeschreckt ist, wird mit DarkStar One auch auf der Switch durchaus seinen Spass haben.
DarkStar One ist digital exklusiv für Nintendo Switch erhältlich. Unser Test-Muster stammt von Kalypso Media, wofür wir uns herzlich bedanken!
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