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AutorenbildSascha Böhme

The(G)net Review: CYGNI: All Guns Blazing

Neue Shoot’em Ups mit Drive und frischen Gameplay Konzepten sind sehr selten geworden. Umso erstaunlicher – oder vielmehr erfreulicher – ist es, dass gerade Konami mit CYGNI: All Guns Blazing nach Contra: Operation Galuga in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal in die Bresche springt. Fast wie in "guten, alten Zeiten", oder?


CYGNI All Guns Blazing Test, Review, Testbericht für Xbox Series X

Die Geschichte spielt auf dem fernen Planeten CYGNI, wo eine ausserirdische Spezies vermeintlich grundlos eine menschliche Siedlung angreift. Warum, wieso und überhaupt? Das gilt es in der 7 Level langen Story-Kampagne herauszufinden. Wir übernehmen als weibliche Protagonistin die Kontrolle über einen High-Tech Fighter namens ORCA, das zurzeit beste Kampfflugzeug, das die Menschheit zu bieten hat. Neben Drohnen-Unterstützung und zwei kräftigen Waffen-Systemen bietet der Fighter vor allem ein einzigartiges Energie-System, das es dem Piloten erlaubt auf Knopfdruck entweder die Feuerkraft oder die Schilde in sechs Stufen zu stärken. Zusätzlich lassen sich die beiden Hauptwaffen (Laser und Raketen) manuell justieren, womit wir den Schusswinkel verstellen und zwischen zielsuchenden Geschossen und Luft-Boden-Angriffe umstellen.


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Wer das Spiel zum ersten Mal startet, wird von der enormen Schnelligkeit, den äusserst aggressiven Gegner-Wellen und dem Nonstop Kugel-Hagel überrascht sein. Als Shmup-Veteran habe ich zu Beginn selbstsicher die normale Spielstufe ausgewählt nur um wenig später zu realisieren, dass dies eine ziemlich blöde Entscheidung war. Ohne ein paar anständige Upgrades und zumindest einem rudimentären Verständnis des Gameplays sieht man in CYGNI absolut kein Land. Also erstmal easy ein paar Levels beenden, das Schiff upgraden und dann auf Stufe "Normal" oder "Hard" wechseln. Zu den Upgrades zählen z.B. die oben erwähnten Drohnen für zusätzliche Firepower, ein Shield-Overload aka "Smart-Bomb", ein Laser-Beam oder die Aufstockung der Anzahl Homing-Missiles.


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Wie bereits erwähnt lässt sich die Schildstärke und die Feuerkraft der Laser manuell justieren. Dies geschieht on-the-fly mit den Schulterbuttons und in 6 Stufen. Ein blauer Ring für die Schilde und ein Roter für den Laser geben Auskunft über den verbleibenden Energievorrat. Mit mehr Schildenergie schluckt ihr bis bis zu 6 Treffer, bevor ihr ins Gras beisst und eines der drei Leben verliert. Aber nur mit genügend Laser-Energie lassen sich Homing Missiles zünden oder die Schilde der Zwischen- und Endbosse anständig penetrieren. Aufgeladen wird die wichtige Energie mit Energy Pick-Ups von abgeschossenen Gegnern. Das beste Motto lautet also stets "Angriff ist die beste Verteidigung", denn nur wer schnell viele Gegner abschiesst, erhält auch viele Energy Pick Ups. Ähnlich wie in DOOM wird agressives Vorgehen in einem Risk-Reward-System belohnt.


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Wer den Energie-Haushalt gut managet, kann sich (fast) gefahrenlos in den feindlichen Kugelhagel stürzen, schnell ein paar Formationen eliminieren, die Energy Pick Ups einheimsen und damit gleich wieder die Schilde füllen. Das macht mächtig Laune, geht nach einer Weile in Fleisch und Blut über und entfaltet später eine fast schon hypnotische Sogwirkung. Bei den fetten Kanzlern ist dann eine andere Strategie gefragt, da hier Energy Pick Ups eher rar sind. Um gegen diese teils bildschirmgrossen Zwischen- und Endbosse zu bestehen, sollte man im Level zuvor am besten genügend Energie gesammelt haben, um die Reserven für Schilde und Laser komplett zu füllen.


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Aber es geht noch weiter: Mittels R3 wird zwischen Bodenzielen und Lufteinheiten gewechselt, was auch bei den Bossen immer wieder nötig ist. Der Klick auf R2 schliesslich wechselt zum Homing-Schuss, der zwar etwas weniger stark ist, sich in der Hektik aber immer wieder bezahlt macht. Ausserdem darf mit dem rechten Analogstick der Winkel des Schusses leicht verändert werden, was vor allem bei den Bullet Hell-artigen Bossfights hilfreich ist. Kurzum, fast jeder Button auf dem Controller ist mit einer Funktion belegt und folglich ist ein bisschen Zeit nötig, um alle Systeme perfekt zu handeln. Hat man das intus und erst dann entfaltet CYGNI sein volles Potential.


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Ein besonderes Highlight in CYGNI ist sicherlich die Grafik. Ich habe selten so hübsch animierte Gegner, so viele Partikeleffekte und so einen Haufen Gegner und Schüsse auf einmal auf dem Bildschirm gesehen. Dabei kommt das Spiel nur in sehr seltenen Fällen ins Ruckeln, was vermutlich nicht mal an der Engine, sondern mehr am Laden/Streaming liegt. Optisch ist das Spiel einfach nur grandios, anders kann man es nicht sagen. Klar, etwas mehr gestalterische Abwechslung wäre schön gewesen. Auf dem Planeten CYGNI scheint es aber nicht gerade viele unterschiedliche Biome zu geben. Letztendlich ist das aber Meckern auf höchstem Niveau. Zwischen den Levels gibt's immer wieder filmreife CGI-Zwischensequenzen zu bestaunen, zumindest im Story-Modus.


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Nach knapp 2 Stunden dürfte man die Kampagne (auf EASY) durch haben, worauf sich der Arcade-Modus eröffnet. Das Spiel ist kurz, aber immernoch länger als die meisten Genre-Vetreter. Der Arcade-Modus bietet zwar letztendlich nichts neues und auch die Upgrades aus der Story sind futsch und müssen neu verdient werden, bietet aber Shmup-Enthusiasten die Möglichkeit, ihre Skillz zu verbessern und sich einen Eintrag in der internationalen Online-Rangliste zu sichern. Auch schön: CYGNI kann lokal im Couch-CoOp durchgespielt werden.



Fazit:

CYGNI: All Guns Blazing erfüllt in meinen Augen alle Checkmarks eines guten Shoot'em Ups und schafft einen fantastischen Gameplay-Loop, der zeigt, dass weniger oft mehr ist. Der Slogan "einfach zu spielen aber schwer zu meistern" bringt es ziemlich gut auf den Punkt. Klar, mit nur 7 Levels ist das Spiel kurz und es gibt nicht viele Waffenvariationen, um grossartige Taktiken herauszuarbeiten, aber das spassige Risk-Reward System im opulenten Setting sorgt für ein fesselndes Erlebnis, das nicht selten an eine hypnotische, intergalaktische Symphonie erinnert. Vom angepriesenen AI-Crowd System, das dem Spiel eine gewisse Roguelike-Komponente hinzufügen soll, habe ich allerdings nicht viel gespührt. War wohl nur eine Marketing-Masche? Dennoch; CYGNI: All Guns Blazing erfüllt seine Mission, das Shoot’em Up-Genre zu modernisieren und hat mich wieder einmal dazu gebracht, ein Arcade-Spiel für länger als nur 30 Minuten zu geniessen.


CYGNI All Guns Blazing Test, Review, Wertung für Xbox Series X

CYGNI: All Guns Blazing ist für PC, PS5 und Xbox Series X|S erschienen. Wir haben das Spiel auf der Xbox Series X getestet. Das Test-Muster stammt von Konami, wofür wir uns herzlich bedanken!


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