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AutorenbildSascha Böhme

The(G)net Review: Crazy Taxi

"We have some crazy cool racing and crazy cool music if you press the START- Button", ertönt es nach dem Intro von SEGAs neuestem Racing-Game, indem sich alles um die weltberühmten, gelben Kutschen amerikanischer Grossstädte dreht: Den "Crazy"-Taxis. Und damit wird dem DC Racing-Fan nicht zuviel versprochen - "Fun-Racing-Fan" - wohlgemerkt.


Crazy Taxi (Dreamcast) Test, Review, Testbericht. Wertung und Fazit.

"Crazy" desshalb, weil sich die Führer solcher gelber Wagen meist ganz und gar nicht nach den Regeln der Verkehrsschule verhalten... aber genau da fängts bei Crazy Taxi erst an! Bei diesem Game dürft ihr wirklich überall rumbolzen: Durch den Stadtverkehr in die Parks, quer durch Shopping-Malls und mehrstöckige Parkhäuser, zum Hafen, zum Levis-Store, zum Baseball-Stadium... phuu.. da kommt selbst ein ausgekochter Taxi-Chaffeur ganz schön ins Schwitzen. Vorallem dann, wenn die Passagiere alles andere als geduldig sind und euch mit blöden Sprüchen mächtig Feuer unterm Hintern machen.


"Whatch it, you idiot! You nearly killed me!...", worauf ich dann mit einem lässigen "Chill..." antworte! hehe... Die Taxi-Stimmung kommt wirklich super rüber, kann ich da nur noch sagen.


Zum Gameplay: Im Arcade- und Original-Mode pickt ihr euch einen Passanten und bringt das Auto innerhalb eines markierten Kreises neben ihm zum Stehen. Je kleiner der Kreis, desto schwieriger ist es natürlich, den Wagen darin anzuhalten. Kleinere Kreise um die Kunden bedeuten grössere Distanzen und somit mehr Kohle für euch! Ein durchdachtes System. Ihr wählt also nicht irgendeinen Passanten, sondern einen der auch mächtig Kohle bringt. Leider müsst ihr nach diesen rentablen Kunden aber manchmal echt suchen, was wertvolle Zeit kostet. Habt ihr euch für einen entschieden, bringt ihr ihn oder sie so schnell wie möglich an seinen Wunschort. Dazu ist euch jedes Mittel recht, wie bereits oben erwähnt! Irgendwann schafft Ihr es dann nicht mehr innerhalb des Zeit-Limits und ihr bekommt die Abrechnung in Form einer "Taxi-Lizenz" (je nach Leistung).


Im Work-Mode gilt es innerhalb von 3, 5 oder 10 Minuten soviel Kohle wie möglich zu scheffeln. Die 10-Minuten Tour eignet sich auch bestens um die Gegend kennenzulernen. Während der "Arbeit" habt ihr nämlich keine Zeit mehr für Seight-Seeing. Dichter Abendverkehr! Dann gibts noch die Crazy-Box mit den 16 (?) Mini-Games. Ja, da gibts z.B. Crazy-Jump, ein Sprung-Schanzen Wettbewerb oder Crazy-Pole, Crazy-Balloons und Crazy-Rush, wo ihr die Customer auf einem Spezial-Kurs suchen müsst. Crazy-Jam ist auch ganz spassig. Hier müsst ihr euch durch den Stau um Feierabend quälen! Ja, manchmal ist es eine Qual und Milimeter-Arbeit, denn nur wer alle Mini-Games erfolgreich absolviert hat, kommt an die Goodies ran! Das errinnerte mich manchmal fast an die Lizenzen bei Gran Turismo! Aber mit viel Geduld ist auch das zu schaffen... ich übe zwar immernoch, aber naja.


Zum Glück ist die Steuerung absolut intuitiv und überraschen durchdacht. Coole Drifts gelingen nur mit viel, viel Übung und ohne Drifts sind die Zeitlimits kaum zu überwinden. Da Lob ich mir die SEGA-Games, die steuerungstechnisch meist erst nach Stunden oder Tagen ihr wahres Potential offenbaren, was "Normalo-Gamern" vielfach verborgen bleibt.


Umgehauen hat mich aber der Detailreichtum. Seit Shenmue scheinen wir einen neuen Standard zu haben. Verkehr, Fussgänger, jede Menge unterschiedlichster Autos, Trucks und Busse, Trams, und jede Menge Wolkenkratzer! Slow-Downs? Fast keine! Erstaunlich, denn die Anzahl Fahrzeuge und Fussgänger On-Screen liegt manchmal weit über 20 (!). Die Parkhäuser sind vollgestopft mit Fahrzeugen, Fahrenden und Stehenden. Dabei sind die Gebäude immernoch schön gezeichnet, vorallem die Landmarks wie der Levis Store, das Baseball-Stadium oder Kentucky Fried Chicken. Wenn Ihr Euch jetzt denkt, dass sich das nach nur einer Stadt anhört, hat richtig gedacht. Eigentlich gibts in Crazy Taxi "nur" eine City, die ist allerdings mächtig gross, und ich meine mächtig! Ausserdem hält der Arcade-Mode eine Extra-City für DC-User parat! Sind also doch 2 Städte, wobei man die bestehenden Landmarks bei der Zweiten einfach neu angeordnet hat. Dennoch gibts mehr als genug zu sehen.


Grafisch ist Crazy Taxi gehobenes Mittelmass. Die Autos selbst sehen fantastisch aus, mit den runden, glänzenden Felgen und dem krassen 3D-Kühlergrill (Polygon-Count hallo?). Ich freu mich schon auf SEGA GT, oh Mann! Allerdings musste man angesichts des Detailreichtums bei den Gebäuden und Passanten einige Kompormisse eingehen. So gibts da und dort etwas Pop-Up oder auch ein paar stark verwaschene Texturen. Die Passanten sehen aus wie Playmobil-Figuren und auch einige Clipping-Fehler hab ich schon entdeckt. Die Grafik ist aber keineswegs schlecht, versteht mich nicht falsch. Nach Shenmue kann mich aber wahrscheinlich so schnell nichts mehr aus den Socken hauen. Dafür läuft alles (fast) immer mit wunderbaren flüssigen 60fps. YEAH!


Fazit:

Ein Fun-Racer der Extra-Klasse mit intuitiver Steuerung, vielen Mini-Games und zwei mächtig grossen Städten, die mit Detailreichtum nur so um sich werfen. Viele grafische Jokes, coole Sprüche der Passagiere und der abgefahrene Heavy Punk Beat von The Offspring und Bad Religion runden den Titel crémig ab! Rundum gelungen: Ein Must-Have für Dreamcast-Besitzer!


Crazy Taxi (Dreamcast) Test, Review, Testbericht. Wertung und Fazit.

Hinweis in eigener Sache:

Wir haben dieses Spiel am 12. Februar 1999 getestet. Der ursprüngliche Web-Artikel wurde Opfer einer Datenpanne, weswegen wir den Text hier und jetzt noch einmal in seinem Originalzustand und mit der damaligen Wertung neu veröffentlichen.

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