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The(G)net Review: Colin McRae: Dirt

Autorenbild: Sascha BöhmeSascha Böhme

Lange war es ruhig um Rally-Legende Colin McRae. Dafür gibt es jetzt mit "DiRT" die volle Offroad-Breitseite, inklusive Buggies, Jeeps und LKWs! Für XBOX 360 ist das Spiel bereits erhältlich, darum haben wir uns diese Version einmal genauer angesehen. DiRT gibt es aber auch für die Playstation 3.


Colin McRae: Dirt Test, Review, Testbericht.

In Sachen Rally waren die "Colin McRae"-Games schon immer ein Paradebeispiel. In fast jährlichen Intervallen bekamen wir von Codemasters Updates serviert. Zuerst für die Playstation, dann für Playstation 2 und XBOX und jetzt - nach fast 3 Jahren Pause - erstmals für die aktuellen (NextGen) Systeme. Das neue Colin, mit dem passenden Namenszusatz "DiRT", macht wie erhofft eine gute Figur. Das ist aber nicht von der ersten Minute an offensichtlich. Vorgängige Colin-Spiele überzeugten vor allem mit einer realitätsnahen Fahrphysik. Realitätsnah deshalb, weil nicht ganz auf Simulationsniveau und auch nicht ganz so vereinfacht, dass es zum Arcade-Spiel mutiert. In DiRT vermisst man diesen "goldenen Mittelweg".


Colin McRae: Dirt Test, Review, Testbericht.

Dreht man die ersten Runden im virtuellen Dreck, stösst man sich noch an der simplen und unrealistischen Steuerung. Viel zu direkt, fast wie auf Schienen, zieht man um Haarnadelkurven und Schikanen. Das Bremsen ist dabei das Schlimmste. Man kann gut und gern erst 5 Meter vor einer 90° Kurve voll in die Eisen steigen und kommt ohne Probleme oder Schleudern zum kompletten Stillstand. Die Steuerung an sich ist sehr direkt, was vor allem beim Einsatz eines Force Feedback Wheels auffällt. Apropos Wheel; Die Kräfte, die auf den Wagen wirken, und die verschiedenen Untergrundbeschaffenheiten, werden mittels Force Feedback nahezu perfekt umgesetzt. Die Stärke der verschiedenen Force Feedback-Effekte lassen sich sogar im Optionsmenü anpassen. Auf der heftigsten Stufe sollte man einen Muskelkater nach längeren Sessions einkalkulieren. Prima! Hat man den anfänglichen Schock angesichts der stark vereinfachten Steuerung aber erstmal überwunden, gibt es kein Halten mehr. Colin McRae DiRT macht Laune, und nicht zu wenig. Im Karriere-Modus wird viel Abwechslung geboten.


Colin McRae: Dirt Test, Review, Testbericht.

Neben den klassischen Point-to-Point Rally-Fahrten warten hier unter Anderem Jeeps, Buggies und sogar Offroad-LKWs (mit 8-Gang Schaltung!) auf ihren Einsatz. Gefahren wird auch auf Rundkursen oder gegen mehrere Gegner gleichzeitig. Colin-Veteranen, die keine Lust auf diese Vielfalt haben, können sich im Championship Modus versuchen. Hier geht es wie gwohnt um puristisches Rally: Der Fahrer alleine gegen die Zeit. Die Rennen werden in England, Deutschland, Japan, Australien, Spanien und Italien ausgetragen. Für optische Abwechslung ist also gesorgt. Vor allem die Locations Japan und Deutschland sind optisch eine Wucht. Colin wäre nicht Colin, wenn da nicht ein ausgeklügeltes Schadensmodell mit von der Partie wäre. Auch diesmal geht an den bis ins kleinste Detail ausgearbeiteten Rennboliden so einiges zu Bruch. Scheiben bersten, Spoiler fliegen durch die Luft und geht es einmal besonders heiss zu und her, gibt es auch mal das gehasste "Terminal Damage" zu sehen, Totalschaden! Bei längeren Rennen werden Schäden zwischen den Etappen wieder repariert, zumindest das, was zeitlich drin liegt und am wichtigsten ist.


Colin McRae: Dirt Test, Review, Testbericht.

Natürlich darf man die Kisten wieder nach Herzenslust tunen, um noch die letzten Zehntelssekunden heraus zu kitzeln. In Sachen Tuning-Optionen und Schadensmodell gibt es nichts zu kritisieren. Übrigens können erstmals in der Serie auch die Kurse ramponiert werden. Werbe-Banner, Pneu-Haufen, Absperrgitter, Zäune, kleinere Bäume, am Wegesrand lässt sich vieles zerstören und über den Haufen fahren. Leider habt ihr nicht viel Spiel zum Experimentieren, denn die Rücksetzpunkte beim Verlassen der Strecke sind relativ schnell erreicht. Dies ist auch bei spektakulären Unfällen etwas schade, weil man die total cool inszenierten Crashs meistens nicht in ihrer vollen Länge geniessen kann.


Colin McRae: Dirt Test, Review, Testbericht.

Grund zur Kritik bietet der Mehrspieler-Modus. Auf der Packung steht verheissungsvoll "1-100 Spieler". Leider fährt man zu keiner Zeit direkt gegen menschliche Gegner, sondern nur gegen deren Zeiten. Man ist also im Online-Modus quasi alleine unterwegs und hofft, dass man am Ende der Etappe eine bessere Zeit als sein(e) Gegner erreicht. Nicht gerade berauschend. Überhaupt wirkt der Online-Modus sehr aufgesetzt und hingepfuscht. Schade.



Fazit:

Juni 2007. Ein guter Monat für Rennspiel-Fans! Zuerst das überaus gelungene Forza 2 und jetzt, ergänzend dazu, ein toller Offroader! Colin McRae DiRT macht das meiste richtig, auch wenn sich Serien-Veteranen an der arcadelastigen Steuerung stören werden. Hat man sich damit abgefunden, bekommt man ein tadellos spielbares und äusserst hübsches Rally-Game spendiert. Das tolle Schadensmodell und das geniale Force Feedback-Gefühl beim Einsatz eines entsprechenden Lenkrades, stechen besondern positiv hervor. Mit 15-20 Stunden stimmt auch der Umfang. Einzig der schwache Online-Part ist wirklich enttäuschend und einer der Gründe, warum DiRT knapp an unserem Gold-Award vorbei geschrammt ist. Zu den anderen Gründen zählen grafische Patzer wie Ruckler oder Tearing und die Anfangs erwähnte, zu direkte Steuerung. DiRT bleibt aber trotzdem absolut empfehlenswert!


Colin McRae: Dirt Test, Review, Testbericht.

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