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AutorenbildRony Liemmukda

The(G)net Review: Chase: Cold Case Investigations - Distant Memories

Ein visual novel auf dem 3DS, als Thema ungelöste Kriminalfälle. Klingt spannend, kann es auch sein, doch schauen wir mal wie es umgesetzt wurde.


Das Spiel hat eine klassische Einführung: Rückblende, Ereignis, Gegenwart. Wir wissen nun worum es grob geht. Kurz darauf werden unsere Hauptcharaktere vorgestellt; Zwei Detektive. Nanase Shounusuke, der den typischen Kettenraucher-Detektiv abbildet und Amekura Koto, die Neue, welche total unzufrieden mit ihrer Jobposition ist. Um dies zu ändern gräbt sie einen alten Fall aus, den den wir zur Einführung gesehen haben, von dem sie ausgeht, dass es sich um einen Mord handelt. Natürlich ist ihr Vorgesetzter nicht gerade wild auf solche Spekulationen. So muss erst einmal etwas Überzeugungsarbeit geleistet werden, bis die Sache ins Rollen gerät.


Der Spielablauf ist rech simpel gehalten: Viel Text lesen, sich den Inhalt bestenfalls merken, Personen befragen und vielleicht noch ein paar Point-and-Click-Aufgaben lösen. Im Hintergrund läuft typisch jazzige Musik in einer Dauerschleife, So wie es sich eben gehört, wenn es um Detektive und deren Tun geht.


So simpel das Spiel auch ist, so unreif wirkt es auch in der Umsetzung. Während der Dialoge gibt es öfters Mehrfachantworten, von der natürlich eine gewählt werden muss. Dazu gibt es meist noch eine Art "HP Bar" am unteren Rand. Wird die falsche Antwort gewählt, so verringert sich die HP Bar; erreicht sie null, ist das Spiel zu Ende. Nach einer falschen Wahl allerdings kommt immer eine Art "Oh, ich glaube das war falsch. Nochmal!"-Spruch. Ehrlich gesagt: Von einem Visual Novel erwarte ich verschiedene Pfade basierend auf der Wahl mit "good ending" und "bad ending". Hier wird einfach nur zurückgesprungen bis die richtige Wahl getroffen wurde. Spieler die sich nichts merken können, haben auch die Wahl im Logbuch nachzuschauen, aber bei dieser Art von "Selektionsfreiheit" ein eher unnützes Unterfangen. Ebenso überflüssig wirkt dadurch auch die Speicherfunktion. Klar, Game Over gibt es, aber auch Continue und zwar exakt an der Stelle. an welcher man zuvor versagt hat.


Graphisch ist das Spiel keine wirkliche Granate, wir sehen primär Standbilder und Textdialoge. Die Hintergrundmusik ist wohlmöglich wirklich nur ein Track. Irgendwann schaltet das Gehör ab, oder der Finger bewegt den Lautstärkeregler nach unten.



Fazit:

Es gibt nicht viel zu sagen über ein so kurzes "Spiel". Je nachdem wie schnell ihr lesen könnt seit ihr nach gut einer Stunde schon durch, deren zwei allerhöchstens. Es hat mich wirklich überrascht. Ich dachte "Ok, das Intro ist durch, wo ist das Hauptkapitel?". Aber da war nichts. Wir werden mit einem offenen Ende abgespeist und das war's. Die Umsetzung wirkt einfach nur wie eine Programmier-Studie, selbst die Musik ist nur ein einziger Track in Dauerschleife. Wer kein Englisch kann, der braucht sich das Spiel gar nicht erst anschauen, denn eine alternative Sprache ist nicht vorhanden. Generelles Interesse an so einem Spiel wäre da gewesen. Sollte ein zweiter Teil angedacht sein, bitte mit einer besseren Umsetzung der Ideen im zweiten, "echten" Spiel. Sollte nichts Größeres folgen, würde ich nur den die-hard Fans von Taisuke Kanasaki den Kauf empfehlen, denn mehr als ein Intro ist dieses "Spiel" im Grunde nicht.


Chase: Cold Case Investigations - Distant Memories Test, Review, Testbericht für Nintendo 3DS

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