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AutorenbildHamed Abdalla

The(G)net Review: Catherine

Mit Catherine erscheint dieser Tage ein Titel, der es normalerweise nicht bis nach Europa schafft. Die Softwareschmiede Atlus, welche unter anderem für die Rollenspiel-Serie Persona bekannt ist, wagt mit dem Release von Catherine in Europa ein Experiment. Wird sich der abstruse Puzzler auch auf unserem Kontinent durchsetzen können, oder ist Catherine ein Albtraum, aus dem man nicht schnell genug erwachen kann?


Catherine Test, Review, Testbericht.

Vieles läuft im Moment schief in der Videospiel-Industrie: Es werden Sequels am Laufmeter produziert und für Neuheiten und Innovationen gibt es im heutigen Markt kaum Platz, zu gross sei das finanzielle Risiko, heisst es. Doch dann drehte sich Catherine im Laufwerk meiner Konsole. Ich habe schon lange keinen so frischen und unkonventionellen Titel mehr gespielt. Catherine ist in jeglicher Form etwas, das ihr so noch nie erlebt, geschweige denn gespielt habt - und das ist gut so. Ihr schlüpft in die Rolle von Vincent, einem scheinbar normalen Typen, der Abends gerne mal zu tief ins Glas schaut und gerne mit seinen Kumpels um die Häuser zieht. Ausserdem führt er seit einigen Jahren eine Beziehung mit einer meckernden aber liebevollen Frau namens Katherine (ihr habt richtig gelesen, sie heisst Katherine mit „K“). Sie treibt Vincent in die Enge, indem sie ihre Beziehung einen Schritt weiter bringen will und Vincent ist sich unschlüssig was er machen soll.


Catherine Test, Review, Testbericht.

Diese Entscheidung scheint einfacher geworden zu sein, als eine andere Frau in sein Leben tritt, die schöne Catherine (diesmal mit „C“) hat ihm nach einer durchzechten Nacht den Kopf verdreht und sie wachen gemeinsam in seinem Bett auf. Die erste Rektion Vincents ist es, so schnell wie möglich aus dieser heiklen Situation zu entkommen obwohl er Zweifel an seiner Beziehung hat und er natürlich auch neugierig ist, wie das Leben mit einer Frau wie Catherine sein könnte. Wenn das nicht schon schlimm genug wäre, leidet Vincent auch noch unter chronischen Albträumen, die sein Leben auch ausserhalb des Traumes bedrohen. Diese Traumsequenzen machen das eigentliche Spiel aus, doch dazu gleich mehr.


Catherine Test, Review, Testbericht.

Catherine ist in sieben Tage und Nächte unterteilt, welche es im immer geichen Rhythmus zu überstehen gilt. Nach einigen hervorragenden Cutscenes finden wir unsere tragischen Helden in der Bar mit dem passenden Namen „Stray Sheep“ wieder. Die Bar bildet den eigentlichen Hub des Spiels, dort könnt ihr euch mit anderen Gästen unterhalten und versuchen herauszufinden, was es mit den ständigen Albträumen auf sich hat. Nachdem ihr genug geplaudert habt, ist es für Vincent Zeit nach Hause zu gehen, dort geht das Spiel erst richtig los und die kniffligen Albtraumlevels warten auf euch. Jedes Puzzle basiert auf den gleichen Prinzipien, wird aber exponentiell schwieriger je weiter ihr in dem Game kommt.


Catherine Test, Review, Testbericht.

Durch geschicktes Verschieben von grossen Blöcken müsst ihr die Spitze des Turms erreichen, was sich einfach anhört, aber in der Praxis euer Durchhaltevermögen auf die Probe stellen wird. Sobald das Spiel brüchige Blöcke, Eisblöcke oder explodierende Blöcke einführt, wird auch der engagierteste Puzzler unter euch die Zähne knirschen. Erschwerend kommt hinzu, dass jeder Aufstieg gegen die Uhr zu erklimmen ist. Kommt ihr nicht schnell genug vorwärts, erwartet euch der Traum Tod. Sogar einige Boss-Battles gilt es zu bestreiten. Sobald ihr die Spitze des jeweiligen Turms erreicht habt, beginnt der nächste Tag und das Schema beginnt von vorne. Meine Motivation, die sehr kniffligen Puzzles zu lösen war extrem hoch, da ich unbedingt wissen wollte wie die Geschichte um Vincent weitergeht. Die interessanten und liebevoll kreierten Charaktere haben mich in ihren Bann gezogen und ich bin überzeugt, dass auch ihr nicht mehr von der merkwürdigen aber interessanten Story loskommt.


Catherine Test, Review, Testbericht.

Hört sich komisch an für ein Videospiel, wird sich der eine oder andere denken. Aber genau in dieser Einzigartigkeit liegt der Reiz von Catherine. Hinzu kommt, dass das Spiel sehr schön gestaltet ist. Die Anime-Zwischensequenzen sind ausgezeichnet in Szene gesetzt und der Soundtrack der Albträume ist bemerkenswert. Aber der für mich entscheidende Faktor sind die Themen des Spiels, welche leider, in unserem Medium viel zu selten angesprochen werden. Und wenn man ein wenig unter die Haube sieht, gibt es noch viel mehr zu entdecken als eine abwechslungsreiche Geschichte. Herausfordernde Puzzles, spannende Konversationen, Entscheidungen, die getroffen werden müssen und sogar ein Moral-System, welches den Wiederspielwert extrem erhöht.


Catherine Test, Review, Testbericht.

Der Tag/Nacht Zyklus gibt dem Spiel eine angenehme Struktur. Nach den hektischen und schwierigen Puzzle Sequenzen könnt ihr euch zurücklehnen und euch in der Bar ein paar Drinks genehmigen. Doch Catherine hat noch mehr zu bieten als das. Man kann Jagd auf Bestzeiten machen, diese wiederum schalten noch schwierigere Stages frei und nachdem ihr das Spiel beendet habt wartet ein lokaler Multiplayer Modus auf euch.



Fazit:

Ich hatte extrem viel Spass in der Welt von Catherine. Das spezielle Gameplay und die fesselnde Story überzeugten mich. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass viele von der Anime-Präsentation und dem hohen Schwierigkeitsgrad abgeschreckt werden könnten. Aber den restlichen unter euch kann ich Catherine nur ans Herz legen. Falls ihr es satt habt, euch mit Einheitsbrei herumzuschlagen, wartet mit Catherine ein wahres Juwel auf euch.


Catherine Test, Review, Testbericht.

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