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The(G)net Review: Castlevania: Lords of Shadow

In Zeiten von 16Bit-Konsolen, Spielen auf Modulen und der Abwesenheit von 3-D hatte sich Konami schon einen Namen gemacht. Damals nicht durch Metal Gear Solid oder PES, sondern mit dem Belmont-Clan. Castlevania war ein Kassenschlager.


Castlevania: Lords of Shadow Test, Review, Testbericht.

Mit dem Start der PlayStation verschwanden nicht nur viele herkömmliche 2-D Spielkonzepte, sondern mit Ihnen auch die Marke Castlevania - zumindest auf den Heimkonsolen. Wie manch anderer Entwickler auch, hat Konami zumindest versucht, Castlevania in die dreidimensionale Welt zu retten. Der Versuch auf dem Nintendo 64 ist allerdings eher kläglich gescheitert. Ganz so leicht wollte man den klangvollen Namen dann aber offenbar doch nicht aufgeben. Also vergab man an die Jungs bei Mercury Steam kurzerhand den Auftrag, ein neues Spiel mit einem Belmont-Familienmitglied zu kreieren.


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Das war dann offensichtlich auch eine der wenigen nennenswerten Designvorgaben. Gabriel Belmont, Mitglied des heiligen Ritterordens mit dem Namen 'Bruderschaft des Lichts', ist unser Hauptcharakter. Die Bruderschaft hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Menschheit vor Untoten sowie ähnlichen Scheusalen zu beschützen. Die ergänzende Story ist derweil schnell erzählt: Der gute Mann rächt sich für den Verlust seiner Frau. Davon kriegen wir während des Spiels kaum was mit. Aber es rechtfertigt die Morde an diversen Werwölfen und anderem Getier, das uns auf dem Weg durch das Spiel begegnet. Gut für jene unter uns, die auch einer Riesenspinne nicht grundlos den Gar aus machen wollen.


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Mister Belmont attackiert ganz im Stil von God of War diverse Monstervariationen und bewegt sich dabei von Endgegner zu Endgegner. Hört sich nach Castlevania an, ist es aber nicht. Fans der Serie werden nicht mehr viel vom ursprünglichen Design wiederentdecken können. Lässt man sich aber erstmal auf das „neue“ Castlevania ein, wird man mit einigen Vorzügen belohnt.


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Allen voran die wunderhübsche, malerische Grafik. Die Szenerie verlockt mehrmals zu einem zweiten, genaueren Hinsehen. Leider verläuft das nicht immer komplett flüssig; die Framerate bricht zwischenzeitlich merkbar ein. Und das, obschon der Vampirjäger durch eine statische, fest installierte Kamera verfolgt und in Szene gesetzt wird. Die Levels sehen hervorragend aus, aber gerne hätten wir das Bild zu unseren Gunsten gedreht. Speziell unschön, wenn Gegner praktisch aus dem Nichts auftauchen, weil sie schlicht nicht von der Kamera erfasst wurden. Da das Spiel ansonsten ziemlich linear abläuft und auch keine Karte von Nöten ist, ist das ein leicht zu verschmerzender Kritikpunkt.


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Bis auf dieses, speziell in engen Räumen auftretende Problem spielen sich die Kämpfe einwandfrei. Gabriel steuert sich flüssig und kann später zunehmend seine Fähigkeiten erweitern. Dies ist besonders wichtig, um später nochmals in bereits erledigte Gegenden zurückzukehren und mittels neuer Begabungen zuvor blockierte Wege einzuschlagen. Unmengen an Schlagvariationen und geschickt anzuwendenden Blockmanövern machen dabei die Eliminierung der Gegner zur Freude. Eine Prise Taktik verschafft uns das Magiesystem: Ist die Lichtmagie aktiv, heilt sich der Peitschenschwinger bei ausgeführten Angriffen selbst. Agiert er mit dunkler Magie, wird mehr Schaden verursacht. Ein kleiner Jedi, unser Herr Belmont.


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Nebst den hübsch modellierten Gegnern erwarten uns auch immer wieder ruhige Momente - mituner die besten im Spiel. Hier gilt es, kluge Rätsel zu lösen um weiterzukommen und Erfahrungspunkte zu ergattern. Dadurch wird die Reise durch das gute dutzend Levels hübsch aufgelockert. Rätselfeinde lassen sich auf Kosten der Charakterentwicklung helfen. Lange genug dauert der Rachefeldzug auch so allemal; bis zum Finale verbringen wir gute 15-20 Stunden im mittelalterlichen Europa.



Fazit:

Langjährige Castlevania-Anhänger mögen enttäuscht sein über die Neuorientierung der Serie. Davon unbekümmerte Spieler dürfen einen der schönsten Actiontitel der aktuellen Konsolengeneration angehen. Freunde von God of War & Co. werden ebenfalls schnell mit dem neuen Mitglied der Belmont-Familie warm. Der ganz grosse Wurf ist den Entwicklern aus Spanien aber nicht gelungen. Hierzu ist das Ganze trotz geschickt eingestreuten und auflockernden Rätseleinlagen sowie fiesen Riesenkolossen zu repetitiv. Die starre Kamera müsste so auch nicht sein, wenngleich sie nur selten richtig stört. Insgesamt ein sehr gutes, sensationell anzusehendes Actionspiel, das mit Castlevania kaum was am Hut hat. Umso besser werden bereits bekannte Spielelemente vereint.


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