Nach der grossartigen Metal Gear Collection, schöpft Konami erneut aus ihrem reichen Software Fundus. Diesmal gibt es alle drei DS-Klassiker des Vampirjäger Clans und eine dicke Überraschung obendrauf!
Man lernt nie aus! Oder wusstet ihr, dass das Ur-Castlevania auf einer Spielhallenversion basiert? Kein Wunder, denn der krude Japan only-Arcadetitel unter dem Namen Haunted Castle (1987) hat etwa soviel Ähnlichkeiten mit dem NES- Erstling wie eine Schildkröte mit einem Weisskopfadler. Konami liess sich jedoch nicht lumpen und verpasste dem Spiel eine komplette Generalüberholung. Grafik, Sound und Steuerung wurden den heutigen Zeiten angepasst. Wir haben somit Zugriff auf das Arcade Original sowie auch dessen 2024 Remaster. Mit einer relativen kurzen Spielzeit von 1 1/2 Stunden, dank unlimitierten Continues, dient die Neuaufrischung als Appetithäppchen für das bevorstehende Filetstück, welches sich aus folgenden Titel zusammensetzt:
Dawn of Sorrow (2005)
Portraits of Ruin (2006)
Order of Ecclesia (2008)
Die geistigen Enkel von Symphony of the Night liefen jeweils auf dem Nintendo DS simultan auf 2 Bildschirmen. Für die Switch offeriert man uns 4 unterschiedliche Bildschirmaufteilungen. Egal welche Option ihr wählt, einen Fullscreen Modus ohne zweiten Bildschirm wird nicht angeboten. Wir fanden die Grundeinstellung jedoch die eleganteste Lösung.
Der fehlende Stylus bei Portrait of Ruin wird durch die Schultertasten und den rechten Analogstick emuliert, ansonsten laufen alle Touchscreen sensitiven Aktionen auch auf der Switch, was PS5 Besitzer logischerweise verwehrt bleibt.
Alle Titel ähneln sich spieletechnisch und teilen sich dasselbe Genre, benutzten teilweise aber unterschiedliche Gamemechaniken. Jede einzelne davon aber hier aufzubröseln ersparen wir uns. Wer kennt Castlevania nicht!? Im Grunde kämpfen wir uns durch verwinkelte Levelabschnitte, verkloppen sämtliche Monster aus dem Mittelalterkatalog, samt deren Anführer, und freuen uns über neue Waffen, Spezialfähigkeiten und den nächsten automatischen Levelaufstieg.
Bei jedem der 3 DS-Titel stehen uns jewreils die japanische, europäische oder US-Version zur Auswahl. Bei Order of Ecclesia legt Konami sogar noch den koreanischen Originalrelease oben drauf. Als Bonus bewundern wir in der Gallery Konzeptzeichnungen, Screens von den DS-Manuals und die Cover Art. Musikfans durchforsten die Soundtracks von Haunted Castle und der DS-Trilogie und dürfen sich sogar eine private Playlist zusammenstellen.
Fazit:
Hoppla! Da hat mich Konami eiskalt erwischt. Aus unerfindlichen Gründen ha e ein Remake zum NES Erstling erwartet, nur um mit dem liebevoll umgesetzten Arcade Remaster mehr als positiv überrascht zu werden. Als Fan der ersten Stunde, vergoss ich anhand der aufgehübschten Nostalgie beinahe eine Träne. Nie sah der Erstling so gut aus. Im Gegensatz zum mittelmässigen Arcade-Vorgänger wetzt das Remaster alle Ecken und Kanten aus und präsentiert Fan Service Deluxe. Der DS Trilogie wurde zwar keine Frischzellenkur verpasst und 1:1 umgesetzt, spielt sich aber ebenfalls grandios. Besonders Order of Ecclesia scheint kaum gealtert zu sein und kann heute noch locker mit den restlichen Genregrössen mithalten, während die beiden Vorgänger grafisch etwas hinterher hängen. Gameplay technisch können Castlevania Fans aber, egal welcher Titel als erster in Angriff genommen wird, nichts falsch machen. Auch wenn Konami seit Jahren im Gamesektor quantitativ schwächelt, solange solche Knaller wie der vorliegende Titel, MGS Collection, Contra Galuga und das hoffentlich bald kommende Metal Gear Solid Delta den neuen Standard des japanischen Softwareveteran darstellt, dann könnte die Konamis 2. Frühling werden.
Die Castlevania Dominus Collection gibt's für für Nintendo Switch, PlayStation 5, Xbox Series X|S und PC via Steam. Wir haben die Switch-Version getestet. Das Test-Muster stammt von Konami, wofür wir uns herzlich bedanken!
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