Kitt ist meines Erachtens das einzige Fahrzeug, das ohne dabei lächerlich sowie unlustig zu wirken, sprechen sollte. Weder Herbie noch die Cars unterhielten mich wenigstens passabel. Und das, obschon der dümmliche Käfer noch nicht mal sprechen konnte! Ob das Videospiel zum Kinoerfolg auch den Skeptiker in mir überzeugt? Ich habe es mir angesehen.
Wie bereits erwähnt, interessiert mich die Pixar Filmreihe mit den sprechenden Fahrzeugen Null und Nichts. Weder die Charaktere noch die rundherum gestrickte Story fesselten mich in irgendeiner Art und Weise. Hier kommt mir das Spiel zum Film erfreulicherweise entgegen, denn eine Story wurde gleich vollständig weg gelassen; besten Dank dafür.
Was für ein Spielprinzip nun am besten zu einem Film mit vielen Autos passt, dürfte auf der Hand liegen. Da die Cars aber offensichtlich nicht ernst genug sind für ein ebenso ernstes Rennspiel, entschieden sich die Jungs bei Disney Interactive zu einem Funracer im Stil von Mario Kart und Co.
Zur Auswahl steht selbstverständlich Lightning Mc. Queen sowie einige seiner Freunde. Beispielsweise der Pick Up Hook oder Jeff Corvette (der im deutschen Kinofilm unsinnigerweise zu Sebastian Schnell wurde). Haben wir uns für einen der Flitzer entschieden geht’s ab ins Trainings Camp der Cars. Hier erlernen wir die diversen Spezialfähigkeiten, mit welchen die Fahrzeuge ausgerüstet sind. Die Vierräder laden via Sprungeinlagen, Driftmanövern oder zweirädrigem Fahren den verbauten Turbo auf. Ist jener bis an die Spitze gefüllt, geht’s via Super-Turbo ab. Leider wird das Geschwindigkeitsgefühl für meine Begriffe weder mit noch ohne Turbo eher mässig vermittelt.
Nach absolvieren der Cars-Schule rasen wir die unterschiedlichsten Rennen ab und versuchen der Konkurrenz wenigstens eine Nasenlänge voraus zu bleiben. Wie viel vorneweg wir effektiv sind, sehen wir leider nirgends. Zwar wird angezeigt, welche Position wir aktuell innehaben, das war’s aber auch schon. Abstand zu den schiesswütigen Gegnern oder eine eingeblendete Karte suchen wir vergebens.
Weiter tragisch ist dieser Umstand deshalb nicht, weil Cars 2 offensichtlich für die jüngeren Spieler angedacht ist. Zwar kann man, sofern man zu viert vor dem Fernseher sitz – einen Onlinemodus gibt es nicht - durchaus Spass haben, richtig gefordert wird man aber kaum einmal. Um mit dem Junior oder gar der ganzen Familie eine Runde zu drehen ist Cars 2 aber allemal geeignet – sofern kein Mario Kart, Ridge Racer oder Wipe Out erwartet wird. Dass wir hier keinen Konkurrenten zu Forza oder GT vorliegen haben, dürfte sowieso klar sein.
Fazit:
Tja, Cars 2 bleibt leider nur wenig interessanter als der zeitraubende Film. Das ist durchaus schade, denn die Lizenz hätte Potential nach oben gehabt. Ein (wenigstens optional) höherer Schwierigkeitsgrad, Online Rasereien sowie eine insgesamt zeitgemässere Grafik wären hierfür schon mal ein Anfang gewesen. Was bleibt ist das ideale Rennspiel für die Jüngeren unter uns, denen sicherlich auch die Leinwandvorlage mehr zusagt. Somit geht die Rechnung unter dem Strich doch für einige der Beteiligten auf – nicht aber für mich. Zu guter Letzt bleibt die Frage, ob es wirklich so schwierig ist, eine würdige Mario Kart Konkurrenz auf die Beine zu stellen.
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