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AutorenbildSascha Böhme

The(G)net Review: Carrier

Auch Jaleco möchte ein Wörtchen im Survival Horror Genre mitreden und mit Carrier könnte den Jungs ein echter Glückswurf gelungen sein. Wie der Titel schon sagt, spielt dieses Abenteuer auf einem übergrossen, mit Viren verseuchten Flugzeugträger, der scheinbar führerlos auf L.A. zusteuert und eine humanitäre Katastrophe auslösen könnte.


Carrier (Dreamcast) Test, Review, Testbericht. Wertung und Fazit.

Als der Funkkontakt zum namensgebenden Carrier plötzlich abbricht, und das Schiff ohne Vorwarnung Kurs auf Los Angeles nimmt, beschliesst die N.O.A. ein Team von 2 Spezialagenten auf den Carrier zu schicken, um herauszufinden, was da genau läuft. Ihr übernehmt vorerst die Rolle des männlichen Agenten namens Jack Eaglefather und werdet von der gefährlichen und nicht minder attraktiven, 24-jährigen Agentin Jessifer Manning begleitet. Als der Helikopter über dem Carrier eintrifft, feuert dieser sogleich aus allen Flak-Geschützen, und schiesst euch kurzerhand ab. Danach seid ihr voneinander getrennt und müsst auf eigene Faust losziehen, wie gesagt; zu Beginn als Jack.


Carrier spielt sich eigentlich genauso wie Resident Evil: Code Veronica von Capcom. Ihr verfolgt die Helden aus einer 3rd-Person Ansicht und könnt mittels Scanner jederzeit in eine 1st Person-View wechseln, um euch einen besseren Eindruck von den Dingen zu verschaffen, die da noch kommen mögen. Der Scanner hat ausserdem einen eingebauten Viren-Scan-Funktion, damit ihr sofort seht, ob eine Person infiziert ist oder nicht. Der „Virus“, der sich an Bord breit gemacht hat, bricht nämlich nicht sofort aus und so kann es durchaus sein, dass infizierte aber vorerst noch freundliche Charaktere später zu Feinden mutieren. Nicht alle Personen im Spiel sind euch von Beginn weg feindlich gesinnt und mit einigen müsst ihr sogar mehrmals interagieren, um weiter zu kommen. Man kann also nie vorsichtig genug sein! Ausserdem ist der Scanner auch gleich Nachtsichtgerät und kann Items aufspüren! Somit ist er nicht nur die wesentlichste Neuerung gegenüber Code Veronica, sondern auch das wichtigste Tool im ganzen Spiel.


Die Monster in Carrier gehen alles andere als zimperlich mit euch um. Bereits drei „Bisse“ eines „menschlichen Zombies“ genügen, um euch das Lebenslicht auszupusten. Was richtet da wohl erst ein Endgegner an? Carrier ist alles andere als leicht und sowas wie eine Schwierigkeitsstufe gibt es nicht. Aber zum Glück habt ihr eine Elektro-Waffe dabei, die mit „unendlich-Munition“ geladen ist.

Ausserdem findet ihr auch genügend Health-Sprays, Granaten und Erste-Hilfe-Koffer. Ammo für richtige Waffen wie das MG oder die Handgun sind spärlich gesäht, ganz Resident Evil eben. Dafür kann Carrier mit einer analogen Auto-Aim Funktion aufwarten, damit ihr noch genauer auf die einzelnen Gliedmassen zielen könnt. Und das macht schon Sinn, denn ein Kopfschuss richtet bekanntlich mehr Schaden an, was bei Carrier dementsprechend derb dargestellt wird (Hallo Splatter-Fans!).


Was mich persönlich am meisten beeindruckt hat war die Grafik, obwohl sie nicht ganz an die Qualität von Code Veronica heranreicht. Die Gesichter der Hauptdarsteller haben ebenfalls richtige Gesichtsausdrücke und die Lichteffekte sind einfach nur noch fantastisch. Das Ganze läuft auch noch mit 60fps, was einen unglaublich plastischen Effekt hat. Allerding geht die Engine dann und wann in die Knie, was aber eigentlich nicht weiter tragisch ist. Die Animationen von Freund und Feind sind allerdings nur durchschnittlich gelungen.


Das grösste Plus bei Carrier ist die Stimmung. Wirklich düster und gepaart mit den Soundeffekten, die wie immer glasklar und passend zum Geschehen eingespielt werden, erlebt ihr ein richtig gruseliges Abenteuer. Ich würde sogar behaupten, dass Carrier von der Stimmung her fast noch drückender wirkt als aktuelle Resis. Ein Lob an Jaleco. Sonst bleibt alles beim Alten: Neben Key-Cards suchen und Mutanten abschiessen müsst ihr auch kleinere Rätsel lösen, Filmchen gucken und Daten-Files lesen, um an diverse Passwörter oder andere Informationen zu gelangen, die zum Vorankommen wichtig sind. Leider sind diese Passagen alle in japanisch und es gab durchaus Stellen, wo wir ohne fremde Hilfe auch nicht weitergekommen wären und auf die US-Version warten wollten wir ja auch nicht. Die Karte ist auch nicht gerade übersichtlich, da sie keine Save-Points anzeigt oder angibt, welcher Lift in welches Stockwerk fährt. Die Vielfalt der Monster hätte auch noch ein bisschen grösser ausfallen dürfen, selbst wenn die Kreationen schön abgefahren aussehen.


Fazit:

Kein Resident Evil, aber für alle Fans dieser Serie ein erfrischendes und neues Horror-Abenteuer mit genialer Sounduntermahlung, 60fps, etwas mehr Action und einem innovativen „Scanner“, der auch einem Code Veronica prima zu Gesicht gestanden hätte. Folglich ist Carrier also sicher kein Fehlkauf. PS: Wenn ihr in der Japan-Version im Options-Menü unter ON/OFF den letzten Punkt verstellt, dann ist das ganze Game Englisch gesprochen.


Carrier (Dreamcast) Test, Review, Testbericht. Wertung und Fazit.

Hinweis in eigener Sache:

Wir haben dieses Spiel am 27. Februar 2000 getestet. Der ursprüngliche Web-Artikel wurde Opfer einer Datenpanne, weswegen wir den Text hier und jetzt noch einmal in seinem Originalzustand und mit der damaligen Wertung neu veröffentlichen.

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