Wer hatte nicht schon alles sein eigenes Spiel? Donkey Kong selbstredend, Mario steht ausser Frage. Aber auch dessen Bruder Luigi, das Reittier Yoshi und selbst Fiesling Wario dürfen sich über ein eigenes namens gebendes Vollpreis-Spiel freuen. Was liegt da näher, als endlich auch dem allseits beliebten Pilzkopf sein höchstpersönliches Abenteuer zu widmen?
Im Pilzkönigreich sorgen seit jeher andere für Furore. Sei es die Riesen-Echse Bowser mit unzähligen Entführungen der Prinzessin oder aber die Klempner-Brüder, die sich ganzer Heerschaaren an Gegnern mittels Hüpfattacken erledigen. Nun ist das Pilzwesen Toad und seine Sippschaft nicht unbedingt für seine Sprungkraft bekannt. Ganz im Gegenteil, steht doch der allseits hilfsbereite Kerl meist nur auf den einschlägig bekannten Ebenen rum und wirft mit Informationen oder Sternen um sich. Zumindest letztere spielen auch bei Captain Toad eine grössere Rolle, zu ergattern gilt es das glänzende Stück aber nicht mittels wagemutigen Akrobatikaktionen; vielmehr wird der Hirnschmalz des Spielers beansprucht.
Spielern von Super Mario 3D World dürfte das Spielprinzip nicht ganz unbekannt erscheinen; zumindest nicht, wenn man die darin verpackten Captain Toad Abschnitte beachtete. Denn genau so spielen sich die mehr als 70 verschiedenen Levels von Treasure Tracker. Mittels geschicktem Drehen der stets frei manövrierbaren Kamera werden versteckte Abschnitte der Levels ersichtlich. Nun soll Toad (oder Toadette) möglichst ohne unschöne Gegnerberührungen auch dorthin gelotst werden. Lift-Plattformen und Schalterrätsel verkomplizieren den Weg dorthin auch schon mal.
Hauptziel ist in jedem der übersichtlichen Levels das ergattern des Sterns. Das absolvieren der Nebenaufgaben, sprich dem Einsacken weiterer Gegenstände, motiviert dank lösbaren bis knackigen Aufgaben ebenfalls. Zudem gibt’s einige Bonus-Spielereien frei zu schalten. Ohne die zusätzlich im Abschnitt verstreuten Schätze wäre der Titel auch gar einfach zu lösen. Schwer ist die Abenteuer-Hatz zwar auch jetzt noch nicht, aber immerhin – zumindest in den späteren Levels – fordernd genug.
Auf technischer Seite wirkt Toads Schatzsuche gelungen. Das Spiel ist hübsch präsentiert und bietet in etwa das, was von Rätselabenteuer dieser Art erwartet werden darf: Passable aber abwechslungsreiche Optik, unterlegt mit angenehmer musikalischer Berieselung. Nicht ganz überzeugen konnte dagegen die Bewegungssteuerung des Controllers, der Pilzmann läuft mittels Analogsticks deutlich präziser durch die Welten.
Fazit:
Richtig gute Puzzlers sind nicht an der Tagesordnung, schon gar nicht auf Nintendos aktuellster Konsole. Umso mehr freuen wir uns über Toads jüngsten Ausflug. Die rund 70 Abschnitte unterhalten insgesamt gut, werden aber nur selten richtig fordernd. Dennoch fühlten wir uns auf der Suche nach den überall verteilten Schätzen stets wunderbar unterhalten. Spieler mit einem ruhigeren Gemüt ohne Anspruch auf zu viel Gehirnakrobatik oder aussergewöhnlich hohe Joypad-Künste holen sich Captain Toad: Treasure Tracker unbedingt ins Haus. Zumal der Titel beim Händler des Vertrauens auffällig günstig angeboten wird.
Comentarios