top of page
AutorenbildSascha Böhme

The(G)net Review: Cannon Spike

Eine weitere, hochkarätige Arcade-Umsetzung steht an: Cannon Spike mixt gekonnt einige Gameplay-Elemente aus Smash T.V. mit der Trigger-lastigen Action von Titeln wie Millennium Soldier oder gar Contra. Freunde bodenständiger Arcade-Kost im Shooter Gewand sollten sich diesen Titel einmal näher ansehen.


Cannon Spike (Dreamcast) Test, Review, Testbericht. Wertung und Fazit.

Capcom verwöhnt seine Dreamcast-Shooter-Fans! Nach hochkarätigen Shoot'em Up-Perlen wie Giga Wing und Mars Matrix, steht heute ein Pseudo 3D-Shooter auf dem Programm. Diesmal befinden wir uns in einer nicht allzu fernen Zukunft, wo Roboter bereits seit Jahrzehnten zum alltäglichen Leben gehören. Aus irgendwelchen unerklärlichen Gründen scheint aber jetzt bei einer nicht allzu kleinen Gruppe dieser mechanischen Wesen die Sicherung durchgebrannt zu sein. Zeit für die "Anti-Robot Special Force"! Dieser Spezial-Trupp setzt sich aus 7 kampferprobten und mit Rollerblades “nachgerüsteten” Capcom-Superhelden der letzten 20 Jahre zusammen, die da wären:


  • Arthur aus Ghost’n Goblins

  • Charlie aus Street Fighter Alpha

  • Cammy aus Super Street Fighter II

  • Shiba (neu und bislang unbekannt)

  • Simone (Female Ninja und neu)

  • B.B. Hood aus Darkstalkers (Secret 1)

  • Mega Man aus der gleichnamigen Serie (Secret 2)


Cannon Spike (Dreamcast) Test, Review, Testbericht. Wertung und Fazit.

Jeder der Figuren besitzt eine individuelle Schuss-Waffe mit zwei Funktionen und - wie könnte es bei Capcom anders sein - ein paar eigene Special-Moves und Combos (ebenfalls zwei, für Faust- und Fuss-Schläge). Das Geschehen wird stets aus einer fixierten Overhead-View gezeigt, wie man es bereits aus Millennium Soldier oder Power Stone gewohnt ist. Die Kameraposition ist dabei stets übersichtlich, es wird also nicht ständig auf die Spielfigur eingezoomt oder man erwischt durch einen Dreher einen ungünstigen Kamerawinkel.


Cannon Spike (Dreamcast) Test, Review, Testbericht. Wertung und Fazit.

Damit man in der Hektik des Spiels den Gegner nicht aus den Augen verliert, darf man mit dem R-Trigger einen Lock-On nutzen. Dieses Lock-On Feature hält lustigerweise aber nur ca. 3 Sekunden, dann muss der Gegner erneut ins Visir genommen werden. Diese 3-Sekunden-Limite scheint zu Beginn etwas wenig. Nach längerem Spielen kristallisiert sich aber heraus, dass das dem flüssigen Gameplay zu Gute kommt. Mit zwei Buttons darf geballert und mit mit zwei weiteren gefightet werden. Solange ihr den Feuer-Knopf gedrückt haltet, schiesst ihr stets in dieselbe Richtung. Mit dem L-Trigger wird schliesslich die Super-Special Attack gezündet.


Cannon Spike (Dreamcast) Test, Review, Testbericht. Wertung und Fazit.

Auch beim Ballern muss stets mit etwas “Strategie” vorgegangen werden. Da ein “Heavy-Shot” etwas mehr Zeit benötigt als ein “Light-Shot”, seid ihr für eben diese Zeit für feindlichen Attacken offen. Auch ein “Heavy-Punch/Kick” benötigt etwas Zeit, die man vielfach einfach nicht hat. Daher sollten Attacken und etwaige Combos mit Bedacht und sehr gezielt ausgeführt werden. Endlos-Lasersalven bringen also meist nicht viel, ein gezielter Combo oder nur ein einfacher Kick richtet manchmal sehr viel mehr Schaden an. Ihr seht schon, Capcom – oder vielmehr Psykio – haben ziemlichen Wert auf ein durchdachtes Gameplay gelegt und genau das ist es, was Cannon Spike so spassig macht. Es spielt sich einfach göttlich!


Cannon Spike (Dreamcast) Test, Review, Testbericht. Wertung und Fazit.

Der Levelaufbau errinnert sehr stark an Smash T.V., d.h. der Spieler betritt eine kleinere Area, meist nicht grösser als zwei Bildschrimlängen und killt dort eine gewissen Anzahl Feinde. Danach gehts in den nächsten “Raum”, wo erneute Feinde oder ein Zwischengegner wartet. Vom Spielgefühl her ein 2D-Game, was auch die digital ausgelegte Steuerung bezeugt. Nach drei Abschnitten gibt’s einen fiesen Endboss und man darf im nächsten Level weiterballern. Insgesamt warten 10 Level auf Euch, die man als geübter Cannon-Spiker in knapp 15 Minuten durchspielen kann. Das klingt nach ziemlich wenig, aber keine Angst, der Schwierigkeitsgrad hat ja bekanntlich auch noch ein Wörtchen mitzureden. Selbst auf “very easy” sind die 3 Credits im Nu dahin. Mehr Credits stellt uns Capcom nicht zur Verfügung. Es existieren aber 8 Schwierigkeitsgrade, von “Baby” bis “very hard”, und wer nicht gleich auf den Säugling stellt, wird an den 10 mehr oder weniger kurzen Levels einiges zu beissen und vorallem Spass haben. Man muss auch den Preis sehen! Cannon Spike kostet in den USA gerade mal 30$. Ein wirklich fairer Obulus für Capcom’s jüngstes Arcade-Game, oder?


Cannon Spike (Dreamcast) Test, Review, Testbericht. Wertung und Fazit.

Die vielen unterschiedlichen Gegner mit Uzi’s und FAMAS gleich Reihenweise niederzumähen oder gekonnt durch die Laser-Salven zu spacen, das muss einfach Spass machen! Dazu kommen die vielen Zwischen- und Enbosse, die manchmal gleich hintereinander auftauchen, wie in den guten, alten Contra-Zeiten. Vielleicht sollte sich Konami davon ein Stückchen abschneiden. Verschnaufpause is'nich, eher doch Handschweiss en masse! Besonders zu Zweit läuft Cannon Spike zur Höchstform auf, obwohl hier die Kamera zuweilen etwas Entscheidungsprobleme bekommt. Die 60 Frames sind euch aber auch im 2-Player-Mode sicher. Wer etwas mehr Langzeitmotiviation im Single-Player Mode erwartet, wird es vielleicht freuen zu hören, dass Capcom wieder eine Art-Gallery, ein Movie-Theater und ein paar weitere Gags im Spiel versteckt hat, die man nach Beenden eine Runde – also komplettes Druchzocken - zu Gesicht bekommt. Zuletzt darf man die 7 verschiedenen Charaktere nicht vergessen, die ja auch zum mehrmaligen Durchzocken einladen sollen.


Cannon Spike (Dreamcast) Test, Review, Testbericht. Wertung und Fazit.

Grafisch gewinnt Capcom diesmal keinen Sonderpreis, was nicht heisst, die Grafik sei schlecht. Eher zweckgemäss, die hübschen Licht- und Explosions-Effekte mal weggelassen. Alle Polygon-Modelle sind doch ein bisschen eckig, dafür aber in grossen Mengen gleichzeitig auf dem Bildschirm, ohne Slodowns versteht sich. Und die Musik? Gleiche Ansage. Etwas Techno hier, ein paar Gitarrenriffs dort, ein bisschen Orchester-Musik, nichts wirklich weltbewegendes. Man hört sowieso nur Explosionen, Schreie und das dauernde Knattern des Machinen-Gewehrs. Ist also nicht weiter schlimm.


Fazit:

Schneller 2.5D Shooter in ebenso schnellem 3D Gewand. Wirkt zwar etwas recycled und ist sehr kurz, aber vielleicht gerade deshalb so packend. Psikyo beweist sich erneut als Shooter-Kings und Capcom’s Feinschliff und Charm verleiht dem Titel das gewisse Etwas. Der wahre Glanz liegt sichlich im obercoolen Gameplay, was für Genre-Fans oder Spielhallen-Gänger (wie mich) einen Pflichtkauf bedeutet. Alle anderen sollten Probespielen. Nicht umsonst ist diese Art von Spiel ja so gut wie vom Austerben bedroht, oder anders formuliert, für viele mag diese Art von Spiel bereits veraltet wirken. Alles in Allem sehe ich in Cannon Spike ein freakiges Arcade-Game (nur schon wegen der verrückten Charakter-Wahl), dass ich immer wieder gerne in meine Dreamcast einlegen werde, gerade weil man es so schnell und unkompliziert spielen kann.


Cannon Spike (Dreamcast) Test, Review, Testbericht. Wertung und Fazit.

Hinweis in eigener Sache:

Wir haben dieses Spiel am 18. November 2000 getestet. Der ursprüngliche Web-Artikel wurde Opfer einer Datenpanne, weswegen wir den Text hier und jetzt noch einmal in seinem Originalzustand und mit der damaligen Wertung neu veröffentlichen.

0 Kommentare

Ähnliche Beiträge

Alle ansehen

Comments


bottom of page