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AutorenbildAndy Meier

The(G)net Review: Call of Juarez: The Cartel

Erinnern wir uns an die erfrischend anderen Call of Juarez Spiele der vergangenen Tage. Mit Staub besetztem Mantel sowie lottrigem Cowboy Hut haben wir uns auf den Weg durch die Prärie gemacht, um den Gangstern und Viehdieben zu begegnen. Da freuen wir uns auf den dritten Teil der Saga.


Call of Juarez: The Cartel Test, Review, Testbericht.

Seit längerem bekannt ist aber auch, dass die Jungs bei Techland das aktuelle Zeitgeschehen als profitbringender ansehen. Statt wie in vergangenen Jahren den wilden Westen das Fürchten zu lehren, finden wir uns mitten in der Drogenproblematik von LA wieder. Wir entscheiden uns nun nicht mehr zwischen verschiedenen Revolverhelden vergangener Tage. Im neuzeitlichen Call of Juarez schlüpfen wir in die Haut eines stereotypischen Mitarbeiters von DEA, FBI oder LAPD. Jene haben sich zwecks belangloser Story zu einem Trio-Widerwillen zusammengeschlossen. Zusammen soll dem mexikanischen Drogenkartell die Leviten gelesen werden.


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Das Hauptaugenmerk der Vorgänger lag klar auf dem Szenario. Das unverbrauchte Western-Setting lud zu unterhaltsamen aber mehrheitlich belanglosen Actionsequenzen ein. The Cartel bringt spielerisch kaum Neuerungen und schmückt das fade Grundprinzip mit schon-tausendmal-gesehen Levels. Während des Spiels sind uns alle drei Hauptcharaktere komplett egal. Die uninteressante Story unterstützt diese Tatsache zusätzlich mit viel Engagement. Der i-Punkt sind die richtig schlechten Konversationen, die aber leider nicht so schlecht sind, dass sie schon wieder gut werden würden. Spieler mit grossem Fremdschäm-Potential stellen den Ton möglichst ab.


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Glücklicherweise baut Call of Juarez: The Cartel auf einer Grafikengine auf, die auch mit Jahre älteren Spielen nur schwer mithalten kann. Sowohl Soundeffekte wie auch Musik entsprechen einem Spiele-Schnellschuss sondergleichen. Ständig ruckelt oder flimmert irgendwo etwas. Selten wirkte ein Spiel so unpoliert wie der vorliegende Teil von Call of Juarez. So werden wir wenigstens nicht durch audio-visuelle Begeisterung an ein ansonsten durchwegs schwaches Videospiel gebunden.


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Wirklich erfrischend ist allerdings der Multiplayer Modus. Nicht die dümmlichen, schon x-mal besser umgesetzten Death-Match Duelle, sondern der kooperative Modus. Mit bis zu zwei Kollegen dürfen die Levels angegangen werden. Dadurch wird das abgedroschene Spiel nicht besser, aber der Unterhaltungswert beim Durchstreifen der Spielstätten steigt merklich. Zumal jeder Spieler von den Anderen unentdeckt gewisse Spezialaufgaben zu erledigen hat.



Fazit:

Call of Juarez: The Cartel zeigt, wie es nicht geht. Haben die Vorgänger noch mit dem unverbrauchten Setting gepunktet, verliert der dritte Teil das letzte Quäntchen Individualität. Was bleibt ist ein belangloser, vor allem aber unfertiger Egoshooter, den weder die Welt noch eingefleischte Genreanhänger wirklich brauchen. Es ist nichts wirklich schlecht, aber ich kann mich an kaum einen Moment im Spiel erinnern, der richtig Spass gemacht hätte. Ausgehungerte Spieler mit Egoshooter Affinität und Trash-Fans spielen Probe; oder auch nicht. Sicher ist: Das Kartell wird in der Bedeutungslosigkeit des Videospiele-Einheitsbreis untergehen, und das vollkommen berechtigt.


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