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AutorenbildSascha Böhme

The(G)net Review: Call of Duty Modern Warfare 2 Kampagne Remastered

Infinity Ward und ihre ersten beiden Modern Warfare Games haben die Shooter-Szene vor über einem Jahrzehnt völlig verändert. Sie beeinflussten viele Spiele - und nicht nur Egoshooter - sowohl in der Art und Weise, wie sie Geschichten erzählen, sowie auch darin, wie sie mit ihren Mehrspieler-Modi umgehen. Und da der gegenwärtige Remastered Trend nicht abreissen will passt es doch perfekt, dass Modern Warfare 2 nun auch einer Frischzellenkur unterzogen wird.



Zunächst einmal ist anzumerken, dass der vollständige Name des vorliegenden Spiels "Call of Duty: Modern Warfare 2 Campaign Remastered" lautet und nicht zufällig gewählt wurde: Diesmal handelt es sich nur um eine Aufhübschung der epischen Singleplayer-Kampagne. Der legendäre Mehrspieler- sowie der Koop-Modus sind leider nicht mit dabei. Diese Entscheidung erklärt Activision damit, dass man die Community nicht durch einen weiteren Mehrspieler-Part teilen will. Verständlich, denn Modern Warfare ist erst einige Monate alt. Zudem gibt es auch noch den Free-To-Play Ableger "Warzone" und viele der klassischen MW2-Karten sind in Modern Warfare oder Warzone enthalten.


Die Kampagne von Modern Warfare 2 erzählt seine Geschichte aus fünf verschiedenen Blickwinkeln, die uns angesichts der Bedrohung durch Vladimir Makarov, einem Extremisten, der einen Rachefeldzug mit Terroranschlägen auf westliche Institutionen vorbereitet, an verschiedene Brennpunkte auf dem Globus führen. Roach, Joseph Allen, James Ramirez und John "Soap" MacTavish sind die Hauptdarsteller des Abenteuers.



Wir erleben einen kurzen Abstecher auf die Internationale Raumstation sowie einen durch das gefährliche Prypjat - einem Ort, der nach der Katastrophe von Tschernobyl verlassen wurde. Später sprinten wir durch die Favelas von Rio de Janeiro, stürmen das Weisse Haus in Washington, durchqueren einen Flugzeugfriedhof und vieles mehr. Auch die kontroverse Szene am Flughafen ist mit von der Partie; allerdings möchte ich an dieser Stelle nicht weiter darauf eingehen, um euch nichts zu verderben, falls ihr Modern Warfare 2 noch nie gespielt habt.



Die 'Remastered' Version hat sich spielerisch nicht verändert, grafisch dafür umso mehr: Hohe Auflösung, schärfere Texturen, bessere Beleuchtung, butterweiche 60fps... einen Vergleich mit dem aktuellen Modern Warfare muss die Runderneuerung nicht scheuen.



Spielerisch merkt man heutzutage aber, wie flach und oberflächlich die Ballerei eigentlich ist. Das liegt weniger an den schlauch-ähnlichen Shooter Korridoren, als viel mehr an den stark skizzierten Gegnern, die im Wesentlichen keine künstliche Intelligenz besitzen. Gegnerwellen rücken so lange nach, bis man eine unsichtbare Linie überquert. Dann ist plötzlich Schicht im Schacht, bis man ein paar Meter weiter auf die nächste Welle trifft. Das liegt für heutige Verhältnisse näher an einem Lightgun-Shooter als einem modernen Ego-Shooter. Auch einige veraltete Animationen, speziell in den Gesichtern, machen das eigentliche Alter des Spiels deutlich.


Fazit:

Modern Warfare 2 bietet nicht nur eine Abfolge von Explosionen und Szenen mit purem Adrenalin, die einem Blockbuster Action-Film würdig sind, sondern enthält auch Missionen, die alle paar Minuten das Tempo des Spiels komplett ändern. Von der leisen Infiltration, über das Fliegen einer Predator-Drohne, einer Verfolgungsjagd mit einem Schneemobil und dem Umgang mit schwerer Artillerie gibt es eine ganze Reihe von spassigen Aufgaben, die den Shooter-Alltag ziemlich abwechslungsreich gestalten. Egal, ob man es zum ersten Mal spielt oder nicht, dieser Call of Duty Ausflug ist immer noch eine Bombe in spielbarer Form, dessen Anziehungskraft man sich nur schwer entziehen kann, auch wenn man spielerisch in diesem Genre heutzutage mehr geboten bekommt. Zumindest wenn man auf Egoshooter steht, macht die Remastered Version auch über 10 Jahre nach ihrem Debut immer noch eine Menge Spass. Einziger Wermutstropfen ist das Fehlen des Spec-Ops Modus. Die hektischen KoOp-Gefechte mit meinen Buddies waren damals ein absolutes Highlight und hätten einfach dazu gehört - vor allem auch, weil die Kampagne mit 5-6 Stunden sehr kurz ausfällt und der Preis von CHF 29.- dafür etwas übertrieben scheint.



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