Alles wird besser? Miliary-Shooters Teil 37 - Einheitsbrei oder Innovation? Während Call of Duty: Modern Warfare 2 respektive 3 den Thron der First Person Shooters für sich beanspruchen, gib es andere Shooter, welche mehr oder weniger klanglos in der Menge untergehen, wie z.B. das vor Kurzem erschienene Medal of Honor: Warfighter. Aus diesem Grund sind die Erwartungen an Treyarchs Call of Duty: Black Ops 2 sehr hoch, denn schon der Vorgänger überzeugte auf allen Linien.
Zuerst mal ein paar Details zur Story: James Woods, Wegbegleiter von Alex Mason, welcher in Black Ops einer der Hauptakteure war, geniesst seinen Lebensabend. Alleine, bewacht und von der Umwelt ausgeschlossen. James hat sich vorgenommen seine ganze Militärgeschichte Alex Mason's Sohn, David Mason, zu erzählen. Wie er mit David's Vater den grössenwahnsinnigen Drogenboss und Terroristen Raul Menendez bekämpfte und es zum Krieg im Jahre 2025 kam. Wie ihr hier richtig gelesen habt, findet ein Teil der Black Ops 2 - Story in der Zukunft statt, doch es gibt auch Einblicke in Missionen aus den 70ern und 80er Jahren in Afghanistan. David Mason selber erlebt man dann im Los Angeles der Zukunft wieder, wo ihr mit den neusten Waffen und auch Gadgets die Gegner ins Nirvana schicken könnt. Teilweise überschneiden sich die einzelnen Kapitel ein wenig zu stark, weshalb es sich empfiehlt, die ganzen Video/Story Sequenzen anzuschauen.
Überaus positiv sind die Auftritte des genialen, aber auch wahnsinnigen Raul Menendez, der wirklich konstanten Terror verbreitet und vor allem auch einen immer höheren Level an Brutalität, aber auch viel Emotionen in die Story einbringt. Black Ops 2 trumpft hier mit der spannendsten und durchdachtesten Story der Serie auf. Zudem könnt ihr als Spieler die Story in praktisch jedem Kapitel selber beeinflussen, indem ihr z.B. eintscheidet, ob ihr den Bösewicht umbringen oder verschonen möchtet. Je nach Entscheidung folgen andere Aufgaben oder Videosequenzen, welche auch für ein zweites Durchzocken animieren.
So gut wie sich all diese Veränderungen anhören, ändern sie eigentlich nicht viel am Prinzip von Black Ops 2. Bewährte Gameplaymechaniken, die mit aktualisierter Grafik, neuer Story und neuen Gadgets trotzdem nochmal eine gesunde Portion Spielspass-Steigerung herauszukitzeln vermögen. Positiv fällt das Waffen-Handling auf, welches Laune macht, denn egal welche Waffe man aufnimmt, mit der Wumme kann man richtig metzeln. Jede Waffe hält was sie verspricht, speziell die Zielgenauigkeit fällt hier, im Vergleich zu anderen Shootern positiv auf. Auch die Levels sind hier nicht mehr nur Schläuche und Gänge wie im Vorgänger oder auch bei Modern Warfare 3, sondern Treyarch hat hier ein wenig mehr Freiheit spendiert, zwar immer noch ziemlich geradlinig, aber man kann auch mal andere Wege zum Ziel nehmen. Zudem machen die Schauplätze auch den Eindruck ein klares Stück grösser zu sein, was besonders auf den höheren Schwierigkeitsgraden vorteilhaft sein kann.
In der ersten Spielstunde konnte das Spiel eher nur durch extreme Gewaltdarstellungen schockieren, spielerisch ging es noch nicht so ab wie erhofft. Allerdings erreicht der Shooter gegen Mitte des Spiels dann den absoluten Höhepunkt in Sachen Spielspass, die Action ist massiv und zudem darf man dann endlich mal die heissersehnten neuen Gadgets selber steuern, wie z.B. die Roboterspinne Ziggy. Oder man schickt mit der CLAW unzählige Gegner mit Feuerwerfer und Riesenkanone ins Nirvana.
Plötzlich gewinnt auch die Story an Höhe und ähnelt hier eher einem steuerbaren Hollywood-Actionfilm mit vielen neuen Ideen und viel Abwechslung. Einzig die Taktik- oder Strategielevels überzeugten uns nicht, zu fummelig und stressig, wenn man diese wirklich seriös spielen möchte. Hier empfielt sich, diese aus Sicht eines Soldaten zu spielen und gelegentlich die Squads zu repositionieren. Mit dem Riesenarsenal an Waffen und umherfliegenen Drohnen machen diese Momente dann auch wirklich Spass.
Braaiiiiiins!
Seit World at War wurde der Zombiemodus immer wieder ausgebaut und hat sich vom Gag der Entwickler zu einem sehr beliebten Modus unter den Fans etabliert. In Black Ops 2 treibt es Treyarch aber schon ein wenig auf die Spitze, denn die Maps sind gigantisch, zwar unterteilt in kleinere Gebiete, aber diese haben es in sich. Das Prinzip ist immer noch das Gleiche: Zombies erledigen und Punkte kassieren, die man dann in neue Fähigkeiten, Upgrades, neue Waffen oder einfach auch Munition investieren kann. Als Neuerung kann man in diesen Levels auch Tools und Gegenstände finden, mit deren Hilfe man kleinere Gegenstände zu grossen Dingen zusammenbauen kann und dann den Zombies über die Rübe ziehen kann. Sehr lobenswert ist hier auch die ausgiebige Statistik, welche Euch zeigt wieviele Schüsse ihr abgegeben habt oder auch wie weit der Zombie laufen konnte, bis er das Zeitliche segnete - und viel mehr. Der Zombie Modus ist übrigens erst beendet wenn alle Spieler tot sind, was bei einer eingespielten Gruppe auch mal mehrere Stunden dauern kann. Wer in Teil 1 schon seine Freude mit dem Modus hatte, wir hier definitiv nicht enttäuscht.
Aufleveln, Aufleveln!
Die meisten unter Euch kaufen sich das Spiel nur deswegen: Der Online-Mehrspielermodus. Hier bekämpfen sich bis zu 18 Spieler auf über 14 Maps, welche in naher Zukunft sicher um viele erweitert werden. Hier werden Erfahrungspunkte gesammelt um im Level aufzusteigen und auch neue Waffen oder Perks freizuschalten. Hier brilliert Black Ops 2 klar durch die Schnelligkeit, Genauigkeit und Balance, sowie die Leichtigkeit und die massive Action. Es gibt auch hier Waffen, die völlig über- oder unterpowert sind, aber zumindest nicht so stark, dass es das Spiel komplett aus der Bahn wirft. Treyarch ist ja sowieso dafür bekannt, dass sie auf die Fans hören und auch mal eine Waffe dementsprechend anpasst, falls nötig. Doch auch beim Multiplayer-Mode gab es diverse neue Features, zum einen sicher den Klasseneditor und die Killstreaks. Das ganze Klassensystem wurde umgebaut und auch auf den Namen Pick-10 umgenannt. Dies heisst, dass man pro Klasse genau 10 Items auswählen kann, die man mit in den Kampf nehmen kann und das inkl. Primär und Sekundärwaffen. Will man lieber noch ein neues Visier statt eine Sekundärwaffe mitnehmen? Kein Problem. Das kommt anfangs schwerfällig und kompliziert rüber, doch hat man sich mal eingespielt, eröffnet das neue System unzähliche neue Möglichkeiten und eine riesige Vielfalt, was in Sachen Langzeitmotivation wahrscheinlich neue Rekorde aufstellen wird. Wir sind fasziniert und desshalb ist der Online-Multiplayer von Call of Duty: Black Ops 2 klar der beste Online-Modus der ganzen Serie. Ever!
Ein weiterer Vorteil gegenüber anderen Shootern ist auch der Party Games Modus. Modi wie Waffenspiel, Scharfschütze, Eine im Lauf oder auch Stock und Stein sind wieder mit von der Partie und bereiten vor allem in Gruppen oder Clans grosse Freude und auch mal eine ersehnte Abwechslung zum Online-Geballer. Hinzu kommt hier noch das CoDTV Feature, mit welchem man ganze Spiele oder Turniere live über Youtube ins weltweite Netz streamen kann. Hier kann man sogar Kommentatoren ernennen, oder die Karte für die Zuschauer einblenden. Speziell für Clan-Seiten oder auch einfach nur für Social Networking doch sehr hilfreich.
Grafisch könnte man jetzt darüber argumentieren, dass seit Jahren die gleiche Grafik-Engine verwendet wird oder dass die Grafik auf den Konsolen nicht mit dem PC mithalten kann und bla bla bla. Hier geht es jedoch wirklich um den Spielspass und der ist riesig. Zusätzlich kann man auch bei Black Ops wirklich sagen, dass hier die Grafik und Details definitv Tiefen hat, jedoch vermehrt ganz klare Stärken im Vergleich zum Vorgänger hat. Auffällig häufig ist uns die Liebe zum Detail aufgefallen, auch die detailliert und echt aussehenden Gesichter der Hauptakteure vermögen uns zu überzeugen. Dazu kommt, dass die Framerate zu jedem Zeitpunkt, egal wieviel Action abgeht, nie in die Knie geht und somit jederzeit flüssig rüberkommt, was natürlich den Spielspass nochmals steigert. Die Ladezeiten sind erstaunlich kurz und die Zwischensequenzen und Story sind erste Sahne.
Soundtechnisch wurden wir auch nicht enttäuscht, Musik passt zu den einzelnen Kampagnen und Special Effects lassen die Boxen oder Kopfhörer zittern. Einzig die deutsche Sprachausgabe ist manchmal nicht ganz synchron und passt nicht immer zu den Emotionen der Figuren, doch damit kann man leben.
Online-Technisch überzeugt Call of Duty: Black Ops 2 eigentlich auf der ganzen Linie, die Online Verbindung läuft unterbruchsfrei, zeigt wenige Ruckler bei Onlinematches und dies, obwohl es keine dedizierten Server gibt und die Spiele über die Internetverbindung der Spieler läuft. Das Spiel wählt automatisch Spieler mit guten Internetverbindungen, was zu einem fast ruckelfreiem Erlebnis führ und das hat uns positiv überrascht.
Fazit:
Eigentlich bin ich ein Call of Duty Spieler der ersten Stunde, doch ich muss zugeben, dass ich nicht mehr so viel Zeit habe um wochen- oder monatelang online gegen Kumpels zu zocken. Daher bin ich eher derjenige, der sicher zuerst mal den Singleplayermodus durchzockt. Black Ops 2 hat wirklich nicht mit Reizen gegeizt und ich lege es jedem Zocker ans Herz, sich den Singleplayermodus auch vorzuknöpfen - es lohnt sich. Beim neusten Teil bekommt man wirklich auch etwas für sein schwerverdientes Geld geboten, weshalb Black Ops 2 für Fans natürlich ein Must-Have ist. Gelegenheitliche Shooterspieler können hier unbeschwert zugreifen, Black Ops 2 bietet viel Neues, aber auch das Gute, Altbewährte. Ich hoffe, dass der nächste Teil allerdings mit einer neuen Grafikengine die Messlatte ein wenig höher schrauben kann. Schlagt zu!
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