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AutorenbildMichael Blum

The(G)net Review: Call of Duty 4: Modern Warfare

Jedes Jahr ein neues COD, nichts freut uns Shooter Fans mehr, oder? Infitiy Ward geht erstmals neue Wege und kehrt dem 2. Weltkrieg-Szenario den Rücken. Geht dieses Experiment auf, kann Call of Duty auch in der Moderne Punkten?


Call of Duty 4: Modern Warfare Test, Review, Testbericht.

Activisions Call of Duty-Serie bildete mit EA's Medal of Honor ein Dreamteam, das das Genre des WW2-Shooters begründete, zur Höchstform führte - und durch ständige Wiederholung in Richtung Belanglosigkeit auspresste. Während EA zuletzt mit dem guten, aber ideenarmen Medal of Honor: Airborne die Schiene konsequent weiterfuhr, hat CoD-Erfinder Infinity Ward wohl die Zeichen der Zeit erkannt und Call of Duty einer kompletten Erneuerungskur unterzogen. Resultat: Bewährte Zutaten, frisches Szenario, absolut unglaubliche und noch nie dagewesene Inszenierung.


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Unglaublich was Infitiy Ward da auf eine DVD gepresst hat. Es gibt sehr wenige Titel die wir Spieler hochachtungsvoll und noch lange nach dem ersten Hype 'Ausnahmetitel' nennen, Call of Duty 4: Modern Warfare ist ein solcher Titel! Nach einer kurzen Einführung in die Steuerung geht’s mit dem ersten Kapitel auch schon los, ihr müsst auf einem Frachtschiff auf hoher See eine brisante Ladung sicherstellen. In einem Seahawk Helikopter wird die SAS Einheit auf dem Schiff abgesetzt. Die See ist rau, das Schiff wankt von einer Seite zur anderen. Langsam tastet ihr euch mit eurem Team in Richtung Frachtraum vor. Nach einigen Feuergefechten kann das Paket gesichert werden. Die Terroristen in Form der 'Ultra Nationalisten' aus Russland haben jedoch etwas gegen euer Eingreifen. Mehrere MIG Kampfflugzeuge nehmen das Schiff unter Beschuss, rund um euch herum explodiert das Innenleben des Frachters und ihr müsst auf schnellstem Wege den Ausgang finden bevor das Schiff mitsamt eurem SAS Team im Atlantik versinkt.


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Dieses erste Kapitel ist erst der Prolog einer unglaublich intensiven Shooter Erfahrung. Euch bleibt kaum Zeit durchzuschnaufen, kaum eine Pause im Dauerfeuer wird euch und euren Mannen gegönnt. Ihr spielt abwechselnd auf Seiten der SAS und der US Marines. Mehr von der Story möchte ich hier nicht 'spoilern'. Eine Überraschung jagt die andere, für einen Shooter untypisch leidet man mit seinen Helden richtig mit! Mittendrin statt nur dabei, kein Entwickler versteht sein Handwerk so wie Infitiy Ward. Kommen wir zur Technik. Man mag es den Entwicklern kaum abkaufen, dass diese Pracht, die auf PC und 360 de facto identisch aussieht, noch auf der alten CoD 2-Engine beruhen soll. Eine Beschreibung der prächtig designten Levels, der fantastischen Animationen, des clever genutzten Physiksystems oder der unglaublichen Cutscenes (schon mal einen Atomschlag aus nächster Nähe erlebt?) spare ich mir an dieser Stelle. Genießt einfach unsere Screenshots und stellt euch vor, dass all das ohne Ruckeln und ohne Tearing mit konstanten 60 Bildern pro Sekunde vor eurem Auge abläuft - jedenfalls auf der 360.


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Natürlich ist das ganze auch auf dem PC und der PS3 geniessbar. Die Sprache, ein für viele Spieler leidiges Thema. Oft wird man hierzulande zur Muttersprache gezwungen, COD 4 ist hier auch keine Ausnahme, die deutsche Synchro ist jedoch absolut hervorragend. Die Sprecher verstehen hörbar ihr Handwerk, dramaturgisch wichtige Stimmen (etwa islamische Hassprediger oder russische Nationalisten) wurden dankbarerweise im Original belassen - auf Wunsch gibt's auch Untertitel. Und auch die Musik verdient mehr als nur eine Randbemerkung: Die Kompositionen aus den Federn von Harry Gregson-Williams und Stephen Barton passen wie das Bajonett aufs Gewehr; nicht nur im erwähnten Stealth-Level, sondern auch im gesamten Spielverlauf trifft die Akustik punktgenau den Dramatiknerv im Gehörgang!


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Und muss ich wirklich noch die Güte der Soundeffekte erwähnen, für die Infinity Ward von jeher berühmt war? Dreht das 5.1-Soundsystem laut auf, die Nachbarn werden euch lieben, oder auch nicht! Der Multiplayer Part ist ein weiteres Meisterstück. Technisch nahezu identisch laufen die Partien zu 99% absolut flüssig mit bis zu 17 Mitstreitern auf einer Karte. Das Spiel vereint alle Vorzüge eines Battlefield 2 und Rainbow Six: Vegas. Nach jedem Match erhaltet ihr Erfahrungspunkte. Ihr steigt immer höher im Rang und schaltet so weitere Waffen, spezielle Granaten und so genannte Perks frei. Das sind kleine Power-Ups, die euch automatisch verbesserte Eigenschaften verpassen: schneller und ausdauernder rennen, mehr Lebensenergie, mehr Durchschlagskraft für die Waffe. Abgefahrene Extras sind z.B. »Last Stand«, das euch die Fertigkeit verleiht, noch mit der Pistole ein paar Sekunden lang um euch ballern zu können, nachdem ihr niedergeschossen wurdet - das hat mich einige sicher geglaubte Frags gekostet!


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Klingt alles nützlich, nicht? Na dann, sieben Kilo Extras bitte - oder auch nicht, denn ihr dürft nur drei gleichzeitig nutzen. Bzw. anfangs nur zwei, ein weiterer Slot muss erst, ihr ahnt es schon, freigespielt werden. Ihr wurdet wohl gerade gefraggt; in dem Fall werdet ihr für das praktische »Kill Cam«-Feature dankbar sein, welches euch eure letzten Sekunden aus den Augen eures Mörders zeigt - dramatisch, aber auch sehr hilfreich, da man direkt danach wiederaufersteht und zumindest grob weiß, in welche Richtung man rennen muss, um grausame Rache zu nehmen. Darüber hinaus lohnt es sich, so zäh wie möglich zu sein: Nach drei hintereinander erledigten Gegnern dürft ihr einen Radarping auf die Karte machen, woraufhin 30 Sekunden lang alle Feinde als rote Punkte angezeigt werden. Fünf Frags geben euch die Möglichkeit, einen brachialen Luftschlag anzufordern. Und besonders widerstandsfähige Supersoldaten dürfen nach 7 Frags in Folge die Hilfe eines Kampfhelis anfordern welcher für euch die Gegner aufs Korn nimmt. All eure Fortschritte werden penibel genau in den Leaderboards verzeichnet; wenn ihr wissen wollt, wie lange ihr schon gespielt habt, wie viele Erfahrungspunkte euch bis zum nächsten Rang fehlen oder wie viele Kopfschüsse ihr bisher landen konntet, dann werdet ihr an dieser Stelle schlau gemacht.



Fazit:

Let's do this marines! An die Pads, Kaffeemaschine neben die XBOX360 stellen und bei der Familie gleich mal eine Woche Urlaub beantragen. Das Spiel haut einem sprichwörtlich vom Hocker und lässt einen viele Stunden nicht mehr los. Der Story Part ist kurz aber grandios, der Multiplayer Part gigantisch gut! Ein Kandidat für das "Game of the Year 2007"! KAUFEN!


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