top of page

The(G)net Review: Bruce Lee: Quest of the Dragon

Autorenbild: Sascha BöhmeSascha Böhme

Eines steht fest, Bruce Lee wird sich angesichts dieser "Schandtat" im Grabe drehen! Ronin Entertainment ist es doch tatsächlich gelungen, das mieseste Spiel für die XBOX auf die Beine zu stellen. Schade um den guten Namen...


...und auch Microsoft bekleckert sich und ihr 'Baby' angesichts solcher Spiele nicht gerade mit Ruhm. Technisch gesehen ist Bruce Lee - Quest of the Dragon ein Witz, und das nicht nur für XBOX-Verhältnisse. Sowas wie 'Qualitätskontrolle' oder 'Debugging' scheint es bei Universal Interactive nicht zu geben. Dabei ist die Idee, Bruce Lee und 100 seiner bekanntesten Jeet Kune Do-Moves mittels Motion Capturing in ein Spiel - oder vielmehr 'Fighting Adventure' - zu integrieren, ziemlich frisch. Bruce Lee ist aber leider der einzige Charakter im Spiel, der einigermassen gut aussieht und dessen Moves relativ flüssig rüber kommen. Der ganze Rest ist 'Mumpiz'! Verwaschene Texturen, Polygon- und Clipping-Fehler wo man hinsieht, Geflimmer wie in den besten PS2-Tagen und eine Framerate, die sogar allein beim Aktivieren der feurigen Dragon-Leiste in die Knie geht!


Bruce Lee: Quest of the Dragon Xbox Classics Test, Review, Testbericht.

Hinzu kommen extrem lange Ladezeiten und ein fragwürdiges Power-Up System (die 100 Moves müssen zuerst gekauft werden! Ich dachte immer Bruce Lee könnte all das schon...). Ach ja, hab ich erwähnt, dass auch ein 2 Player-Modus fehlt? Und das bei einem Kampfspiel... Trotz all der Kritik möchte ich für alle Interessierten - falls es die nach den oberen Abschnitten noch gibt - trotzdem kurz versuchen, objektiv auf das Spiel einzugehen.


Die Story ist schnell erzählt: Bruce Lee's Vater wurde von Drogendealern ermordet. Als Lee davon erfährt, verlässt er sofort das Film-Set und macht sich auf den Weg nach London. Seine Jagd nach den Killern führt ihn aber auch nach San Francisco und schliesslich nach Hong-Kong, wo der Showdown statt findet. Ihr steuert Bruce mit dem linken Analog-Stick. Mit dem Rechten könnt ihr in alle Himmelsrichtungen Faust-Schläge und Fuss-Tritte verteilen, je nachdem ob ihr den R-Button zusätzlich gedrückt haltet. Schläge und Kicks sind wahlweise auch mittels Buttons ausführbar, was besonders im Lock-On-Mode komfortabler ist. In diesem Lock-On-Modus wählt ihr euch gezielt einzelne Feinde aus, und bleibt auch ständig korrekt ausgerichtet. Ein Button steht dann noch für Special-Moves, und einer für's Blocken zur Verfügung. Counter-Attacken fehlen ebenso wenig wie zahlreiche Combos. Insgesamt stehen rund 100 Moves zur Verfügung, die im Trainings-Mode geübt werden können.


Alles Zutaten, die normalerweise ein überdurchschnittliches Kampfspiel ergeben sollten... Wer seine Feinde schnell und effektiv erledigt, erhält sogenannte Dragon-Token für die Wut-Leiste (ähnliche der 'Rage-Gauge' bei Fighting-Games) oder einfach Geld, um am Ende eines Abschnitts neue Moves, mehr Kraft oder Energie oder sogar einen höheren Rang (Gürtel) zu kaufen. Je höher der Rang, umso länger die Dragon-Leiste und umso mehr Moves stehen zur Verfügung. Die Dragon-Leiste wird für Special-Moves gebraucht, ohne Energie, keine Specials. Dragon-Tokens füllen die Dragon-Leiste aber wieder auf, ihr müsst ja nur 'schnell und effektiv' eure Gegner erledigen.


Das ist aber nicht so einfach. Die Steuerung ist ungenau und hackelig und die Gegner unfair und dumm. Eine 100%ige Deckung ist nicht möglich, weil man meistens von mehreren Gegnern gleichzeitig angegriffen wird. Da kann man auch die Lock-On Funktion nicht effektiv genug nutzen. Die Level sind in 3 Abschnitte unterteilt (Time Attack, Combo Fighting, One Hit Fighting), bevor man gegen den Endboss antreten darf. Die einzelnen Abschnitte (oder Kampf-Arenen) sind aber meistens recht klein gehalten, man läuft gerne mal an unsichtbare Wände. Ausserdem verfängt man sich ab und an in Hintergrundobjekten oder steht plötzlich im Nichts des Programms. Aber bei so vielen Fehlern, spielt das schon fast keine Rolle mehr...


Fazit:

Wieder einmal zieht ein Videospiel einen grossen Namen durch den Schmutz! So ein mieses Spiel hat Bruce Lee wahrlich nicht verdient! Dabei konnte Microsoft den Mund im Vorfeld nicht voll genug kriegen, sogar schon bevor die XBOX in den Staaten erschienen war. "Wir haben ein exklusives Bruce Lee Game", hiess es da noch, und die Screenshots sahen auch noch ganz anders aus. Was uns jetzt aufgetischt wird, ist wirklich nicht mehr erwähnenswert. Naja, wenigstens war die Idee eines "Bruce Lee Fighting-Adventures" vorbildlich...


Bruce Lee: Quest of the Dragon Xbox Classics Test, Review, Testbericht.

0 Kommentare

Ähnliche Beiträge

Alle ansehen

Comentários


bottom of page