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The(G)net Review: BRINK

Brink soll die Shooter-Welt revolutionieren oder zumindest die Art, wie wir Egoshooter spielen. Ein mutiges Versprechen, das bei Genre-Fans wie mir grosse Hoffnungen weckte. Nun ist Brink endlich da und ich konnte mich einige Stunden auf der 'Ark' austoben.


BRINK Test, Review, Testbericht.

Brink sollte ein Shooter werden, der Einzelspieler-, Kooperations- und Mehrspieler-Gameplay übergangslos miteinander vermischen sollte. Und das über alle Spielmodi. Ein an sich gutes Konzept. Man bestimmt selbst, welche Rolle man auf dem Schlachtfeld einnimmt und je nach Wahl ändern die Aufträge innerhalb des Matches. Eine neues S.M.A.R.T. Bewegungs-System (Smooth Movement Across Random Terrain) soll helfen, die Levels und ihre Architektur lässig zu überwinden, ganz wie man es aus dem Parkour-Abenteuer Mirrors Edge kennt. Das funktioniert in der Praxis recht gut und stellt neben den umfangreichen Anpassungs-Optionen für euren Spiele-Charaktere einen der wenigen Pluspunkte von Brink dar.


BRINK Test, Review, Testbericht.

Um was geht es in Brink? Eine von Menschen errichtete, schwebende Stadt namens The Ark (die Arche), die aus hunderten unterschiedlicher, schwebender Inseln besteht, steht an der Schwelle eines allumfassenden Bürgerkriegs. Ursprünglich wurde Die Arche als experimenteller, selbstversorgender und 100% “grüner” Lebensraum entwickelt, doch der rapide Anstieg der Ozeane hat dazu geführt, dass sie zu einem Zufluchtsort für die Menschheit wurde. Überfüllt mit den Gründern, ihren Nachfahren und jetzt auch noch zehntausenden von Flüchtlingen, leben die Bewohner der Arche in kompletter Isolation vom Rest der Welt. Nach 25 Jahren sozialer Unruhen steht man jetzt vor einem Wendepunkt. Die Frage, die man sich zu Beginn des Spiels stellen muss, ist, ob man jetzt die Arche verlässt oder ob man sie versucht zu retten. Je nach Wahl verschlägt es euch auf die Seite des Widerstands oder der Sicherheit. Die beiden Parteien unterscheiden sich jedoch nur optisch und in deren Gesinnung. Waffen und Perks sind identisch, um die Spielbalance nicht zu gefährden.


BRINK Test, Review, Testbericht.

Im Singleplayer Modus warten 20 'Missionen' auf euch, zehn auf der Seite der Sicherheit und zehn auf der des Widerstands. Logisch, dass ihr jede Map mindestens zweimal spielt, bevor ihr das Ende zu Gesicht bekommt. Vor jeder Mission gibt es eine kurze, nichtssagende Cut-Scene zu sehen, die nicht viel über die Charaktere oder die Spielewelt erzählt, so dass es euch eigentlich egal ist, was wo wie wann passiert. Abseits dieser wenigen Story-Sequenzen und ein paar popeligen Audiologs bietet Brink nichts für Einzelspieler.


BRINK Test, Review, Testbericht.

Je nachdem für welche Partei ihr spielt, müsst ihr Türen sprengen (oder eben das verhindern), Personen Begleitschutz geben (oder diese eliminieren) und Kommandoposten einnehmen bzw. zurück erobern. Je nach gewählter Klasse (Soldat, Medic, Engineer, etc.) habt ihr die Möglichkeit klassenspezifische Bonus-Ziele zu erledigen. Diese sind meist schnell erledigt, da sich die meisten Spieler - wie auch die Bots - fast immer nur um das Hauptziel kümmern. Die 8 im Spiel enthaltenen Karten sind in Zonen unterteilt, auf denen sich die Frontlinie mit dem aktuellen Missions-Ziel hin und her verschiebt. Wir kennen das in ähnlicher Form von den Bad Company Spielen. Eine gute Neuerung hat Brink zu bieten; Es belohnt Teams mit möglichst unterschiedlichen Klassen, weil diese sich wirklich ergänzen und mit ihren Upgrade-Fähigkeiten das Team stärken. Das funktioniert so: Der Engineer kann die Waffen seiner Teammitglieder pimpen, worauf die mehr Schaden anrichten. Der Medic erhöht die maximale Gesundheit seiner Freund kurzzeitig und die Fähigkeit, sich selbst zu heilen. Soldaten verteilen Munition und die 'Operatives' markieren Gegner oder übernehmen feindliche Selbstschussanlagen. Okay, soviel anders als in anderen Online-Shootern ist das nicht, hier ist das Ganze aber effektiver als in anderen, ähnlichen Spielen. Die Waffenwahl ist übrigens klassenunabhängig. Man kann also das fehlende Zahnrad im Team-Getriebe einnehmen, ohne auf seine Lieblingsknarre zu verzichten.


BRINK Test, Review, Testbericht.

Die Waffen in Brink sind nicht gerade überwältigend. Grund dafür ist in erster Linie das Sound-Design, das den richtigen Punch vermissen lässt. Aber auch die schwache Schadensrückmeldung und die enorme Geschossstreuung sind Gründe, warum sich die meisten Waffen ungenau und ineffektiv anfühlen. Granaten sind der Witz schlechthin, mit Explosionen die mich an meine Kindheit erinnern, wo ich noch mit 'Frauenfürzen' um mich geworfen hab (China-Kracher für alle Nicht-Schweizer). Sie richten auch viel zu wenig Schaden an. Gegner werden meist nur umgeworfen und nicht getötet.


BRINK Test, Review, Testbericht.

Die Technik von Brink ist ganz okay, basiert sie doch auf der neuen id-Tech Engine, die auch in Rage zum Einsatz kommt. Das Design der Charaktere, die mich an einen Haufen englischer Hooligans erinnert, ist aber überhaupt nicht mein Fall. Naja, wenigstens läuft das Spiel flüssig. Dies aber auch nur im Singleplayer Modus. Sobald ihr online geht fängt das Geruckle an. Das liegt aber weniger an der Grafik-Engine, als am katastrophalen Netcode. Wenn die Verbindung zum Host schlecht ist - und das ist meistens der Fall - ist Brink nahezu unspielbar. Für einen Shooter, dessen Augenmerk auf Online-Play liegt, ein Todesurteil. Sollte das Spiel ausnahmsweise mal gut laufen, könnte vielleicht so etwas wie Spass aufkommen, wenn da nicht die ungenaue Steuerung wäre. Genaues Zielen ist eine Qual, der Rückstoss der Knarren macht das Unterfangen nochmal unnötig komplizierter.


BRINK Test, Review, Testbericht.

Enttäuscht hat mich auch der Umfang. Acht Karten sind einfach zu wenig. Ich kann mir schon denken, dass neue Karten per kostenpflichtigem DLC nachgereicht werden. Das macht mich aber nur noch stinkiger. Brink fühlt sich für mich eher wie ein Download-Spiel an, dass mit etwas mehr Feinschliff versehen wurde, als die üblichen DL-Games. Aber wenn ich ehrlich bin, macht Brink auch zum halben Preis sicher nicht mehr Spass.



Fazit:

Und wieder einmal bin ich enttäuscht von einem Egoshooter, der im Vorfeld so gut aussah. Ich hatte mir erhofft, dass Brink das Genre aufmischen würde. Und ich habe krampfhaft versucht, das Spiel zu mögen. Eigentlich spiele ich Egoshooter am liebsten im Singleplayer-Modus, aber wenn sie online genau so viel Spass machen, bin ich natürlich dabei. Brinks SP- und MP-Modus sind absolut identisch und beide machen mir einfach keinen Spass. Die Bots sind strunzdummes Kanonenfutter und meine KI-Kumpanen lassen mich regelmässig im Regen stehen. Im Kampf gegen Mitmenschen habe ich Mühe mit der ungenauen Steuerung und nerve mich, weil ich dadurch öfters als nötig sterbe. Ausserdem gefällt mir die Grafik und das allgemeine Design nicht. Vom schwachen Umfang fang ich jetzt gar nicht erst an...


BRINK Test, Review, Testbericht.

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