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AutorenbildMichael Andai

The(G)net Review: Bound by Flame

Wenn "The Witcher" und "Dark Souls" ein Kind machen würden, wäre das "Bound by Flame"? Oder ist es bloss ein dahergelaufenes Balg, welches so hässlich ist, dass nur seine Mami es lieb haben kann?


Bound by Flame PS4 Test, Review, Testbericht. Wertung und Fazit.

Ich bin, ähnlich dem Hauptcharakter der Geschichte, eine Wandlung durchgegangen. Zu Beginn war ich euphorisch: Endlich wieder mal ein cooles RPG. Ein bisschen Dragon Age, ein bisschen Witcher, eine Mischung bei der nichts schiefgehen kann. Das war vor ein paar Monaten. Dann kam Teil zwei meiner Metamorphose. Ich nenne sie „die Ernüchterung“. Etwa 30 Minuten nachdem ich das Spiel gestartet hatte, war ich überzeugt davon ihm eine Wertung ähnlich der des Rambo Spiels reinzudrücken. Die Kämpfe nervten, die Animationen waren so hölzern, als ob Pinocchio für das Motion-Capturing Pate gestanden hätte, das Voice-Acting war das Letzte und die Story schon hundert Mal dagewesen. Hinzu kommt noch, dass die Engine schon jetzt antiquiert daherkommt. Alles sieht aus, wie auf der PS2 und nicht wie auf der PS4.


Bound by Flame PS4 Test, Review, Testbericht. Wertung und Fazit.

Wer schon bei Assassins Creed Black Flag wegen der Grafik gemeckert hat, der kommt hier nicht weit. Beim Erstellen meines weiblichen Protagonisten konnte ich zwischen gefühlten drei Gesichtern und Frisuren auswählen, von hässlich bis potthässlich. Was mich bis zum Schluss irritiert hat, war ihr Animationsgerüst. Es ist dasselbe, wie das des Mannes. So wackelt meine Kriegerin eher wie bei „Bäuerin sucht Bauer“ durchs Bild und nicht wie in einem Fantasy-Epos. Das alles wird noch abgerundet durch ein generell übles Drehbuch mit haufenweise „Fucks“ und himmeltrauriger Lippensynchro.


Bound by Flame PS4 Test, Review, Testbericht. Wertung und Fazit.

Der geneigte Leser fragt sich jetzt vielleicht, warum das Spiel nicht eine „12“ erhält. Und hier komme ich zum dritten Teil meiner Verwandlung, ich nenne sie „Gefangen“. Als ich mich etwa zwei Stunden durch das Spiel und die zähen Kämpfe gequält hatte, fühlte ich mich plötzlich mehr von der seltsamen Welt angetan. Ein paar ziemlich lustige Kommentare meiner Begleiter, ein kleiner „Twist“ in der Story und die stetig purzelnden Levels hielten mich tatsächlich bei der Stange und ich wollte wissen, wie diese Geschichte ausgeht. Mit zunehmender Erfahrung meiner Figur und mir machten sogar die Kämpfe spass. Und hier kommt dann auch der Dark-Souls-mässige Schwierigkeitsgrad zum Tragen.


Bound by Flame PS4 Test, Review, Testbericht. Wertung und Fazit.

Ich würde mich jetzt nicht als „Kackn00b“ bezeichnen, was Action RPGs angeht und doch ist das Pad ein paar Mal geflogen. Der Schwierigkeitsgrad des Endfights liegt meiner Meinung (und wichtig: meiner Skillung) nach irgendwo zwischen Lottogewinn und Selbstmord. Ich weiss ncht genau wie, aber nach dutzenden Anläufen habe ich es dennoch geschafft. Gerne hätte ich noch ein paar Stunden länger in der Welt verbracht, aber das Spiel war bei der Zwölf-Stunden-Marke zu Ende.


Im Laufe diverser Abenteuer lernt der Protagonist das Craften (ohne das scheint ja heutzutage wirklich gar nix mehr zu laufen), Zaubern und Recyceln. Beim Level-Anstieg erhält man wie in jedem anderen RPG Punkte für Skills (Meuchelangriff, Schildparade, Feuerball) und für Feats (mehr Lebenspunkte, mehr Tragen, mehr Magie etc.).


Bound by Flame PS4 Test, Review, Testbericht. Wertung und Fazit.

Es gibt drei Fertigkeits-Bäume: Zweihänder, Doppel-Dolch und Feuermagie. Ich habe einen auf „Ninja“ gemacht und ausschliesslich die Dolche gesteigert, was sich im Nachhinein wohl als „nicht ganz optimal“ herausstellte und für einen Grossteil des Schwierigkeitsgrades verantwortlich war. Man ist hauptsächlich mit Gefährten unterwegs, welche alle (mit einer Ausnahme) generischer nicht sein könnten: Der edle Krieger, die leicht naive Heilerin, die übersexualisierte Magierin und der elfische Bogenschütze; alle kommen daher, als hätte sie jemand mit Förmchen aus Fantasy-Teig gestochen. Lichtblick sind hier die doch sehr unterhaltsamen Diskussionen, welche man mit den Figuren führt und die sogar manchmal über sich und ihre Rolle reflektieren. Ein weiteres grosses Plus sind die Entscheidungen, welche man Fällen muss und die einen nicht geringen Einfluss auf den Spielverlauf haben. Leute sterben, Quests werden abgebrochen usw.



Fazit:

Für mich ist das grösste Manko des Titels nicht seine schlechte Grafik oder die hölzernen Animationen. Es ist die Tatsache, dass es einfach durchschnittlicher nicht sein könnte. Es ist ein „Westler-RPG Version 1.1“. Schon tausendmal dagewesen und mindestens 900 Mal in einer besseren Version. Wäre das Spiel totaler Abfall, könnte man sich schön nerven, wäre es grandios, so wäre man schon nach fünf Minuten mittendrin und dabei. So muss man sich stundenlang durch dröges und langweiliges „Blabla“ drücken, bis man endlich an den Punkt kommt, wo es abgeht. Hätte ich mich nicht dazu verpflichtet dieses Review zu schreiben, wäre ich wohl nach 30 Minuten spazieren gegangen und nicht mehr nach V* zurückgekehrt. (*hier wollte ich den Namen der Welt einfügen, weiss ihn aber schon nicht mehr, was auch ein guter Indikator für den Impact des Spiels ist.)


Bound by Flame PS4 Test, Review, Testbericht. Wertung und Fazit.

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