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AutorenbildSascha Böhme

The(G)net Review: Blackwind

Ein Twin-Stick Shooter mit RPG Elementen und einer richtigen Story-Kampagne, die sogar im KoOp-Modus gespielt werden kann? Das klingt erstmal gar nicht schlecht. Ich hab das Action-Debut vom noch unbekannten, italienischen Indie-Entwickler Drakkar Dev für euch durchgezockt.


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Nachdem das Raumschiff Pandora abgeschossen wurde, findet sich Teenager James Hawkins in einem militärischen Battle Frame-Prototypen gefangen und rast auf den Planeten Medusa-42 zu. Diese Power-Rüstung wurde von seinem Vater entwickelt und soll die Wende im Krieg gegen die Raknos bringen. Die Horden dieser Alien-Rasse verwüsten nämlich gerade den Planeten und machen jede Bergbaukolonie der Menschen dem Erdboden gleich. James hat also nicht viel Zeit, um die Kontrolle des high-tech Battle Frames zu meistern, wenn er in dieser gefährlichen Umgebung überleben und seinen verschollenen Vater finden möchte.


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Doch James ist bei seiner Aufgabe nicht allein. Die künstliche Intelligenz des Battle Frames steht ihm mit Rat und Tat zur Seite. Die Geschichte entfaltet sich tatsächlich in Form einer Kampagne und findet nicht in abgekapselten Arena-Kämpfen statt, wie es normalerweise in diesem Genre üblich ist. Wir wandern durch Wüsten, besuchen diverse Forschungseinrichtungen und Militär-Anlagen, kämpfen uns durch Schnee- und Waldgebiete und machen einen kurzen Abstecher in ein schleimiges Alien-Nest. Immer wieder stehen wir vor verschossenen Türen oder Energie-Barrieren, die wir mit gefundenen Schlüsselkarten oder Terminals öffnen. Das klingt nach oldschool Dungeon-Crawler und das ist es meistens auch.


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Für Abwechslung und eine Verschnaufpause sorgen die eingestreuten Umgebungspuzzles, bei denen häufig die Flugdrohne des Mechs zum Einsatz kommt. Die kann schiessen, lässt sich durch enge Lüftungssysteme navigieren und kann entfernte Terminals hacken. Allerdings ist sie sehr verwundbar und raubt unserem Mech während der Verwendung die Schusswaffen oder Schubdüsen, die für den Doppelsprung nötig sind. Einmal abgekoppelt wird auf Knopfdruck zwischen Drohne und Mech gewechselt. Im KoOp Modus übernimmt der zweite Spieler die Drohne.



Glücklicherweise kann sich James auch ohne seinen Flugbegleiter weiterhin mit den Energie-Klingen wehren, die an beiden Unterarmen befestigt sind. Ein taktischer Wechsel zwischen den Schwertern und Schusswaffen wie Laser oder zielsuchenden Raketen ist im Easy-Modus nicht unbedingt nötig, aber bereits auf Stufe Normal wichtig, denn viele Feinde sind mit der einen oder anderen Bewaffnung einfach leichter zu erledigen.


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Besiegte Gegner (und zerstörtes Level-Inventar) hinterlassen blaue und gelbe Orbs. Mit den Blauen kaufen wir uns an speziellen Wartungsstationen neue Upgrades und Fähigkeiten. Die Gelben dienen zum Aufladen unserer Special-Moves. Davon gibt es vier Stück, darunter die obligatorische Smart-Bomb oder einen temporären Schutz-Schild. Für besonders brenzlige Situationen steht obendrein noch der «Black Mode» zur Verfügung. Einmal aktiviert sind wir für kurze Zeit unverwundbar und werden zur absoluten Killer-Maschine, die dutzende von Feinden in Sekunden erledigen kann, was besonders bei Bosskämpfen hilfreich ist. Davon gibt es zwar nur wenige, ein Zuckerschlecken sind sie aber nicht.


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Fazit:

Einem guten Twin-Stick Shooter bin ich nie abgeneigt und ich kann sagen, dass mich die rund 5 Stunden bis zum Ende von Blackwind eigentlich gut unterhalten haben. Zähneknirschen und Kopfschütteln gab es trotzdem. Sprungpassagen sind manchmal ungenau und nervig. Schmerzlich vermisst habe ich eine grosse Karte oder wenigstens einen Missionsmarker. Man kann sich zwar an Terminals innerhalb der Basen Maps downloaden, angezeigt wird aber immer nur immer ein kleiner Teil davon. Und weil auch ein Zielmarker fehlt, irrt man öfters planlos durch optisch ähnliche Korridore. Aussenbereiche bieten grafisch zwar mehr Abwechslung, dort gibt’s aber überhaupt keine Karte. Zum Glück kann man sich mit den Schubdüsen relativ schnell durch die Levels bewegen. Wenn man im Chaos einen Lüftungsschacht oder eine Keycard übersieht, entsteht schnell Frust. Es gibt auch überall verschlossene Türen, die man selbst mit allen Upgrades, Schlüsselkarten und Terminalbesuchen nicht öffnen kann. Das sorgt zusätzlich für Verwirrung.



Spielerisch macht Blackwind vieles richtig. Die Gefechte ballern gut rein, der Wechsel zwischen Nah- und Fernkampf gefällt und alle paar Minuten gibt’s ein neues Upgrade oder eine neue Fähigkeit. Das motiviert bis zum Schluss, auch wenn man sich in einem Durchlauf nicht alle Upgrades schnappen kann. Zwar gibt’s kein New Game+, man darf aber alle Levels via Fast-Travel nochmals besuchen, um das eine oder andere Collectable zu ergattern. Gegner sind dann allerdings Mangelware, was die ganze Sache etwas langweilig und nur für Komplettisten interessant macht. Und auch wenn die Vertonung und die Geschichte beschämend schlecht war muss ich den Entwicklern trotzdem ein Kränzchen für die Kampagne winden. Denn wenigstens hat man sich die Mühe gemacht und eine erstellt und sich nicht bloss auf langweilige Arena-Kämpfe beschränkt. Der KoOp-Modus ist hingegen ein schlechter Witz, denn sind Drohne und Mech erstmal getrennt unterwegs, hat keiner der beiden richtig Spass. Humor haben die Entwickler allerdings. Aufmerksame Spieler finden einige Seitenhiebe an Filme wie Terminator, Aliens, Star Wars, Ghostbusters oder Star Trek.



Wir haben Blackwind auf Xbox Series X getestet. Das Spiel ist auch für PS4/5, Nintendo Switch, PC (Steam) und Mac erhältlich. Eine Retail-Disk gibt es nur für PS5, ihr müsst also meist den jeweiligen Digital-Store aufsuchen. Das Testmuster stammt von Publisher Blowfish Studios, vielen Dank dafür!



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