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AutorenbildSascha Böhme

The(G)net Review: Blacksite: Area 51

Ein solider technischer Unterbau gilt gemeinhin als Grundlage für gelungene Spielerlebnisse. Allerdings zeigt sich am Beispiel des First-Person-Shooters Blacksite, dass dies nicht unbedingt die halbe Miete auf dem Weg zum Spitzenspiel sein muss.


Blacksite: Area 51 Test, Review, Testbericht.

Denn obwohl das Entwicklerteam auf die Unreal Engine 3 zurückgreifen konnte, ist das Endprodukt alles andere als überzeugend. Das lässt sich jedoch nicht nur auf eine ganze Reihe von technischen Problemen zurückführen, die schon an schlampige Arbeit grenzen. Auch inhaltlich und vor allem spielerisch erweist sich der Shooter keinesfalls als Offenbarung. Schon der Beginn des Action-Abenteuers sorgt für Verwirrung: Während ihr euch eben noch als Mitglied eines US-Spezialkommandos auf der Suche nach "Massenvernichtungswaffen" durch irakische Bunkeranlagen ballert (und dabei natürlich erfolglos bleibt), findet ihr euch alsbald in einer amerikanischen Kleinstadt in Nevada wider.


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Rachel befindet sich im Wirkungsbereich eines Luftwaffenstützpunktes, der Verschwörungstheoretikern auch besser als Area 51 bekannt sein dürfte. Die dort angeblich durchgeführten Tests an Aliens bzw. ihrer Technologie dienen auch als Grundlage für die pseudo-sozialkritische Story. So trefft ihr in Blacksite nicht nur auf Aliens und genetisch modifizierte Soldaten, genannt "Reborn", auch kritische Untertöne gegen den Irakkrieg lassen sich bisweilen heraushören. Doch das alles geht vor dem Hintergrund der Bedrohung unserer Zivilisation letztendlich unter und wird nicht zwingend verfolgt, sodass am Ende nicht viel mehr bleibt als eine 08/15-Story vom grossen Helden, der die Welt vor ihrer Vernichtung rettet. Aeran Pierce, so der Name des Protagonisten, muss jedoch nicht alleine in den Krieg gegen die DNA-modifizierten Super-Soldaten und Aliens ziehen, während der Feuergefechte sind beinahe immer einige Teamkameraden an eurer Seite. Allerdings solltet ihr davon nicht zu viel erwarten. Denn obwohl ihr ihnen sogar mit nur einem simplen Tastendruck Aufgaben zuweist, hat dies nur marginale Auswirkungen aufs Gameplay. Zum einen öffnen eure Untergebenen beispielsweise Türen für euch oder sprengen versperrte Durchgänge auf, was man an hell leuchtenden Marken erkennt.


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Anderseits nehmen sie Feinde unter Beschuss, die zuvor von euch markiert wurden. Je erfolgreicher ihr in den Scharmützeln abschneidet, desto höher die Motivation eurer getreuen Begleiter. Auf diese Weise soll sich ihre Effektivität im Kampf verbessern - wovon man jedoch in der Praxis leider nur wenig bemerkt. In der Regel räumt ihr selber den größten Teil der Widersacher aus dem Weg, egal wie hoch die Motivation eurer Squad auch sein mag. Doch die eher mangelnde Intelligenz eures Teams, das teilweise sogar teilnahmslos gegen Wände guckt, ist noch nichts gegen die zumindest teilweise lausige KI eurer Kontrahenten. Die Reborn-Soldaten reagieren häufig nicht, wenn man sich in ihrer Nähe befindet. Erst nachdem man auf sie feuert, widmen sie einem ihre volle Aufmerksamkeit. So kommt es gelegentlich vor, dass man in aller Ruhe durch die feindlichen Reihen spaziert, ohne behelligt zu werden. Doch selbst wenn man euch attackiert, flössen euch die böse aussehenden Gestalten sicher keine Angst ein. Dazu sind sie einfach zu harmlos und gehen meist völlige ohne Strategie gegen euch vor - was sie natürlich zu leichten Opfern macht. Besonders hochgerüstet ist man übrigens nicht, lediglich etwa ein halbes Dutzend Knarren stehen euch im Spielverlauf zur Verfügung, was im Vergleich zu Genre-Kollegen wie Call of Duty 4 doch eher dürftig erscheint.


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Überhaupt erweist sich Blacksite leider als ziemlich durchschnittlicher Shooter, der euch ausschließlich streng linear durch vorhersehbare Levels lotst und kaum mit Überraschungen aufwartet. Abwechslung zu den Schiessereien bieten einige Fahrzeug- und Hubschrauberpassagen, doch auch hier agiert man in der Regel ohne jegliche taktische Marschroute. Normale Feinde und auch die wenigen "Boss-Monster" stellen letztendlich keine ernst zu nehmende Herausforderung dar, sehen aber zumindest toll aus. Leider versagt Blacksite zu häufig in technischer Hinsicht. So nerven beispielsweise regelmässige Slowdowns, lange Ladezeiten sowie auch unentschuldbare Bildfehler, bei denen man das Geschehen völlig aus den Augen verliert, den Spielspass.


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Der Atmosphäre des Spiels sind solche Malheure eher abträglich. Spannung bietet Blacksite daher nur sehr selten und versucht sie eher schlecht als Recht mit einigen künstlich wirkenden Schockeffekten zu erzeugen. Einen nicht geringen Anteil an der nur mittelmässigen Präsentation hat übrigens auch die Optik, die zu häufig mit vermatschten Texturen aufwartet und damit ebenfalls über weite Strecken enttäuscht. Das Gesamtbild ist zwar recht hübsch anzusehen, aber auf Grund der technischen Probleme kommt nur selten Euphorie auf. Viel besser steht es übrigens auch nicht um den Multiplayer-Modus, der bis auf einen Spezialmodus die üblichen Standards (CFT, Deathmatch) bietet - wenn man denn überhaupt genügend Mitspieler findet.



Fazit:

Das Spiel an sich macht eigentlich nicht viel falsch - aber auch nicht viel besonders gut. Schade sind vor allem die vielen technischen Patzer, die vielfach die Vermutung nahe legen, man hätte es mit einer Beta-Version zu tun. Mit etwas mehr Entwicklungszeit und Fine-Tuning hätte aus dem Stoff ein tolles Game entstehen können. Meine hochgesteckten Erwartungen wurden nicht erfüllt. Trotzdem hatte ich für ein paar Stunden Spass an der 08/15 Ballerei. Als Shooter Fan kann man sich Blacksite gerne als "Zwischenmalzeit" zu Gemüte führen.


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